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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Schule? Du steckst doch nicht etwa in Schwierigkeiten, oder?«
    »Eigentlich nicht, es ist nur   …«
    Es war die perfekte Gelegenheit, ihm alles zu erzählen. Und es wäre so einfach gewesen. Er war nicht wie Dad (außer vom Aussehen her natürlich), er hätte nicht gesagt, ich solle mich zusammenreißen und ein Mann sein oder so was in der Art. Und im Gegensatz zu Mum hätte er nicht von mir verlangt, jedes schmerzhafte Detail noch einmal zu durchleben, in H D-Qualität und mit Dolby Surround. Aber ich konnte nicht. Er sollte nicht verkraften müssen, dass sein Lieblingsenkel ein feiges Huhn war.
    »Was ist los, mein Junge? Irgendwas beschäftigt dich doch, oder? Du weißt, was ich von Geheimnissen halte. Los, Sam, warum erzählst du deinem alten Großvater nicht einfach alles?«
    »Es ist nichts«, sagte ich und versuchte, den Blick seiner traurigen, wässrigen Augen zu meiden. »Ich fühle mich irgendwie ein bisschen   …« Und weiter kam ich nicht, denn plötzlich war die Anspannung, einen ganzen Tag zu überstehen, ohne in der Öffentlichkeit zu heulen, einfach zu viel. Es begann irgendwo tief in mir, das unkontrollierbare Schluchzen, das von meinem Körper Besitz ergriff wie ein Zombie und sich nicht abschütteln ließ.
    »Hey, mein Junge«, sagte Großvater leicht betreten und streckte sich, um mir durch das Haar zu wuscheln. »So schlimm wird es schon nicht sein.«
    »Oh doch, ist es. Oh doch.«
    Fünf Minuten später saß ich auf Großvaters Bett, lutschte an einem Stück Dosen-Ananas aus seinem »Geheimvorrat« und fühlte mich langsam wieder wie ein Mensch.
    »Okay«, sagte er und machte es sich, auf seine Krücken gestützt, neben mir bequem. »Jetzt hol erst mal tief Luft und dann erzählst du mir alles.«
    Und ich konnte es immer noch nicht, doch wenigstens konnte ich ihm einen Teil der Wahrheit erzählen   – den Teil, für den ich mich nicht schämte. »Ich will nicht, dass du stirbst, Großvater.«
    »Irgendwann müssen wir alle sterben, mein Junge. Das ist eine unvermeidliche Tatsache des Lebens.«
    »Was soll ich nach der Schule machen?«
    Ich merkte sofort, wie egoistisch das klang. Großvater lächelte nur und bot mir ein weiteres Stück Ananas an. »Ich bin mir sicher, da wird dir schon etwas einfallen. Abgesehen davon, dass dein Vater bald wieder da ist, hat so jemand wie du doch zig Kumpel. Was ist denn mit diesem Jungen mit der Brille, der auf dem Weihnachtsbasar so viel Spaß mit meinem Rollstuhl hatte? Wie hieß der doch gleich?«
    »Alex«, murmelte ich und nahm ein Ananasstück, in der Hoffnung, das Thema wechseln zu können. »Hast du Angst, Großvater?«
    Zuerst öffnete er seinen Mund und es kam kein Ton heraus. Als er zu sprechen begann, schien es, als könne er mir nicht in die Augen sehen. »Nein, nein   … natürlich nicht.«
    »Ich wünschte, ich wäre so mutig wie du.«
    »Lies den Rest meiner Geschichte, Sam, dann wirst du sehen, wie mutig ich wirklich bin.«
    »Ich weiß doch schon, wie mutig du bist.«
    »Versprich mir, dass du es tun wirst«, sagte er und drückte meine Hand so fest, dass es wehtat. »Es ist nicht mehr viel Zeit und du musst die Wahrheit kennen, bevor   …«
    »Ich verspreche es.« Ich wollte ihn fragen, ob er an ein Leben nach dem Tod glaubte und all so was, aber das schien keine sehr höfliche Frage für jemanden, der glaubte, dass er sterben würde. »Was soll ich dir morgen mitbringen?«
    »Wie wäre es mit einer schönen Dose Corned Beef?«
    »Ich werde mein Bestes tun, Großvater. Bis morgen dann, okay?«
    »So Gott will«, sagte er und gab mir einen kratzigen Kuss auf die Wange. »Vielleicht erzählst du mir dann, was dich
wirklich
bedrückt.«
    »Also, tschüss«, sagte ich und ging zur Tür, bevor er mir noch mehr Fragen stellen konnte. »Hoffentlich ist
Der Schwächste fliegt
heute gut.«
    »Ach, und Sam?«
    »Ja.«
    »Ich habe versucht, alles genau so aufzuschreiben, wie ich es in Erinnerung habe, aber im Marineteil gilt ein wenig das Prinzip der künstlerischen Freiheit.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die durchschnittliche Seemannssprache war   – gelinde gesagt   – ziemlich derb und ich war da natürlich nicht anders. Meine armen alten Hände schmerzen allerdings auch schon so genug, da musste ich nicht auch noch alldie Obszönitäten niederschreiben. Die musst du dir also vorstellen, fürchte ich.«
    »Das ist in Ordnung. Mach ich genauso, wenn ich Mum von der Schule erzähle.«
    21.15   Uhr
    »Das erinnert mich daran«, sagte

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