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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Überraschungseffekt und den Mut' der Verzweifelten. Sie müßten nur mit den tieferen Regionen Verbindung aufnehmen, diese Verbindung aber erst suchen. Wenn man einige Sklaven als Aufseher verkleiden könnte...
    »Was, zum Teufel, ist da los?« fragte der Arbeiter neben ihm.
    Scott beobachtete den Mann, der sein Ohr an den Fels preßte. Er tat es ebenfalls und vernahm ein gedämpftes mahlendes Geräusch.
    »Eine Maschine, die einen neuen Tunnel baut?«
    »Wenn die Maschinen hätten, bräuchten sie uns nicht. Ich war mein Leben lang im Bergbau und kenne jedes Maschinengeräusch. Aber sowas wie da hab ich noch nie gehört . . . Paß mal genau auf.«
    Es kratzte, mahlte und rumpelte, als kaue etwas auf dem Felsen herum. Und es kam näher.
    »Das gefällt mir gar nicht«, sagte der andere. »Das klingt ja, als wär's ein lebendes Ding. In Minen sieht man allerhand komische Sachen... Moment mal...« Das Geräusch schien sich zurückzuziehen und wurde zu einem dumpfen Murmeln, dann folgte Stille. Ein Posten brach in das aufmerksame Schweigen ein.
    »He, ihr Faulpelze! Arbeiten!« Er ließ sein Rohr sausen, und ein Mann griff wimmernd nach seinem Gesicht. »Ihr auch! Wenn ihr da vorne nicht arbeitet, kriegt ihr alle das Rohr zu schmecken. Los, weiter!«
    Scott hieb den Pickel in den Stein Er sank tiefer ein als vorher, weil sein Haß auf die Sklaventreiber seine letzten Energien mobilisierte. Als er den Pickel herauszog, lag ein großer Block frei. Hände rollten ihn an einem finster drein sehenden Posten vorbei, der mit seinem Rohr ausholte und zuschlug.
    »Fendor, aufpassen!«
    Der Zuruf ließ Fendor herumwirbeln, so daß er den Schlag mit dem Rücken abfangen konnte. Aber die allgemeine Wut der Sklaven war damit nur noch mehr angeheizt. Scott hieb mit aller Kraft seinen Pickel in den Stein und ließ die Masse lockerer Felsen zwischen den Posten und der Mann stürzen. »Aufpassen!« schrie er. Der Posten tat einen Sprung rückwärts. Allmählich schien ihm klar zu werden, in welcher Gefahr er persönlich schwebte, wenn er es mit den Sklaven zu weit triebe. Natürlich würde man sie dafür bestrafen, aber erst nachdem man ihn in Stücke gerissen hatte.
    Und wenn die Produktion zurückging, mußte er den anderen Rede und Antwort stehen.
    »Verschwinde!« knurrte ihn Scott an. »Wie sollen wir arbeiten, wenn du uns im Weg stehst? Fendor, pack diesen Brocken an.«
    Scotts scharfe Befehlsstimme tat ihre Wirkung. Ein wenig widerstrebend legte der Mann Hand an den Stein und drückte ihn keuchend zur Seite. Der Posten sah eine Weile zu und ging dann weiter.
    »Du hättest mich nicht aufhalten sollen«, sagte Fendor. »In der nächsten Sekunde hätte ich dem Schwein den Hals umgedreht.«
    »Und was dann?« fragte Scott. »Man hätte uns nur noch mehr schikaniert und zu Tode gepeinigt. Unsere Chance kommt schon noch. Wir brauchen mehr als nur eine Handvoll Leute, wenn wir etwas erreichen wollen. Wartet, bis die richtige Zeit da ist. Ich gebe euch dann schon das Wort zum Losschlagen.«
    Er schlug den Pickel in den Stein. Als er ihn herauszog, fiel Schutt, und ein Loch wurde sichtbar. Durch die Öffnung schoß pfeifend ein. Luftstrom »Du bist ins Vakuum durchgestoßen!« schrie Fendor.
    Niemand bewegte sich. Der Luftstrom fegte Staub und winzige Steine an ihn vorbei. Bei Scott dauerte die Verblüffung nur einen Augenblick.
    »Steine, schnell! Wir müssen die Öffnung verschließen!« rief er. Er selbst griff mit beiden Händen in den losgeschlagenen Schutt und warf ihn in die Öffnung. Die anderen folgten; man arbeitete mit dem Tempo der Verzweiflung, da man wußte, daß vom Verschluß dieses Loches ihr Leben abhing.
    Unvermittelt hörte das Fauchen der Luft auf.
    »Was ist jetzt los?« fragte Fendor. »Hast du die Öffnung zugestopft?«
    »Nein. Ich weiß nicht, was los ist. Aber ich werde es schon herauskriegen.«
    Scott vergrößerte vorsichtig das Loch und schob Kopf und Schulter durch. Drüben war es stockfinster. Er rief, und seine Stimme kam als vielfaches, hohles Echo zurück. Angestrengt lauschte er, um die Ausdehnung des Hohlraumes dahinter abschätzen zu können. Er vermutete, daß es nur eine Höhle sein könnte, eine Blase im Fels, die entstanden war, als sich diese Welt abkühlte, vielleicht aber auch unter dem Druck vorhergehender Sprengungen.
    Er zog den Kopf wieder zurück und musterte die Lichter. Es waren die bei Untergrundarbeiten allgemein üblichen Sicherheitsleuchten, Glühbirnen also, die eine Spur

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