Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)
nicht funktioniert. Ich kann ihn nicht einfach gehen lassen – nicht, wenn er stattdessen auch bei mir bleiben könnte, wenigstens noch diese eine Nacht.
Die alte Sophie, die, die nicht wusste, dass das Zusammensein mit einem Mann so erfüllend sein kann, wäre jetzt vernünftig. Sie hätte Angst, sich noch einmal diesem starken Gefühl zu ergeben und vielleicht endgültig die Kontrolle zu verlieren. Aber der anderen, der neuen Sophie, die es erst zu geben scheint, seit ich hier in Rom bin, ist das plötzlich alles egal. Sie will nicht an Morgen denken oder an irgendetwas anderes als daran, dass Matteo jetzt hier ist. Dass er extra meinetwegen zu Santarelli gefahren ist, den er überhaupt nicht leiden kann. Und dass er es offenbar auch nicht eilig hat zu gehen, denn er steht nur da und sieht mich an.
Mein Lächeln wird breiter, und ich schiebe die Arme hinter den Rücken, was meinen Busen ein Stück nach vorn drückt – eine Tatsache, die Matteo nicht entgeht, wie ich am Glitzern in seinen Augen merke. Gut, denke ich, und lasse den Kopf fast schon ein bisschen provokant gegen das Holz des Türrahmens sinken.
»Aber du bist es trotzdem gerne, oder?«
»Was?«, fragt er, sichtlich irritiert.
»Dominant«, erkläre ich ihm und halte seinen Blick fest. »Jedenfalls warst du das bei mir.«
Das war er natürlich nicht – nicht auf die Weise, die Santarelli unter »dominant« versteht. Aber unser Sex war bisher jedes Mal wild und leidenschaftlich, hat mir kaum Luft zum Atmen gelassen. Und wenn ich die Initiative ergreifen wollte, hat Matteo sie mir wieder aus der Hand genommen.
Nicht, dass mich das gestört hätte. Im Gegenteil. Allein bei dem Gedanken daran, dass er das wieder mit mir tut, zieht sich alles in mir erwartungsvoll zusammen. Ich sage das nur, um ihn zu provozieren. Und ich habe Erfolg damit, denn seine Augen werden dunkler. Er lehnt den Arm gegen den Türrahmen und beugt sich vor, bis sein Gesicht dicht vor meinem ist.
»Du hast mich einfach ziemlich überwältigt, Sophie Conroy. Und ich gebe zu, dass ich es bisher nicht wirklich geschafft habe, mich zu zügeln«, sagt er, und in seinen Augen brennt jetzt das Feuer, auf das ich gehofft hatte. »Was aber nicht heißt, dass ich dich nicht auch sehr langsam und zärtlich verführen könnte. Im Gegenteil. Es würde mir sogar viel Spaß machen, jeden Zentimeter deines Körpers zu erforschen, bis du dich nicht mehr zügeln kannst, und wenn du willst, dann darfst du gerne dominant sein und mir sagen, was ich mit dir tun soll, bellezza .« Sein Atem mischt sich mit meinem, und seine Worte erregen mich so, dass mich ein erster Schauer der Lust durchläuft.
»Vielleicht …« Ich schlucke, weil ich weiß, dass ich verloren bin – aber ich bin es so wahnsinnig gerne. »Vielleicht müsstest du mir das demonstrieren, damit ich es glauben kann«, sage ich und jubiliere innerlich, als er die Hände um meine Hüften legt und mich entschlossen in mein Zimmer schiebt.
20
Zitternd stehe ich vor ihm, bereit für alles, was er jetzt mit mir vorhat. Ich will nicht mehr denken, nur noch fühlen und es noch einmal genießen, dass er bei mir ist.
Doch offensichtlich nimmt er meine Herausforderung sehr ernst, denn anstatt mich in die Arme zu nehmen und zu küssen, wie ich es mir wünsche, zieht er mich nur zu sich, sodass ich locker an ihm lehne und seine Körperwärme spüre. Seine Hände ruhen noch auf meinen Hüften, und mein Herz klopft wild, weil es unglaublich aufregend ist, so mit ihm zu stehen, ohne etwas zu tun, aber in der gespannten, atemlosen Erwartung, was als Nächstes passieren wird.
Das soll jedoch offensichtlich ich entscheiden, denn als ich nach einem langen Moment zu ihm aufblicke, lächelt Matteo nur, und hebt die Hand, streicht mit den Fingerkuppen über mein Gesicht.
»Was jetzt, Sophie? Sag du es mir.« Ein Schauer durchläuft mich, weil ich ihn so sehr begehre. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder das Gleiche für einen Mann empfinden werde wie für ihn, und die Tatsache, dass er mir einen Freifahrtschein gibt – dass ich bestimmen darf, was er mit mir tut, steigert meine Erregung ins Unermessliche.
»Zieh mich aus«, sage ich und schlucke, als Matteo hinter mich tritt und den Reißverschluss meines Kleides öffnet. Dann fühle ich seine Hände auf meinem Rücken, von dem ich gar nicht wusste, wie unglaublich empfindlich er ist.
Matteo schiebt den Stoff nach vorn über meine Schultern, bis das Kleid an mir heruntergleitet, und streichelt
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