Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u
Autoren: Simon Packham
Vom Netzwerk:
Beweise verschwinden zu lassen, vielleicht? Aber wahrscheinlich hat das gar nichts zu bedeuten. Halte dich einfach an den Plan und alles wird gut.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    »Ich weiß genau, wo am Bahnsteig sich die Türen des Zuges öffnen. Wenn du neben mir stehst, sorge ich dafür, dass du als Erster einsteigst. Das verschafft dir einen Vorsprung.«
    Der unverkennbare Klang von Callum Corcorans Lache kam die Straße zum Bahnhof hochstolziert.
    »Und jetzt?«
    »Geh rüber und sprich mit Peel«, sagte Dumbo und schlang sein letztes Stück KitKat runter. »Lass ihn über das Musikbusiness erzählen. Er wird dich zu Tode langweilen, aber wenigstens bist du sicher vor dem Imperator.«
    »Aber ich weiß gar nichts über   …«
    Sie kamen in die Halle gefegt wie bei einer Treibjagd: der coole Pete Hughes, Gaz Lulham, der ihn zu kopieren versuchte, Chelsea mit einem quadratischen Pflaster über ihrem Nasenstecker, Callum und Animal, die eineleere Coladose vor sich her kickten   – praktisch meine halbe Klasse befand sich in einem Zustand größter Erregung, die sich um ein Vielfaches steigerte, als sie mich entdeckten.
    »Da ist er«, brüllte eine Stimme von weiter hinten. »Hoffentlich hat er seine Badehose an.«
    »Das finden wir schon noch raus«, sagte Animal und machte ein paar bedrohliche Schritte auf mich zu.
    »Ist die Zeitschrift gut, Sir?«, fragte ich und rückte dichter an Mr Peel heran.
    Er trug diese Lederjacke, die er am Elternsprechtag angehabt hatte. »Ich werfe gerade einen Blick auf die diesjährige ›In-Liste‹   – hast du die schon gesehen?«
    »Ähm   … nein, noch nicht.«
    Der gute alte Peel wirkte erleichtert. Er lächelte wehmütig, als meine »Klassenkameraden« in der Halle herumliefen, imaginäre Flügel flattern ließen und Hühnergeräusche machten. »Sieh sie dir an. Die besten Jahre ihres Lebens und sie wissen es noch nicht mal. Ich wünschte, ich wäre wieder ein Kind. Na ja, was soll’s?«
    Es begann ein großes Gejohle, als Mr Catchpole und Miss Stanley nebeneinander den Bahnhof betraten.
    »Hatten Sie eine Fahrgemeinschaft, Miss?«, fragte Chelsea. »Das ist gut für die Umwelt, Miss. Ist er ein guter   …
Fahrer
, Miss?«
    Mr Catchpole schlug ärgerlich mit seinem Ablaufplan nach einer Wespe. »Vielen Dank, Chelsea, ich sorge hier für die Unterhaltung. Und darf ich diejenigen unter euch, die den Bahnhof zu einem Bauernhof machen, daran erinnern, dass ihr für die Zeit, die ihr in eurer Schuluniform steckt, Repräsentanten der Schule seid?Jetzt bildet eine
ordentliche
Reihe und dann werden wir gleich schnell und
ruhig
zum Bahnsteig weitergehen.«
    Während des darauffolgenden Chaos sah ich Alex in die Halle schlüpfen   – mit einem anderen neuen Rucksack über der Schulter. Für eine Sekunde traf sich unser Blick, doch dann wandte er seine Aufmerksamkeit schnell einem Werbeplakat für Wodka zu und meine Stimmung sank weiter.
    Die Lage verbesserte sich erheblich, als ein paar Sekunden später Abby erschien, die vorsichtig durch das Gedränge schritt und sich ruhig ans Ende der Schlange stellte. Ihr Haar sah gut aus mit diesem Plastikding, das es aus ihrem Gesicht heraushielt, und das Lächeln, das aufflackerte, als sie mich sah, war genau das, was der Arzt mir verschrieben hatte.
    9.53   Uhr
    »Vorsicht, auf Gleis 7 erhält Einfahrt der Zug Richtung London Bridge, mit Halt in   …«
    »Denk dran«, flüsterte Dumbo. »Ich schicke dir eine SMS, wenn der Schaffner kommt.«
    Ich starrte auf den Punkt in der Ferne, versuchte, die Beleidigungen vom anderen Ende des Bahnsteigs zu ignorieren, und stand hinter der gelben Linie, bereit wie ein 10 0-Meter -Läufer, der auf das Signal der Startpistole wartet. »Dumbo?«
    »Was?«
    »Danke.«
    Als der Zug in den Bahnhof rumpelte, rief ich mir eine von Dads »kreativen Visualisierungen« vor Augen,die er vor jedem Rennen heraufbeschwor. Ich stellte mir mich selbst vor, wie ich den Wagen betrat und den Gang hinunterhechtete. Ich war schon fast in der ersten Klasse angekommen, als ich eine kalte Hand in meinem Nacken spürte.
    »Was zum Teufel   …?«
    Als ich aufblickte, sah ich, dass der vordere Teil des Zuges auf mich zugerast kam. Für den Bruchteil einer Sekunde verlor ich das Gleichgewicht und kippte beinahe auf die andere Seite der gelben Linie.
    »Ach,
du
bist es. Da bin ich aber heilfroh. Ich dachte, jemand hätte versucht, mich   …«
    »Ich wollte dir Glück wünschen, Sam«, sagte sie und errötete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher