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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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hätte die Masse bei hoher Komprimierung keine erkennbare Fortbewegung haben können. Doch war der Dopplereffekt unbestreitbar. Ein scheinbarer Widerspruch, der nur durch Anwendung der Heimannschen Interdimensionalen Mathematik erklärt werden kann.«
    »Moment, das will ich richtig mitbekommen«, schaltete sich Chemile ein. »Ein Schiff tritt in den Strudel ein und wird augenblicklich in seiner Größe reduziert. Wenn alles im gleichen Tempo reduziert wurde, könnte sich für die Leute im Schiff äußerlich nichts verändern.«
    »Es ist alles relativ«, bejahte Luden. »Aber in einem solchen Fall gibt es natürlich einen Grenzfaktor. Elektronen würden zusammenprallen, und wir hätten schließlich nur einen winzigen Brocken Neutronen übrig. Das hätte kein Lebewesen überstehen können. Wie ich aber sagte, scheint da ein Widerspruch zu bestehen. Die Schiffe bewegten sich, aber in eine Richtung, wie es sie in unserem Universum nicht gibt. Sie wurden in eine andere Region gezogen, in der normale Naturgesetze vielleicht gar nicht gelten.«
    »Der Riß im Kontinuum«, sagte Chemile. »Aber das hatten wir ja schon vermutet.«
    »Vermuten ist nicht wissen«, bemerkte Luden tonlos. »Wir wissen, was geschehen ist, wie es geschehen ist, und kennen die genaue Position Und doch wissen wir den Grund nicht. Auch haben wir keine Ahnung von der wahren Natur der beteiligten Geräte. Es könnte sich um eine Maschine unter Kontrolle einer fremden Intelligenz handeln, vielleicht aber auch um das Ergebnis eines interdimensionalen Unfalls. Und wir wissen nicht, was aus den verschwundenen Schiffen geworden ist. Sie sind vielleicht völlig zerstört worden oder treiben womöglich in diesem Augenblick in einem unheimlichen All herum, das wir nicht sehen und nicht erreichen können.«
    »Berry und Penza! Sie könnten also noch leben!«
    »Die Möglichkeit ist gering, aber nicht von der Hand zu weisen. Ja, Veem, sie leben vielleicht noch. Geschwindigkeit allein tötet nicht, nur Beschleunigung hat diese Wirkung, und in einem völlig anderen Universum mit anderen Naturgesetzen...« Luden schürzte die dünnen Lippen. »Ich weiß es nicht...«
    »Aber es besteht doch Hoffnung!«
    »Ja«, sagte Luden. Sein Gesicht verdunkelte sich. »Sie leben vielleicht noch, Veem - aber Gott allein weiß, wo.«
     
    *
     
    Troy sah es zuerst. Auf Saratows Schultern sitzend konnte er weiter blicken als die anderen. Er hob den Arm und deutete nach vorn, seine Stimme erklang dumpf unter dem Stoff, der sein Gesicht vor der Kälte schützte.
    »Da! Ein grüner Schimmer. Ganz schwach zu erkennen.«
    »Essen«, sagte Jukan. »Wärme, eine Unterkunft.« Er stolperte, als er schneller zu gehen versuchte und taumelte gegen Scott, der ihn im letzten Moment auffing.
    Thromb atmete zischend ein. »Essen«, echote er. »Schiffsvorräte. Die Läger anderer Schiffe. So etwas suchen wir doch, Scott?«
    »Wenn es da vorn so etwas gibt.«
    »Es muß.« Thromb weigerte sich, an eine Alternative zu denken. »Die Schiffe müssen gelandet sein. Selbst wenn sie havariert sind, enthalten sie Dinge, die wir verwenden können. Die Waffen können uns Wärme spenden. Und es gibt Nahrungsmittel, heiße Mahlzeiten, Suppen.« Er fügte jammernd hinzu: »Warum haben wir den Schnee nicht getrunken?«
    »Ihr habt ihn doch gerochen, als wir die Schleuse ausbrannten«, sagte Scott mahnend. »Er stank nach Säure.«
    »Ja«, sagte der Kapitän. »Sie haben wohl recht. Ich kann nur nicht mehr richtig denken. Fällt mir immer schwerer.« Er entfernte ein Eisstück von seinem Mund und schob es sich zwischen die Lippen. Es war kalt, würde aber schmelzen und ihm Flüssigkeit spenden. Aber wie lange konnte ein Mensch von seinen eigenen Ausscheidungen leben?
    Seit dem Abmarsch vom Schiffswrack waren dreizehn Stunden vergangen, und sie hatten keine Rast gemacht. Sie waren wie Maschinen über die Ebene marschiert. Es war kaum zu Gesprächen gekommen - einzig wichtig war das Vorankommen durch diese unheimliche wellige Landschaft mit ihren Silbermonden.
    Der Schimmer wurde kräftiger, ein leichter Nebel, der fast im Schein der smaragdgrünen Monde unterging. Er entpuppte sich als eine breite, von hohen Pylonen umringte Anlage, deren Spitzen in parabolischen Schalen ausliefen, die konkaven Seiten nach innen und nach oben gerichtet. Gebäude scharten sich in regelmäßiger Anordnung um die Pylone, lange, niedrige Gebilde, die sich nach oben hin verbreiterten. Dächer und Wände waren in schrägen Winkeln

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