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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Zucken hörte ich auf zu kämpfen und ließ meinen Körper erschlaffen. Und ich konnte ihre Panik spüren, als ich auf den Boden glitt.
    Eine Sekunde später öffnete sich die Tür. Ich wartete, bis der Letzte abgehauen war und meinen Rucksack in meine Richtung geschleudert hatte. Dann holte ich so tief Luft, bis meine Lungen fast platzten. Ich hatte Prellungen, war angeschlagen und platschnass, aber zumindest atmete ich noch.
    »Was zum Teufel spielst du hier?«
    Ich hatte mich noch nie so gefreut, seine Stimme zu hören. Die Dunkelheit lichtete sich. Als ich aufblickte, sah ich Mr Catchpole über mir stehen, der eine nasse Schulkrawatte in der Hand hielt. »Und wieso sind deine Haare so nass? Gibt es irgendetwas, das du mir sagen willst, Samuel?«
    Ich schüttelte automatisch den Kopf. Es war total bescheuert von mir, aber ich wollte nicht, dass der alte Catchpole wusste, was für ein Opfer ich war.
    »Also gut«, sagte er und reichte mir ein grünes Papierhandtuch. »Du bringst dich wieder in Ordnung und folgst mir. Ich lasse dich für den Rest dieses Ausflugs nicht aus den Augen.«
    Er führte mich den Gang runter ab, durch eine Menge von iPods und Handys, Playstation Portables, Nintendos und sogar ein paar antike Gameboys. Keiner meiner Peiniger sah sonderlich schuldig aus. Einige von ihnen flüsterten mir sogar Worte der »Ermutigung« zu, während ich Mühe hatte, Mr Catchpole zu folgen.
    »Na, na, na, wer war denn da ein frecher Junge?«, rief Callum Corcoran.
    »Wenigstens stinkt er nicht mehr nach Hühnerkacke«, sagte Chelsea.
    Animal kamen beinahe die Tränen vor Lachen. »Hört euch das an«, sagte er und sah auf den Touchscreen seines Handys. »Du kannst ein Huhn nicht töten, bevor du es nicht ordentlich gewaschen hast.«
    Pete Hughes brachte sein Haar behutsam mit Gel in Form. »Ich frage mich, was der Imperator für das große Finale geplant hat?«
    Doch der schlimmste Kommentar kam von einer Stimme, die ich noch nicht mal kannte. »Du kannst weglaufen, Sam, aber du kannst dich nicht verstecken.«
    Als wir das Lehrergetto erreicht hatten, kamen
mir
beinahe die Tränen vor Verzweiflung.
    Die Verzweiflung wandelte sich schnell in elende Qual, als mir bewusst wurde, dass das Dadphone
Mission: Impossible
dudelte. Das war das Letzte, was ich brauchen konnte.
    »Jetzt setz dich und sei still«, sagte Mr Catchpole. »Hast du ein Auge auf ihn, Bryony? Ich glaube, dass ich da hinten ein paar illegale Substanzen gesehen habe.«
    Miss Stanley war zu vertieft in
Abenteuer für Geografen
, um Notiz zu nehmen, aber der gute alte Peel nickte mir freundlich zu, bevor er sich wieder seiner ›In-Liste‹ widmete. Ich holte heimlich mein Handy hervor, wiegte es wie ein Baby und zitterte vor Angst, während ich mich bereitmachte, meine letzte Nachricht zu lesen.
Was ist los? Sitzt deine Frisur heute nicht?
    Dieses Mal kamen mir beinahe die Tränen vor lauter Erleichterung. Die Nachricht war von Dumbo. (Das hätte ich schon an der Zeichensetzung merken müssen.) Da saß er, am Ende des Gangs, und kaute auf einer BiFi herum, während er in sein Notizbuch kritzelte. Für einen Augenblick sah er auf und nickte aufmunternd. Wer hätte gedacht, dass Dumbo sich irgendwann noch mal als meine letzte Hoffnung entpuppen würde?
    Catchpole kam zurück und wedelte mit einem konfiszierten Päckchen Zigaretten und zwei Dosen Red Bull herum. »Du suchst dir besser was zu lesen, Junge. Hast du was dabei?«
    »Nur das, Sir«, sagte ich und öffnete den Reißverschluss meines Rucksacks.
    »Was zum Teufel ist das?«
    Ich hatte mir selbst versprochen, es bis zu unserem nächsten Wiedersehen zu Ende gelesen zu haben. »Es ist die Kriegsgeschichte meines Großvaters, Sir.«
    »Augenzeugenberichte sind eine Goldmine für Historiker«, sagte Mr Catchpole wehmütig. »Ich will den Rest dieses Ausflugs keinen Mucks mehr von dir hören, verstanden?«
    Ich hatte alle möglichen Ausreden gefunden, es nicht zu lesen. Vielleicht stieß mich das Schicksal in die richtige Richtung.
     
    Das Abrutschen vom Rand der Welt
     
    Zunächst wusste niemand, was geschah. Die
Thanatos
neigte sich heftig nach Steuerbord und die Spinde auf dem Mannschaftsdeck schwangen auf, sodass sich ein Schwall von Briefen, Fotos und   – komischerweise, aber so ist es in meiner Erinnerung   – ägyptischen Fez-Hüten ergoss. Erst als das Wasser in den Speigatten auf der Lee-Seite anstieg, wurde es offensichtlich, dass wir zu ›Dosenfisch‹ geworden waren. Blinde Panik

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