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Collins, Suzanne

Collins, Suzanne

Titel: Collins, Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammender Zorn (Die Tribute von Panem Bd 3)
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etwas wahrscheinlich sofort.
    Der Bericht wird fortgesetzt aus dem Hof hinter der Wohnung,
in der wir Unterschlupf gefunden hatten. Friedenswächter säumen das Dach des
gegenüberliegenden Hauses. Granaten werden auf die Häuserreihen abgefeuert, es
sind die Explosionen, die wir gehört haben, und das Gebäude zerfällt zu Schutt
und Asche.
    Jetzt schalten sie live zu dem Geschehen. Eine Reporterin
steht zusammen mit den Friedenswächtern auf dem Dach. Hinter ihr das brennende
Wohnhaus. Feuerwehrleute versuchen die Flammen mit Wasserschläuchen unter
Kontrolle zu bringen. Wir werden für tot erklärt.
    »Endlich haben wir mal Glück«, sagt Homes.
    Er hat recht. Das ist auf jeden Fall besser, als wenn das
Kapitol hinter uns her wäre. Aber ich stelle mir vor, wie die Sendung in
Distrikt 13 läuft. Wo meine Mutter und Prim, Hazelle und ihre Kinder, Annie,
Haymitch und viele andere glauben, dass sie uns soeben haben sterben sehen.
    »Mein Vater. Gerade hat er meine Schwester verloren, und
jetzt ...«, sagt Leeg 1.
    Sie zeigen die Bilder immer wieder. Schwelgen in ihrem
Sieg, vor allem über mich. Die aktuelle Berichterstattung wird unterbrochen
und ein Zusammenschnitt über den Aufstieg des Spotttölpels als Rebellenführerin
eingespielt - das haben sie sicher schon lange vorbereitet, es wirkt ziemlich
perfekt. Danach gibt es wieder eine Liveschaltung und einige Reporter äußern
sich zu meinem wohlverdienten Ende. Später, so versprechen sie, wird Snow eine
offizielle Stellungnahme abgeben. Der Bildschirm schaltet sich ab und leuchtet
nur noch schwach, wie zuvor.
    Die Rebellen haben keinen Versuch unternommen, die Sendung
zu unterbrechen, also glauben sie wohl, dass der Bericht der Wahrheit
entspricht. Wenn es so ist, sind wir wirklich auf uns allein gestellt.
    »Und was machen wir als Nächstes, jetzt, wo wir tot
sind?«, fragt Gale.
    »Das liegt doch auf der Hand.« Niemand hatte bemerkt, dass
Peeta wieder zu sich gekommen ist. Ich weiß nicht, wie lange er zugeschaut hat,
doch nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat er mitbekommen, was auf der
Straße passiert ist. Dass er ausgerastet ist, mir den Kopf einschlagen wollte
und Mitchell in die Kapsel gestoßen hat. Unter Schmerzen richtet er sich auf
und sagt zu Gale:
    »Als Nächstes ... töten wir mich.«
     
    21
     
    Das ist das zweite Mal innerhalb einer Stunde, dass jemand
Peetas Tod fordert.
    »Sei nicht albern«, sagt Jackson.
    »Aber ich habe doch gerade einen von uns ermordet!«, ruft
Peeta.
    »Du hast ihn von dir fortgestoßen. Du konntest ja nicht
wissen, dass das Netz ausgerechnet an dieser Stelle ausgelöst wird«, versucht
Finnick ihn zu beruhigen.
    »Na und? Er ist tot, oder?« Tränen laufen Peeta übers Gesicht.
»Ich habe das nicht geahnt. Ich habe mich so noch nie erlebt. Katniss hat
recht. Ich bin das Monster. Ich bin die Mutation. Snow hat mich in eine Waffe
verwandelt!«
    »Du kannst nichts dafür, Peeta«, sagt Finnick.
    »Ihr könnt mich nicht mitnehmen. Es ist nur eine Frage der
Zeit, bis ich den Nächsten umbringe.« Peeta schaut in unsere unschlüssigen
Gesichter. »Ihr findet es vielleicht menschlicher, mich einfach zurückzulassen.
Damit ich mich irgendwie durchschlage. Aber dann könnt ihr mich gleich dem
Kapitol ausliefern. Denkt ihr, ihr tätet mir einen Gefallen, wenn ihr mich zu
Snow zurückschickt?«
    Peeta. Wieder in Snows Hand. Gefoltert und gequält, bis
sein früheres Ich endgültig zerstört ist.
    Aus irgendeinem Grund kommt mir die letzte Strophe vom
»Henkersbaum« in den Sinn. Wo der Mann seine Geliebte lieber tot wissen will,
als dass sie das Böse in der Welt mit ansehen muss.
     
    Kommst du, kommst du,
    Kommst du zu dem Baum,
    Ein Seil als Kette, Seite an Seite mit mir?
    Seltsames trug sich hier zu.
    Nicht seltsamer wäre es,
    Träfen wir uns bei Nacht im Henkersbaum.
     
    »Bevor das passiert, töte ich dich«, sagt Gale.
»Versprochen.«
    Peeta zögert, als wollte er abwägen, ob er darauf
vertrauen kann, dann schüttelt er den Kopf. »Das bringt nichts. Was, wenn du
gerade nicht da bist? Ich möchte eine Giftpille, so eine, wie ihr alle habt.«
    Nachtriegel. Eine ist noch im Lager, in der Geheimtasche
meines Spotttölpelkostüms. Eine weitere trage ich in der Brusttasche meiner
Uniform. Interessant, dass sie Peeta keine gegeben haben. Vielleicht
befürchtet Coin, er könnte sie nehmen, bevor er die Gelegenheit bekommt, mich
zu töten. Es ist nicht klar, was Peeta damit vorhat: Will er sich jetzt gleich
umbringen,

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