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Collins, Suzanne

Collins, Suzanne

Titel: Collins, Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammender Zorn (Die Tribute von Panem Bd 3)
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Apartmentreihe mit den Tunneln verbindet. Um in das
Apartment mit dem Schacht zu gelangen, werden wir uns durch einen
Versorgungsschacht quetschen müssen, der über die gesamte Länge des Gebäudes
verläuft. In diesen Schacht gelangen wir durch die Rückwand eines Einbauschranks
im Obergeschoss.
    »Also dann. Erst mal alle Spuren beseitigen«, sage ich.
Wir machen uns ans Werk. Die leeren Dosen werfen wir in einen Müllschlucker,
die vollen stecken wir für später ein, blutverschmierte Sofakissen werden
umgedreht, Schmierspuren von den Fliesen gewischt. Das Türschloss lässt sich
nicht reparieren, doch wir legen einen zweiten Riegel vor, sodass die Tür
wenigstens nicht gleich bei der kleinsten Berührung aufschwingt.
    Bleibt nur noch Peeta, mit dem wir fertigwerden müssen. Er
sitzt auf dem blauen Sofa und rührt sich nicht vom Fleck. »Ich komme nicht mit.
Entweder würde ich eure Position verraten oder jemanden verletzen.«
    »Hier werden Snows Leute dich finden«, sagt Finnick.
    »Dann lasst mir eine Pille da. Ich werde sie nur nehmen,
wenn es sein muss«, sagt Peeta.
    »Schlag dir das aus dem Kopf. Komm jetzt«, sagt Jackson.
    »Und wenn nicht? Erschießt ihr mich dann?«, fragt Peeta.
    »Wir werden dich bewusstlos schlagen und mitschleppen«,
sagt Homes. »Und das wird uns langsamer machen und zusätzlich gefährden.«
    »Spart euch den Edelmut! Es ist mir egal, wenn ich
sterbe!« Flehentlich wendet er sich an mich. »Katniss, bitte. Siehst du nicht,
dass ich von euch weg will?«
    Ich sehe es durchaus, das ist ja das Problem. Warum kann
ich ihn nicht einfach gewähren lassen? Ihm eine Pille geben, auf den Abzug
drücken? Vielleicht, weil er mir einfach zu viel bedeutet? Oder weil ich Snow
den Sieg nicht gönne? Ist Peeta zu einer Figur in meinen privaten Spielen
geworden? Das wäre abscheulich, aber ich kann es nicht ausschließen. Falls es
sich so verhält, wäre es gütiger, Peeta hier und jetzt zu töten. Doch Güte ist
nicht das, was mich antreibt. »Wir verlieren hier nur Zeit. Kommst du jetzt
freiwillig mit oder müssen wir dich bewusstlos schlagen?«
    Peeta vergräbt kurz das Gesicht in den Händen, dann steht
er auf.
    »Sollen wir ihm die Handschellen abnehmen?«, fragt Leeg 1.
    »Nein!«, knurrt Peeta sie an und presst die gefesselten
Hände an seinen Körper.
    »Nein!«, sage auch ich. »Aber ich möchte den Schlüssel.«
Jackson reicht ihn mir wortlos. Ich stecke ihn in die Hosentasche, wo er gegen
die Perle Wickert.
    Als Homes die kleine Eisentür zum Versorgungsschacht öffnet,
stehen wir vor einem neuen Problem. Er ist zu eng für die Insektenpanzer.
Castor und Pollux setzen sie ab und lösen die Ersatzkameras für den Notfall.
Sie haben die Größe eines Schuhkartons und erfüllen ihren Zweck wahrscheinlich
genauso. Messalla weiß nicht, wo wir die sperrigen Gehäuse verschwinden lassen
könnten, deshalb verstecken wir sie einfach im Wandschrank. Es ärgert mich,
dass wir eine so leicht auffindbare Spur hinterlassen, aber was bleibt uns
anderes übrig?
    Im Gänsemarsch gehen wir hintereinanderher, Gepäck und
Ausrüstung tragen wir vor uns her. Trotzdem ist es sehr beengt. Wir lassen das
erste Apartment links liegen und kommen im zweiten wieder zum Vorschein. In
einem der Schlafzimmer entdecken wir eine Tür mit der Aufschrift VERSORGUNG. Dahinter
befindet sich der Raum mit dem Einstieg in den Schacht zum Tunnelsystem.
    Während Messalla stirnrunzelnd auf die große runde Abdeckung
blickt, kehrt er einen Augenblick lang in seine alte Pingelwelt zurück.
»Deshalb will keiner die Mitteleinheit haben. Ständig kommen Arbeiter und ein
zweites Bad gibt es auch nicht. Dafür ist die Miete aber beträchtlich
niedriger.« Er bemerkt Finnicks amüsierten Gesichtsausdruck und fügt hinzu:
»Ach, egal.«
    Die Abdeckung lässt sich leicht entriegeln. Eine breite
Leiter mit Gummiprofilen auf den Sprossen ermöglicht einen problemlosen
Abstieg ins Innere der Stadt. Am Fuß der Leiter sammeln wir uns und warten,
bis sich unsere Augen an die matten Lichtstreifen gewöhnt haben. Die Luft hier
unten ist eine Mischung aus Chemikalien, Schimmel und Abwässern.
    Pollux ist ganz blass, er schwitzt und muss sich an
Castors Handgelenk festhalten. Als würde er gleich umkippen.
    »Mein Bruder hat hier unten gearbeitet, nachdem er zum
Avox wurde«, sagt Castor. Natürlich. Wer sonst würde ihnen diese nasskalten,
übel riechenden Passagen instand halten, die auch noch mit Kapseln vermint
sind? »Es hat fünf Jahre

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