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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Mum und schaffte es, sich für zwei Sekunden vom Fernseher loszureißen, »dass deine neue Freundin ständig anruft.«
    »Sicher, dass es nicht Alex war?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Nein, Lexi würde ja irgendetwas sagen, während deine kleine Freundin immer auflegt, wenn ich dran bin. Ich habe versucht, die Nummer per Rückwärtssuche im Internet zu finden, aber da gab es keinen Eintrag.«
    Ich musste nicht Sherlock Holmes sein, um zu wissen, wer der mysteriöse Anrufer war. Doch wie war der Imperator an unsere Nummer gekommen? Mum hatte uns aus dem Telefonbuch genommen, nachdem ihre Klienten sie immer wieder angerufen und beleidigt hatten. »Vielleicht hat sich jemand verwählt.«
    »Acht Mal? Das denke ich nicht.« Sie hörte auf zu lächeln und setzte eine ernste Miene auf. »Sag ihr, dass ich kein Monster bin, Sammy. Sag ihr, dass ich eigentlich eine ziemlich coole Mum bin.«
    Ich notierte mir im Geiste, dass ich   – sollte ich jemals eine echte Freundin haben   – diese so lange wie möglich von Mum fernhalten musste. »Ja, okay, mach ich.«
    »Und, wie war Schule?«
    Das Schlimmste, was ich hätte tun können, wäre gewesen, ihr vom Imperator zu erzählen. Zwei Sekunden später hätte sie mich im Polizeigriff zur Schule geschleift und ein Gespräch mit Mrs Baxter, Vertrauenslehrerin für die achten Klassen, eingefordert. Und das hätte die Dinge nur noch schlimmer gemacht. Das Problem war, dass Mum das herausragende Talent hatte, die richtigen Fragen zu stellen, und wenn ich noch länger herumdruckste, würde sie mir alles aus der Nase ziehen.
    »Schule war   … gut. Ich war im Hausaufgaben-Club.«
    »Sicher nicht schlecht für dich.«
    »Ich glaube, ich gehe hoch ins Bett, Mum. Ich habe Großvater versprochen, dass ich noch etwas von seiner Geschichte lese.«
    »Worum geht es denn darin?«
    »Ist alles über den Krieg, klingt ziemlich interessant.«
    »Ich nehme an, er hat dir erzählt, wie er Hitler im Alleingang überwältigt hat. Kein Wunder, dass dein Vater ständig beweisen muss, was für ein Mann er ist.« Sie rutschte auf dem Sofa neben mich. »Na los, Sammy. Ich mache dir eine heiße Schokolade mit Marshmallows.«
    Daran erkennt man die herausragende Fragestellerin.
    »Nein, das ist nett, Mum. Ich möchte aber einfach gerne ein bisschen für mich sein.«
    Sie schlug sich gegen die Stirn wie Leute, denen plötzlich klar wird, dass sie etwas Dummes getan haben. »Ja, natürlich möchtest du das. Was denke ich denn? Du willst nicht hier unten mit deiner alten Mutter sitzen   …«
    »Das ist es nicht   …«
    »Das verstehe ich«, sagte sie und klang dabei wie einedieser Darstellerinnen in den schrecklichen Sozialkunde-Videos. »Du bist jetzt in einem Alter, in dem du einfach mehr Privatsphäre haben willst. Darüber hätte dein Vater wirklich mit dir reden sollen, aber ich glaube, ich habe irgendwo ein Buch.«
    »Tut mir leid, Mum, ich   –«
    »Sei nicht albern und denk, dass ich   …« Ihre Unterlippe zitterte, als sie mich wegwinkte. »Geh schon, Sammy. Ich komme nachher noch mal zum Gute-Nacht-Sagen. Aber keine Sorge, ich werde anklopfen.«
     
    Das Abrutschen vom Rand der Welt
     
    HMS Raleigh
    (Marine-Ausbildungsbasis)
    Mai - Juni 1943
     
    Tommy und ich waren von Anfang an Freunde. Es war diese Art von Freundschaft, die dir nur ein einziges Mal in deinem Leben widerfährt. Vielleicht hast Du bisher noch keinen besten Kumpel gefunden, doch glaub mir, Sam, Du wirst es merken, wenn es so weit ist. Wir waren so eng, dass wir fast die Gedanken des anderen lesen konnten. Wir erzählten uns alles. Es gab keine Geheimnissezwischen uns. Wie auch, wo wir einander so gut kannten?
    Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte Sharky Beal »den Professor« und mich ins Herz geschlossen. Sofern er einem nicht in den Ohren damit gelegen hat, dass er unbedingt »ein bisschen Kampfgeschehen« sehen will, konnte er gute Gesellschaft sein. Wenn wir nicht gerade auf dem Exerzierplatz antreten mussten oder unsere Palsteks und Stoppersteks übten (man nennt sie nicht Seemannsknoten!), haben wir uns mit einer Tasse ekligem Kaffee vor die NAAFI (eine Art Marine-Cafeteria) gesetzt, um über Gott und die Welt zu reden.
    Aber weißt Du, Sam, Tommy hatte ein Geheimnis. Und auch wenn das im Vergleich zu dem Riesending, das ich die letzten sechzig Jahre mit mir rumgeschleppt habe, verblasst, war es nichts, womit du vor deinen Schiffskameraden prahlen würdest. An unserem letzten Tag auf der
HMS

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