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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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Huhn zu strangulieren?«, schlug eine Stimme von hinten vor.
    »Wir sind hier, um der Realität des Krieges ins Auge zu sehen«, sagte Mr Catchpole. »Und während wir das tun, darf ich euch noch einmal daran erinnern, dass hier der gute Name des St Thomas’s Community College auf dem Spiel steht. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    Callum Corcoran schlug seine Hacken zusammen und erhob seinen Arm zum Hitlergruß. »Ja, mein Führer!«
    »Alles klar, Corcoran, das ist einmal Nachsitzen«, sagte Mr Catchpole und schien sich Bestätigung von dem Mann in Marine-Uniform zu erhoffen, der die Tickets kontrollierte. »Wir treffen uns hier Punkt halb zwei wieder. Und wehe, jemand lässt mich warten! Aber bevor ihr geht, sollten wir noch zwei Minuten still sein und darüber nachdenken, wie es gewesen ist, während des Kriegs auf der
Belfast
zu dienen. Stellt euch einen jungen Mann vor, nicht viel älter als ihr, der das erste Mal von zu Hause weg ist und sich mit der sehr realistischen Aussicht konfrontiert sieht, niemals zurückzukehren.« Er sah auf seine Uhr. »Zwei Minuten Ruhe, beginnend   …
jetzt

    In nur 120   Sekunden würde jeder hier machen können, was er wollte. Ich blickte ein letztes Mal auf die Hauptverdächtigen: Callum und Animal veranstalteten einen Spuckwettbewerb in die Themse, Gaz Lulham und Chelsea checkten ihre Handys und kicherten verstohlen, Pete Hughes fixierte mich mit einem bösen Lächeln und irgendwer weiter hinten pfiff den Todesmarsch.
    Ich wollte es nicht zugeben, doch ich war genauso weit davon entfernt herauszufinden, wer der Imperator war, wie vor zwei Wochen, als der ganze Albtraum begonnen hatte.
    Und dann sah ich Dumbo, der verzweifelt versuchte, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Eine Gruppe Mädchen verstellte ihm den Weg, er stand auf Zehenspitzen und winkte mit seinem Notizbuch in meine Richtung. Wenn ich nur in der Lage gewesen wäre, von den Lippen zu lesen. Denn er formte mit seinem Mund ein Wort, das ich nicht erraten konnte. Es sah aus wie »glücklich«, aber was sollte das bedeuten? Ich fühlte mich bestimmt nicht glücklich und letztlich gab es für Dumbo auch nicht viel zu lachen.
    »In Ordnung«, sagte Mr Catchpole. »Ich hoffe, das hat euch ein wenig zu denken gegeben. Gleich werde ich euch bitten,
gesittet
loszugehen. Folgt einfach den Pfeilen, es ist alles gut ausgeschildert.«
    Dumbo versuchte, sich durch die Menge zu mir zu drängen und nutzte seine Aktentasche als Rammbock.
    »Habe ich irgendjemandem erlaubt, sich zu bewegen?«, brüllte Mr Catchpole. »Nein, Sir, das habe ich nicht. Und du solltest es eigentlich besser wissen, Stephen Allbright. Bleib genau da, wo du bist, und beweg nicht einen Muskel, bis ich es sage.«
    »Dumbo hat seinen Taschenrechner vergessen«, schrie irgendein Witzbold.
    In einem verzweifelten Versuch, die allgemeine Übermütigkeit zu bändigen, schwang Mr Catchpole seine Tesco-Tüte in der Luft. »Mr Peel und die Elternhelfer sind bereits auf den Decks. Aber wie ihr sehen könnt,ist die
Belfast
so groß, dass sie unmöglich überall auf einmal sein können. Anstatt zu versuchen, euch die ganze Zeit zu überwachen, werden Miss Stanley und ich unser Lager im Café Walross aufschlagen, wo wir euch zur Verfügung stehen, solltet ihr irgendwelche
vernünftigen
Anliegen haben.«
    War es möglich, auf einem stehenden Schiff seekrank zu werden? Ich hatte darauf gebaut, mich wie Klebstoff an die Fersen von »Ich sorge hier für die Unterhaltung« zu heften, aber wenn er Kaffee mit Miss Stanley trank, konnte ich mich auch gleich selbst dem Imperator übergeben. Meine einzige Hoffnung war, ein gutes Versteck zu finden und mich dort bis halb zwei aufhalten zu können. Wenn ich mich nur besser an die Details der virtuellen Tour erinnert hätte   …
    »Also, los geht’s«, sagte Mr Catchpole. »Und vergesst nicht: Ihr müsst euch vorstellen, wie es wäre, Todesangst zu haben.«
    12.36   Uhr
    Ich raste den düsteren Gang hinunter, vorbei am Büro des Schiffsbauers und an der Kapelle, über den rot-weiß karierten Linoleumboden. Es stank nach Bohnerwachs und jedes Mal, wenn man sich umdrehte, waren da eine bleichgesichtige Wachsfigur irgendeines Seemanns aus dem Zweiten Weltkrieg sowie die geisterhaften Stimmen von Churchill und Vera Lynn in einer Endlosschleife.
    Doch das war nicht Churchill, und ganz sicher war das auch nicht Vera Lynn.
    Der unverkennbare Klang der Corcoran-Lache verfolgtemich wie ein Stalker. Und wie in einem

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