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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Persien, Irak und später über Syrien.«
    »Warum sind denn die örtlichen Machthaber nicht eingeschritten und haben diese Sekte ausgerottet?« fragte Chemile.
    »Sie haben es versucht, Veem; aber es ist ihnen nicht gelungen. Ein Herrscher, der sich gegen die Sekte wendete, soll eines Morgens aufgewacht sein und eine Blume neben sich auf dem Kopfkissen vorgefunden haben. Er nahm sich die Warnung zu Herzen: Wer ihm die Blume ins Schlafzimmer gebracht hatte, hätte ihn ebenso leicht töten können. Selbst der große Saladin, ein berühmter Kriegsheld in jener Zeit, mußte sich zu einem Kompromiß mit dieser Sekte bereit finden. Und diese Schreckensherrschaft dauerte gut hundertundfünfzig Jahre, vom Ende des elften Jahrhunderts bis fast zur Mitte des dreizehnten Jahrhunderts.«
    »Und du glaubst, daß im Augenblick etwas Ähnliches im Tor von Gholan geschieht?« fragte Penza und schüttelte verwundert den Kopf. »Ich kann mir ja gut vorstellen, daß primitive Menschen sich zu dem Glauben bekennen, daß sie nach dem Tod in ein Paradies kämen. Aber moderne Menschen? Offiziere wie Cross? Das ist mir unverständlich!«
    »Ich muß gestehen, daß dieses Problem mir auch zu schaffen macht, Penza.«
    »Wie gelang es der Sekte eigentlich, ihre Anhänger so zu überzeugen?« fragte Chemile.
    »So genau weiß man das heute nicht mehr, Veem.« Luden dozierte, als habe er einen Hörsaal voll Studenten vor sich. »Mit der Droge Haschisch und hypnotischen Manipulationen wahrscheinlich. Angeblich hat man beispielsweise einen jungen Mann dazu bekehrt, indem man ihn erst bewußtlos machte und dann in einem wunderschönen Garten erwachen ließ, wo er von jungen Mädchen, Blumen und kristallklarem Wasser umgeben war. Nachdem er die Freuden des Lebens genossen hatte. betäubte man ihn wieder, brachte ihn e reut in die Gegenwart zurück und sagte ihm, er habe einen Geschmack von dem Leben bekommen, daß ihn nach dem Tode erwartete. Ich persönlich bin allerdings überzeugt, daß der Glaube allein genügt, um Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Märtyrer sind für ihren Glauben gestorben, ohne erst nach Glaubensbeweisen zu verlangen. Doch diese Analogie ist nur ein Hinweis, Barry, kein Beweis.«
    »Hm - verschiedene Rassen, verschiedene Glaubensmotive«, sagte Scott.
    »Richtig.« Luden studierte noch einmal die ausgedruckten Daten, die ihnen von der Erde übermittelt worden waren. »Wenn sich dein Verdacht bestätigen sollte, Barry, haben wir es mit einer bedrohlichen Entwicklung zu tun. Eine ausgebildete Truppe fanatischer Meuchelmörder, von einem Mann geleitet, der sie gegen Entgeld an andere Welten auslieh, könnte den Frieden in der Galaxis zerstören. Deshalb muß man gegen diese Organisation vorgehen.«
    »Wir müssen den Orden unterwandern, ausspionieren und notfalls vernichten«, entschied Scott. »Veem, ändere den Kurs auf Vach.
    Anschließend fliegst du mit der Mordain nach Gholan weiter. Penza, du versuchst als Novize in den Kult aufgenommen zu werden. Jarl, du wirst das Kloster besuchen und dabei Veem in die Klostergebäude einschmuggeln. Das wird nicht leicht sein, Veem. Traust du dir das zu?«
    Chemile nickte. »An welchem Punkt treffen wir uns wieder, wenn wir die Insel rasch verlassen müssen?«
    Luden studierte eine Landkarte der Insel. »Ich sehe hier einen Strand. Dort können wir die Mordain im flachen Wasser versenken. Aber warum fliegen wir zuerst nach Vach, Barry?«
    »Du kannst mich da absetzen«, antwortete Scott. »Ich versuche, der gleichen Spur zu folgen wie Cross.«
    Einer Spur, die Cross in den Tod geführt hatte. Doch das erwähnte keiner von den vieren.
     
    *
     
    Vach war eine angenehme Welt mit sanften Hügeln und grünen Tälern, idyllischen Dörfern und sauberen Städten. Eine Welt, die sich langsam um eine rote Sonne drehte - alt und erlöschend, ihre Narben aus der Jugendzeit wieder eingeebnet unter dem Druck der Zeit.
    Ein alter Mann stand am Tor des Landefeldes. Ein Netz kleiner Fältchen überzog sein Gesicht. Schwache Augen blinzelten hinter altmodischen Brillengläsern.
    »Willkommen auf Vach, mein Sohn. Wir werden nicht mehr oft von so jungen Männern besucht, wie du einer bist. Und die Uniform steht dir gut.«
    »Vielen Dank, Großvater«, erwiderte Scott und drückte die Brust heraus. Er trug eine Uniform in den Farben Grün, Blau und Silber - offenbar ein typischer junger Offizier von der MALACA, der stolz war auf seinen Rang und auf die Flotte, zu der er gehörte. »Man hat mir

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