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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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fettreichen Nahrung. Seine Kleider waren gesteppt und mit blauen und weißen Mustern bestickt. Er war Importeur für Luxusgüter, und sein Geschäft wurde mit großen Beträgen aus dem Geheimfonds der Terranischen Kontrolle finanziert. Dafür stellte er Ohren, Augen und, wenn nötig, eine helfende Hand zur Verfügung.
    Als er die Tür hinter Scott und Luden geschlossen hatte, sagte er: »Ihr müßt ja frieren. Im Innenraum brennt ein Feuer, und dort steht auch heißer Wein bereit.«
    »Das Feuer wird genügen«, erklärte der frostzitternde Luden.
    »Ihr hättet euch viel wärmer anziehen sollen. Es wird gleich Nacht, und wenn die Sonne untergeht, fällt die Temperatur sehr schnell ab.«
    »Ich weiß«, antwortete Luden. »Das Feuer?« Es war eine kunstvolle Anordnung glühender Eisenstäbe, die einem ganzen Berg .brennender Äste nachgeformt waren. Luden ging schnell darauf zu, als Ninak seine Oberkleider ablegte; Hosen und Hemd waren aus edlen Pelzen geschneidert; die Stiefel hatten dicke Sohlen und reichten fast bis zu den Knien.
    Luden wärmte sich am Feuer, und Scott wandte sich an den Agenten. »Hast du die erbetenen Informationen?«
    »Ich habe sie, aber bitte, es besteht kein Grund, etwas zu übereilen. Erst müßt ihr euch mit einem Schluck Wein aufwärmen.« Vor dem Feuer stand auf einer Wärmeplatte ein großer Kupfertopf, und aus dem füllte er drei Becher mit einer dicken, aromatischen Flüssigkeit. »Das ist eine Sitte auf Ylor«, erklärte er. »Ein Gast muß immer Wärme und Wein geboten bekommen. Eine Tradition aus alten Zeiten, als Gastfreundschaft für die ersten Siedler Leben bedeutete.«
    Scott nippte am Wein, und die duftende Flüssigkeit füllte ihm Mund, Kehle und Magen mit angenehmer Wärme.
    »Auf dein Wohl, Zan Ninak«, sagte er höflich. »Und jetzt?«
    »Ocran Cleet.« Ninak bat mit einer Handbewegung seine Gäste, sich doch zu setzen. »Er ist ebenso wie ich Importeur, hat sich aber auf Luxuslebensmittel spezialisiert. Ihm gehört ein Teil des Sunburst Inn, und er ist auch an Farmen beteiligt. Für unsere planetaren Verhältnisse ist er ein reicher Mann. Er ist vor etwa sieben Jahren hierher gekommen.«
    »Von woher?«
    Ninak zuckte die Achseln. »Das konnte ich bis jetzt nicht herausbekommen. Körperlich ähnelt er einem Haarkadianer, aber es gibt da einige Abweichungen, und ich vermute daher, daß er entweder ein Mischling ist oder sich einer kosmetischen Operation unterzogen hat. Ihm fehlen die verkümmerten Hörner; die Ohren sind flach, nicht abstehend. Auch sein Name ist für einen Haarkadianer etwas ungewöhnlich.«
    »Den kann er ja verändert haben«, meinte Luden. Das Feuer und der Wein hatten ihm den Frost aus dem mageren Körper gezogen und ihn milde gestimmt. »Hast du eine Ahnung, wie er zu seinem Reichtum gekommen ist?«
    »Nicht die geringste.« Zan Ninak zögerte, doch dann sprudelte er heraus: »Ich will ganz offen sein mit euch. Ylor ist eine rauhe Welt, und Neugier wird hier nicht gern gesehen.. Wenn ein Mann Geld hat und arbeiten will, wird er gern aufgenommen. Wenn ich meine Nachforschungen allzu eifrig betreiben wollte, würde ich nur Argwohn auslösen, und dann hätte ich für die Terranische Kontrolle nicht den geringsten Wert mehr. Mein Leben wäre gefährdet. Es gibt hier viele Leute, die sehr viel zu verbergen haben.«
    Hatte man Farrel hierher gebracht?
    An der Wand hing eine Sternenkarte. Scott stand auf und maß auf ihr die Entfernungen ab. Zaccor und Ylor waren nahe, Caldor in Reichweite. Wenn der Mann etwas zu verbergen hatte, war das hier eine Möglichkeit.
    Er kehrte zu seinem Stuhl zurück. »Erzähl uns jetzt von Ocran Cleet. Ist er beliebt? Hat er viele Freunde? Gibt es viele Besucher? Verläßt er den Planeten oft?«
    »Nein, auf die letzte Frage«, antwortete Ninak. »Soviel ich weiß, hat er Ylor, seit er ankam, nie mehr verlassen. Natürlich kann ich dafür nicht garantieren, und Schlüsse lassen sich daraus auch nicht ziehen. Er macht viele Reisen in das Hinterland, und da könnte er durchaus irgendwo ein Schiff warten haben. Besucher? Ja, die meisten sind Geschäftsfreunde, oder so stellt er sie jedenfalls vor. Er ist beliebt und hat viele Freunde vor allem deshalb, weil er an den Wettkämpfen teilnimmt. Er ist ein ausgezeichneter Gleiter und hat vergangenes Jahr fast die Krone gewonnen.«
    »Wieso Gleiter?«
    »Der Name bezeichnet jene, die einen recht gefährlichen Sport ausüben. Man hat an einem Berg eine Rinne ausgeschnitten, und da fahren

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