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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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aussehen, aber es ist tödlich, präzise und schnell. Das machte die Interception in mehrfacher Hinsicht noch lukrativer.
    Clarissas und die Blicke des Ersten Offiziers trafen sich, man verständigte sich stumm. Die Übernahme gefiel beiden.
    »Sie werden sicherlich Schutzvorrichtungen eingebaut haben«, gab Triton zu bedenken. »Irgendeinen Code, den man regelmäßig eingeben muss, oder sie fliegt in die Luft.«
    »Meinst du?« Zuzutrauen wäre es ihnen. »Morlin wird sich mal die Elektronik anschauen. Sicher ist sicher.« Clarissa erhob sich. »Komm, wir prüfen, ob die Kaffeemaschine genauso genial ist wie der Rest.«
    Gemeinsam begaben sie sich in die Kombüse, wo ihnen Morlin zum nachtschwarzen Gesöff etwas hinstellte, das aussah wie ein Keksberg, aus dem man sich einzelne Stücke herausbrechen musste.
    Schon beim ersten Schluck wusste sie, dass die Calyptics guten Kaffee schätzten. »Ist das … echter ?«
    Morlin, ein untersetzter Mann mit afrikanischem Einschlag und weißen Tätowierungen auf den breiten Unterarmen, nickte beeindruckt. Seine blauen Augen glommen begeistert. »Sie haben nur echtes Zeug! Sogar DoubleTaste-Steaks, luftgereift! Die Freaks leben wie die Luxusmaden.«
    Triton erhob seine Tasse zum Gruß. »Gut, dass wir hier sind.«
    Sie lachten, und Morlin setzte sich zu ihnen. Von der restlichen Crew war niemand zu sehen.
    »Ich hätte zu gern gewusst, warum Cohlonn uns die Drohne nachsandte.« Clarissa sah zu Morlin. »Ach ja, prüf bei Gelegenheit die Elektronik und die Computer. Ich möchte wissen«, sagte sie mit gesenkter Stimme, »ob es Schutzmechanismen gibt.« Mehr musste sie gar nicht anweisen. Morlin wusste, was sie planten.
    »Muss er es gewesen sein?«, überlegte Triton laut. »Wir waren an Bord einer gekaperten Station. BaIn wird sich bereits in Position gebracht haben, um sie sich wieder zu holen.«
    »Atomsprengköpfe?«, fragte Clarissa erinnernd.
    » EMP -Attacke?«, warf Morlin lachend ein. »Im Ernst: EMP . Damit schalten sie alle elektronischen Geräte für eine gewisse Zeit aus oder schmurgeln alles durch. Solange es keine Zünder für die Bomben gibt, kann man damit nichts anfangen.«
    »Das wissen die Chims auch. Es gibt auf Paradise mehrere Räume, die gegen EMP abgeschirmt sind.« Triton brach sich ein Stück vom Megakeks ab. »Was soll das sein? Verführerischer Gebäckscheißhaufen?«
    »Ich habe experimentiert. Wo wir bei den Chaoten gelandet sind, dachte ich, ich backe mal was.« Morlin feixte. »Aber den Namen nehme ich.«
    Clarissas gelöste Stimmung verpuffte. Er hat recht. Irgendein Kon kann sie uns auf den Hals gehetzt haben. Sie wurde unruhig und erhob sich. »Ich bin wieder oben.« Im Stehen trank sie den Kaffee aus.
    »Was ist los, Captaine?« Morlin war enttäuscht. »Wollte mich gerade ein bisschen in deiner Anwesenheit sonnen.«
    »Nimm das heitere Gemüt des Ersten Offiziers dafür. Ich will die Kontrollen im Auge behalten.« Sie zwinkerte den Männern zu und kehrte in die Kanzel zurück.
    Clarissa nahm im Sessel Platz, schaltete alle Überwachungsgeräte auf höchste Sensibilität und setzte sich den Helm auf. Falls sie nochmals Jagd auf eine Drohne machen durfte, die sich bislang erfolgreich vor ihnen verborgen hatte und nun erst entdeckt wurde, wollte sie gerüstet sein.
    Die Stunden verstrichen, ohne dass es eine besondere Meldung gab. Das Asteroidenfeld lag bereits lange hinter ihnen, und im freien Raum wäre jeder fremde Schatten aufgeflogen.
    Dafür erreichte die Interception die vereinbarten Koordinaten.
    Ein kleiner Mond erschien, umgeben von kreuzförmig angeordneten Ringen. Auf der Rückseite lag das FTL -Sprungschiff von Interrun Limited , das sie aufnehmen sollte. Dicht an der Oberfläche, wie ihr der Scanner zeigte.
    Keine Ahnung, wie er das geschafft hat und wie wir von da wegkommen sollen. Clarissa zwang den Raumer mit dem überdimensionalen Antrieb in einem waghalsigen Sturzflug durch die Schuttringe dichter an die Hügel und Schluchten des Monds. Sie probierte sich erneut an einem Konturflug.
    Dann erschien ihr Interim-Taxi: ein klobiges Trägerschiff namens Christopherous mit acht langen Auslegern, an denen bereits sieben Schiffe angedockt hatten. Vier Frachter, zwei Kreuzer sowie eine Yacht, die abgewrackt aussah; das unterste befand sich eine halbe Meile über der graubraunen Mondoberfläche.
    Mit uns acht. Wie die Pfeile des Chaossterns , dachte Clarissa. Ihr fiel sofort auf, dass die Christopherous keinen eigenen Schubantrieb

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