Combat Planet: Roman (German Edition)
und die letzten Wachposten stürmten auf sie zu, die Gesichter unter den mattschwarzen Helmen grimmig, mit zornig funkelnden Augen und waagerecht ausgerichteten Gewehren. Maschinengewehrkugeln jagten erneut über den hart gefrorenen Boden, und etliche prallten klirrend von dem hinter ihr stehenden Kohlenbecken ab.
In aller Ruhe warf Amba die leeren Magazine ihrer Waffen weg und schob neue Munition ein. Eine Kugel schrammte ihren Arm und ritzte das Fleisch auf; eine andere streifte ihren Nacken und hinterließ Kerben, die aussahen wie die Bissspuren eines feurigen Liebhabers. Und da waren sie, hünenhafte, muskelbepackte Männer, die sich über ihr auftürmten, als sie unvermittelt hochschnellte und einen Salto rückwärts drehte. Sie landete in einer Kauerstellung, es machte zweimal leise Pop , und zerfetzte Lippen, Zähne, Zungen und dahinter breiige Gehirnmasse zeigten das Ende der Wachposten an. Angetrieben von ihrem schieren Gewicht und dem Schwung rannten sie noch ein Stück weiter, zu beiden Seiten an Amba vorbei, bis sie schließlich umkippten und auf ihren zerstörten Gesichtern im Dreck landeten.
Langsam richtete Amba sich auf und suchte rasch mit Blicken den Hof ab, dessen Pflaster mit Raureif überkrustet war. Sie konzentrierte sich auf die weiter hinten liegende Tür, deren Ränder von einer dahinter befindlichen Lichtquelle beleuchtet waren, sprintete los und blieb an einer Seite des Portals stehen. Sie streckte den Arm aus, warf die schwere Eichentür auf – Maschinengewehrfeuer kreischte und spaltete die Nacht wie mit einem Reißverschluss.
Anscheinend haben sie dich entdeckt, hörte sie Zis tröstende Stimme, die in ihre Gedanken hineinglitt wie Sahne in einen Becher Kaffee. Sie roch das Töten, die Aussicht auf Töten, und das Verlangen, Besitz zu ergreifen. Das Verlangen, die Kontrolle zu übernehmen und … sich zu befreien. Sich ein bisschen Spaß zu gönnen.
Konzentriert und nicht in der Stimmung, zu plaudern, gab Amba einen Grunzer von sich und wischte wie ein flüchtiger, verschwommener Schemen an der Öffnung vorbei, während sie einen Schuss in den Korridor abgab. Der Posten hinter seinem aufmontierten HMG knallte schwer auf den Boden und rutschte über die Terrakotta-Kacheln.
–Sie sollten dir einen Orden verleihen …
–Halt endlich die Schnauze!
Amba erschien als Silhouette gegen die Nacht und pirschte die kalten Bodenplatten entlang. Sie gelangte an eine Kreuzung, blieb stehen, lauschte, rief sich den Grundriss der Einrichtung ins Gedächtnis zurück. Dann stahl sie sich eine enge Wendeltreppe hinauf, beide P7-Pistolen im Anschlag, doch sie traf auf keine weiteren Wachposten. Obwohl es ganz bestimmt noch mehr gab; es waren immer mehr.
Sie kam oben an. Noch ein Korridor, trübe beleuchtet. An dessen Ende, das wusste sie, befand sich ihr Ziel. Sie hielt inne und sah sich im Korridor um. Achselzuckend ging sie weiter, und ihr feines Gehör bemerkte das Zischen von Gas. Trotzdem setzte sie ihren Weg fort. Das Zischen wurde lauter, und nun entdeckte sie die in die Decke eingelassenen Düsen, sah, dass sie Dampf verströmten. Zweifelsohne irgendein schreckliches Toxin. Ein aggressives, tödliches Gift.
Interessiert blickte Amba hoch und marschierte weiter.
An der mit Stahl verstärkten Tür machte sie Halt. Die Tür war groß und wuchtig. Sie holte tief Luft, ging einen Schritt zurück und kickte die Tür mit einem einzigen Tritt aus den Angeln und Schlössern. Diese gab ein grelles Stöhnen von malträtiertem Stahl von sich. Scheppernd flog die Tür quer durch den Raum und verwandelte die Hälfte eines großen Eichenschreibtischs in Feuerholz. Amba betrat das Zimmer und starrte auf den geschockten Mann, der hinter dem teilweise verdeckten Schreibtisch saß und mit einer Pistole auf sie zielte. Er feuerte, sie wich aus, und eine Kugel pfiff an ihrem Kopf vorbei. Der nächste Schuss jagte auf einer Säule aus heißem Gas auf sie zu, und wieder drehte Amba sich so geringfügig, dass sie sich kaum zu bewegen schien. Die Kugel sauste zwischen ihrem Arm und ihrer Seite hindurch und landete mit einem dumpfen Knall in der aufwendigen Holztäfelung, die den Raum auskleidete. Amba bückte sich und zog blitzschnell ein kleines schwarzes Messer aus ihrem Stiefel. Das Messer surrte und blieb in der Schulter des Mannes stecken. Der schrie auf, seine Finger zuckten krampfhaft, und er musste die Pistole fallen lassen.
Argwöhnisch trat Amba vor, während sie sich prüfend im Raum umsah.
»Wo
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