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Collins, Suzanne

Collins, Suzanne

Titel: Collins, Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammender Zorn (Die Tribute von Panem Bd 3)
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aus.«
    Ich würde Cressida gern fragen, weshalb sie für mich lügt,
weshalb sie dafür kämpft, dass wir mit meinem angeblichen Auftrag weitermachen
können. Aber dafür ist jetzt nicht der richtige Moment.
    »Wir müssen los!«, sagt Gale. »Ich folge Katniss. Wenn ihr
nicht wollt, geht zurück zum Lager. Aber bewegt euch!«
    Homes schließt den Wandschrank auf und schwingt sich den
bewusstlosen Peeta über die Schulter. »Ich bin bereit.«
    »Was ist mit Boggs?«, fragt Leeg 1.
    »Wir können ihn nicht mitnehmen. Er würde das verstehen«,
sagt Finnick. Er macht Boggs' Gewehr los und hängt es sich um die Schulter.
»Geh voran, Soldat Everdeen!«
    Ich weiß nicht, wie man vorangeht. Ich schaue auf das
Holo, damit es mir die Richtung weist. Es ist immer noch eingeschaltet, aber
ich kann so wenig damit anfangen, dass es genauso gut ausgeschaltet sein
könnte. Ich habe jetzt keine Zeit, auf die Knöpfe zu drücken und
herumzuprobieren, wie es funktioniert. »Ich weiß nicht, wie man damit umgeht.
Boggs hat gesagt, Sie würden mir helfen«, sage ich zu Jackson. »Er hat gesagt,
ich könne auf Sie zählen.«
    Jackson guckt finster, reißt mir das Holo aus der Hand und
tippt ein Kommando ein. Eine Kreuzung erscheint. »Wenn wir hinten zur Küchentür
hinausgehen, kommen wir auf einen kleinen Hof, dann zur Rückseite eines
weiteren Eckgebäudes. Wir haben hier eine Übersicht über die vier Straßen, die
sich an der Kreuzung treffen.« Ich versuche, mich zu orientieren, während ich
auf die Abbildung der Kreuzung schaue, wo an allen Ecken Kapseln blinken. Und
das sind nur die Kapseln, von denen Plutarch weiß. Das Holo hat nicht
angezeigt, dass die Stelle, die wir gerade verlassen haben, vermint war, dass
es einen schwarzen Geysir gab und dass das Netz aus Stacheldraht bestand.
Außerdem könnten uns Friedenswächter in die Quere kommen, jetzt, da sie unseren
Standort kennen. Ich beiße mir auf die Lippe, aller Augen sind auf mich
gerichtet. »Setzt die Masken auf. Wir gehen raus, wie wir reingekommen sind.«
    Heftiger Widerspruch. Ich versuche die anderen zu übertönen.
»Wenn die Welle so stark war, hat sie vielleicht die anderen Kapseln auf
unserem Weg ausgelöst und geschluckt.«

Die anderen denken nach. Pollux macht seinem Bruder Zeichen.
»Vielleicht hat sie auch die Kameras unbrauchbar gemacht«, übersetzt Castor.
»Die Linsen verschmutzt.«
    Gale stellt einen Stiefel auf die Anrichte und untersucht
den schwarzen Spritzer auf der Spitze. Ȁtzend ist das Zeug nicht. Ich glaube,
sie wollten uns entweder ersticken oder vergiften.«
    »Wahrscheinlich unsere größte Chance«, sagt Leeg 1.
    Die Masken werden aufgesetzt. Finnick setzt Peeta die
Maske auf das reglose Gesicht. Cressida und Leeg 1 stützen den benebelten
Messalla.
    Ich warte darauf, dass sich jemand an die Spitze stellt,
bis mir klar wird, dass das jetzt meine Aufgabe ist. Ich drücke gegen die
Küchentür, die mühelos aufgeht. Eine zentimeterhohe Schicht des schwarzen Zeugs
hat sich vom Wohnzimmer aus über zwei Drittel des Wegs bis zum Flur
ausgebreitet. Als ich es vorsichtig mit der Stiefelspitze teste, stelle ich
fest, dass es eine gelartige Konsistenz hat. Ich hebe den Fuß, da zieht es sich
leicht und nimmt dann wieder die alte Form an. Ich mache drei Schritte in dem
Gel und schaue mich um. Keine Fußspuren. Das ist das erste Gute, was heute
passiert. Während ich das Wohnzimmer durchquere, wird das Gel etwas dicker.
Vorsichtig mache ich die Haustür auf und erwarte, dass das Zeug literweise
hereinströmt, aber auch draußen ist es fest.
    Der zuvor orange-rosafarbene Straßenabschnitt sieht so
aus, als hätte man ihn in schwarzen Lack getaucht und dann zum Trocknen
ausgebreitet. Pflastersteine, Häuser, selbst die Dächer sind mit dem Gel
bedeckt. Eine große Träne hängt über der Straße. Zwei Gebilde ragen aus der
Träne heraus. Ein Gewehrlauf und eine menschliche Hand. Mitchell. Ich bleibe
auf dem Gehweg stehen und starre hinauf, bis die ganze Gruppe bei mir ist.
    »Wenn jemand zurückgehen will, aus welchem Grund auch
immer, dann ist jetzt der richtige Moment«, sage ich. »Es wird keine Fragen
geben und keine Vorwürfe.« Niemand scheint den Rückzug antreten zu wollen. Also
marschiere ich weiter in das Kapital hinein, wir haben nicht viel Zeit. Hier
ist das Gel höher, über zehn Zentimeter. Jedes Mal, wenn man den Fuß hebt,
macht es ein saugendes Geräusch, aber wir hinterlassen immer noch keine Spuren.
    Die Welle muss gewaltig

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