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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Raleigh
fand ich raus, was es war.
    »Okay, Leute«, sagte Tiddley Norton, ein griesgrämiger Marineoffizier, der noch einmal aus dem Ruhestand zurückgeholt worden war. »Bevor wir euch auf den Feind loslassen,gibt es eine letzte Sache, die wir zu tun haben.«
    Er marschierte mit uns zu einer Wellblechhütte am Rande des Exerzierplatzes und sagte, dass wir uns ausziehen sollten. Nach sechs Wochen Marinedisziplin waren wir schlau genug, Befehle nicht zu hinterfragen. Zwei Minuten später standen fünfzig verwirrt dreinblickende Rekruten stramm   – lediglich in Unterhosen.
    »Chief«, sagte Sharky. »Das ist doch wieder so eine Untersuchung, oder? Wird die Oberin meine Eier befühlen?«
    Tiddley Norton lächelte sadistisch. »Du wirst gleich meinen Stiefel an deinem Arsch fühlen, wenn du nicht die Schnauze hältst, Beal. Und da du so ein Komiker bist, kannst du mit deinen Freunden zuerst gehen.«
    In der Mitte der Hütte stand ein runder Metalltank mit einem Durchmesser von etwa drei Metern und vielleicht zweieinhalb Meter tief. Eine Eisenleiter führte über die Seite ins Wasser und es gab eine erhöhte Plattform, auf der ein Offizier mit einer langen Bambusstange in der Hand saß.
    Tiddley Norton gab uns Schwimmwesten und befahl uns, sie anzuziehen. »So Gott will,wird keinem von euch etwas passieren«, sagte er. »Aber wenn es hart auf hart kommt, so wie für meinen alten Freund Dusty Miller in der Schlacht von Jütland, müsst ihr euch auf eure Ausrüstung verlassen. Das ist alles, worum es in dieser Übung geht.«
    Auf Tiddleys Kommando musste jeder Mann ins Wasser und die Leiter bis zum Grund des Tanks runtersteigen. Wenn (und nur dann!) einem der Mann mit der Stange auf die Schulter tippte, sollte man die Leiter loslassen und sich nach oben treiben lassen.
    »Also gut, Beal«, sagte Tiddley Norton. »Warum zeigst du uns nicht, wie es geht?«
    Als Sharky die Leiter hinabstieg, fühlte ich eine feuchte Hand auf meiner Schulter.
    In Tommys Stimme lag so viel Angst, dass ich sie kaum erkannte. »Ich kann das nicht, Ray. Sie können mich doch nicht zwingen, oder?«
    »Was meinst du, das kannst du nicht?«
    »Ich kann nicht schwimmen«, sagte Tommy, während sich seine Fingernägel tiefer in meine Schulter bohrten. »Ich habe panische Angst vor Wasser.«
    Zuerst dachte ich, er würde einen Witzmachen. Seine schreckensgeweiteten Augen sagten etwas anderes.
    »Warum hast du dich dann für die Marine entschieden?«
    »Mein Vater war im letzten Krieg auf der
Indomitable
. Er hat mich praktisch in das Rekrutierungsbüro geschleift. Was soll ich jetzt machen, Ray?«
    »Dir wird nichts passieren«, sagte ich und versuchte, mich selbst zu überzeugen   – relativ erfolglos.
    In der Zwischenzeit war Sharkys Kopf in dem trüben Wasser verschwunden.
    »Ich muss hier raus«, sagte Tommy.
    Ich erklärte ihm, dass Befehle Befehle waren.
    »Das hasse ich an diesem Ort: Befehle, Befehle und noch mehr verdammte Befehle.«
    Ich erklärte ihm, dass er es nicht an sich heranlassen sollte.
    »Meinst du Illegitimi nil carborundum?«
    Ich erklärte ihm, dass ich nicht wusste, wovon er sprach.
    »Das ist Pseudolatein«, sagte er. »Es bedeutet: Lass dich nicht von den Sauhunden unterdrücken.«
    Sharky schoss aus dem Wasser wie ein Torpedound kletterte aus dem Tank. »Alle Mann an Bord der Skylark!«
    »Gut gemacht, Beal«, sagte Tiddley Norton widerwillig. »Nun dann, Riley, da du Hummeln im Hintern zu haben scheinst, gehst du besser als Nächster.«
    Tommys Gesicht war kalkweiß. »Ich kann das nicht, Chief!«
    Tiddleys Gesicht war knallrot. »Was hast du gesagt, Freundchen?«
    »Lassen Sie mich als Nächstes gehen, Chief«, sagte ich. »Riley fühlt sich nicht besonders. In einer Minute ist er wieder okay.«
    »Wahrscheinlich an Psychotalclapsia erkrankt«, kam mir Sharky zu Hilfe.
    »Von mir aus«, sagte Tiddley Norton und warf einen fragenden Blick auf Tommys kreidebleiche Züge, »aber dann bist du der Nächste, Professor. Du reißt dich besser zusammen.«
    Der Tank machte mir keine Angst. Ich liebte es, unter Wasser zu sein. Den Großteil meiner Kindheit habe ich am Strand in Brighton verbracht und es gab nichts Schöneres, als auf den Meeresgrund zu tauchen und zu sehen, wie langeich dort sitzen konnte. (Der Trick ist, zuerst die Luft aus Deinen Lungen zu lassen, Sam.) Es ist so friedlich unter Wasser. Es ist einer der wenigen Orte, an denen du dich selbst wirklich denken hören kannst.
    Und dort, auf dem Boden des Tanks, kam

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