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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Kanüle; aber die einzige Möglichkeit, Elan Kumeds Leben zu retten.
    Blut quoll aus dem Stengel, bis Scott sie soweit verrutschte, daß Luft durch die Öffnung pfiff und sich verhungerte Lungen mit Atem füllten. Aldoree kam mit Männern zurück, die Laternen trugen. »Halt, nicht bewegen!« befahl er.
    »Barry!« Ludens Stimme klang ruhig, aber doch eine Spur drängend. »Er blutet sehr. Der ganze Boden hier ist schon blutig.«
    Blut aus angeschnittenen Arterien - wenn das geschah, konnte nichts mehr den Mann retten. Scott kniff die Lippen zusammen, schnitt noch tiefer und dachte nicht an die oberflächlichen Schäden, die dabei entstehen konnten. Ein Schnitt heilte, eine durchschnittene Kehle nicht mehr. Unter der Schneide schnappte etwas auf. Scott griff schnell nach dem freien Ende, hob den Kopf ein wenig von seinen Knien ab und zog die Kordel aus dem Nest lebenden Fleisches. Für einen Augenblick hing das Ding über der Schneide und löste sich dann sterbend in einen dicken, übelriechenden Brei auf.
    »Eine Gilate.« Luden pfiff tonlos durch die Zähne. »Aber hier, Barry? Und gegen Elan Kumed?«
    »Was ist das?« Aldoree sah Scott an, als er sich aufrichtete. Ihre Augen funkelten. »Worüber spricht er?«
    »Jemand hat Kumed eine Gilate an den Hals geworfen«, erklärte er ruhig. »Das ist eine auf Hades heimische Lebensform. Mörder bedienen sich ihrer oft. Berühren sie lebendes Fleisch, so schlingen sie sich darum und ziehen sich zusammen. Das tun sie mit soll cher Kraft, daß Kumed buchstäblich enthauptet worden wäre, hätte ich sie nicht abschneiden können. Manchmal impft man sie vorher noch mit Gift, das sie beim ersten Kontakt in den Blutstrom abgeben.«
    »Und das heißt?«
    »Tod.«
    »Aber warum, Barry? Wer könnte...«
    Sie schwieg, als sich der schlaffe Körper ein wenig bewegte; die Lippen öffneten und schlossen sich wie bei einem Fisch, der nach Luft schnappt. Die Augen unter den schweren Brauen öffneten sich. Scott beugte sich über den Mann und hielt eine Fingerspitze auf das offene Ende der Behelfskanüle.
    »Doc...« wisperte Kumed. »Farrel, er...« Die Stimme war nur noch ein Seufzer in einem Geisterwind. »Habgierig... niemals genug... vergiß es...« Und dann fügte er plötzlich ganz klar hinzu: »Der Schädel. Der Schädel von Sykoris.«
    »Ja?« Scott schaute angespannt in das verzerrte Gesicht. Er nahm den Finger von der Kanüle, so daß die Luft pfeifend in die Lungen strömte: Der Schock, die ungeheure Drosselung, die tiefen Gewebeschnitte - all das ließ Kumeds Leben allmählich verströmen. »Was?« drängte Scott. »Sag es mir!«
    . »Der Schädel! Warne Ocran Cleet von Ylor. »Sag ihm, daß...«
    Die Augen verdrehten sich nach oben, die Lider fielen herab. Kleine Blutblasen zeigten sich um den verzerrten Mund, und dann herrschte Stille. Nur noch ein wenig Luft pfiff durch die Kanüle.
     
    *
     
    In der Galley der Mordain war Veem Chemile am Werk. Er war groß, sehr mager, hatte einen dichten Haarschopf über einer steilen Stirn und winzige, spitz zulaufende Ohren, die eng am Kopf lagen; sie sahen fast aus wie Katzenohren. Seine Augen waren klein und glitzerten im glatten Oval seines Gesichtes wie Edelsteine. Jetzt konzentrierten sie sich völlig darauf, eine genau abgemessene Menge Wasser in eine Kaffeekanne zu füllen und den Kaffeefilter mit einer ebenfalls genau abgemessenen Menge frisch gemahlenen Kaffees einzuhängen. Dazu kamen eine Prise Zichorie, eine Spur Salathen und noch je ein Hauch zweier weiterer Zutaten. Er schaltete die Kaffeemühle ein, lehnte sich an das Schott zurück und wartete; bis das Wasser kochte.
    Und während er wartete, schien er zu verschwinden.
    Das war eine Eigentümlichkeit seiner Rasse. Sein Körper wies in der Haut schuppige, sehr winzige fotosensitive Zellen auf, welche die Fähigkeit hatten, sich der Farbe eines jeden Hintergrundes anzupassen, ja völlig damit zu verschmelzen. Diese Schutzfärbung hatte sich auf einer sehr herben Welt entwickelt, auf der er geboren und aufgewachsen war. Es war die Fähigkeit eines Chamäleons, zu unglaublicher Perfektion hochgezüchtet.
    »Veem!«
    Die Stimme war tief, dröhnend und paßte genau zu dem Mann, aus dem sie stammte. Penza Saratow war ein Riese, fast so breit wie hoch; sein geschorener Kopf war glatt wie eine Kugel, und der dicke Hals ging in massive Schultern über. Arme, Torso und die mächtigen Schenkel vervollständigten das Bild einer lebenden Maschine aus Fleisch und Muskeln: Geboren

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