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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Höhle muß sich da geöffnet haben.« Sein Finger zog einen Kreis um das fragliche Gebiet. »Diese Spalte hier kann ein natürlicher Gesteinsfehler sein. Jetzt ist die Kaverne ausgefüllt, aber selbstverständlich hat die Sprengung infolge der veränderten Dichte eine unvorhersehbare Wirkung gehabt. Deshalb erreichten die Sprengwellen die Oberfläche. Das Ergebnis sahen wir.«
    »Eine Höhle also, wo vorher keine war«, bemerkte Sina Lahari nachdenklich. »Nun sag mir aber auch, wie so etwas passieren kann.«
    »Das läßt sich jetzt noch nicht genau sagen. Es könnte sein, daß der Fels nicht homogen war, oder daß die Höhle durch den Einsturz einer labilen Masse entstand, daß gefrorenes Gas auftaute und vom umgebenden Gestein aufgesogen wurde.«
    *
    Männer schrien um Hilfe; unten in der Höhle herrschte Verzweiflung. Das war die von Menschen gemachte Hölle, überlegte Scott.
    Er lag auf dem Stein, hatte grobe Hosen und eine Bluse an und an den Füßen weiche Stiefel. Um seine Fußknöchel lag eine zwei Fuß lange Kette, und weitere Ketten verbanden ihn mit den Männern links und rechts von ihm. Seit zehn Stunden schufteten sie mit kurzen Pickeln und nackten Händen am Fels, erstickten fast am Staub und schwitzten unter den Augen sadistischer Wachen. Man wurde abgefüttert, ehe man zur Arbeit mußte, und während der Schicht bekam man Wasser. Als sie die Höhle erreicht hatten, in der sie jetzt rasteten, hatten sie eine lauwarme Suppe in eßbaren Behältern bekommen. Fünf Stunden durften sie ausruhen, dann wurden sie wieder an die Arbeit getrieben. Wahrlich, ein Sklavenleben!
    Man wollte die Männer damit in die Knie zwingen, ihre Widerstandskraft brechen. Wenn sie vor Müdigkeit apathisch waren, nahmen sie eher alles so, wie es kam. Der Zorn wurde zu einem dumpfen Sichfügen. Schließlich sah der Sklave wohl noch seine Ketten, wußte aber gar nicht mehr, was sie bedeuteten.
    Scott saß aufrecht da und untersuchte diese Ketten.. Sie waren aus sehr widerstandsfähigem Material und dick. Man konnte kaum hüpfen damit.
    »Die kannst du nicht durchscheuern«, flüsterte sein Nachbar. »Ich hab's probiert. Das ist eine Tungstenlegierung.«
    »Vielleicht hast du nur zu schnell aufgegeben.«
    »Früher hättest du für diese Bemerkung einen Kinnhaken bezogen. Jetzt bin ich zu schwach dazu.«
    »Oder fehlt dir der Mut?«
    »Hör mal, Mister.« Die schwache Stimme klang nun energischer. »Du bist neu hier. Zwei Schichten? Oder drei? Wart erst ab, bis du solange da bist wie ich. Ich bin verdammt müde.«
    »Entschuldige«, bat Scott. »Dein Name?«
    »Arden Hensack. Der deine?«
    Scott überlegte fieberhaft. Grimbach hatte angedeutet, daß dieser Mann tot war, aber vielleicht log er. »Wie bist du hierher gekommen?« fragte er.
    »Ich wartete auf einen Freund, und da hat man mich in einem dunklen Gäßchen überfallen. Man schlug mich bewußtlos. In einem fremden Schiff kam ich hierher. Und du?«
    »Die gleiche Geschichte. Weiß du, wo wir sind?«
    »In einer Mine. Wo, weiß ich auch nicht. Im Schiff wurde ich bewußtlos und wachte in Ketten auf. Fünf Männer sah ich schon sterben. Ich will nicht, daß es mir auch so geht.«
    »Wenn du dich nicht wehrst, geht es dir auch nicht anders«, erklärte ihm Scott scharf. »Wo haben sie dich geschnappt?«
    »Auf Tulgol. Bei Wilma hatte ich vorher einen Drink.«
    »Die kenne ich. Und auch Westcliffe. Kennst du den?« Arden sog hörbar die Luft ein. »Den Gewürzkaufmann?« fragte er vorsichtig. »Von dem habe ich schon gehört. Ein magerer Kerl, der in der Straße der Bettler wohnt.«
    »Der, den ich meine, ist dick und wohnt in der Straße der Laternen.« Das war zwar nur die halbe Wahrheit, aber mehr durfte nicht gesagt werden. Wußte er denn, daß sein Nachbar wirklich Arden Hensack war? Er packte den Mann an der Kehle. »Hör mal«, wisperte er. »Ich stelle dir eine Frage. Wenn du sie nicht richtig beantwortest, bringe ich dich um. Verstanden?«
    Der Mann schluckte heftig.
    »Deine Nummer.« Jeder Agent kannte seine Kodenummer auswendig, denn sie ist seine Identifikation. Aber er mußte auch das Paßwort kennen, da ein Kode aus einem Mann heraus gepreßt werden konnte.
    »ATAZ 1372«, sagte Arden.
    »Was noch?«
    »Der Brunnen sang und im Geäst...«
    »...gurrten die weißen Tauben.« Absichtlich zitierte Scott falsch.
    »Stimmt nicht ganz«, flüsterte Arden. »Aber es wird schon seine Richtigkeit haben.«
    Scott ließ ihn los. »Westcliffe muß dir gesagt haben, daß er

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