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Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Titel: Commander Scott 11 - Versklavte Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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man eine Suchaktion veranstaltet, aber selbstverständlich nichts gefunden.«
    Ein Frauenwort gegen ein anderes. Natalies Anschuldigung stand auf schwachen Füßen, da sie keinen Beweis hatte. Schade. Teri Kramer war nämlich schon viel zu stark, und Natalies Niederlage würde ihre Position noch weiter stärken. Teri würde selbstverständlich Fotos von einem Meteor vorlegen, und wer konnte darüber streiten, ob sie echt oder gefälscht waren? Wirklich, Teri Kramer hatte zuviel Macht. Das überlegte Helen Estaler sehr gründlich.
    »Es tut mir leid, Natalie, aber ohne Beweise kann ich nichts unternehmen. Selbstverständlich werden wir Fotos verlangen, aber sie werden, so nehme ich an, Teris Behauptungen stützen. Hast du andere Beweise?«
    »Ich werde mich an die Zeglar wenden«, erklärte Natalie.
    Das erforderte Zeit. Aber warum hatte sie nicht schon früher an diese Möglichkeit gedacht? Vielleicht weil sie die Fremden instinktiv nicht mochte, nie gemocht hatte. Aber die Beschützer mußten es ja wissen, wenn ein Schiff aus dem Raum gekommen war.
    Das Gesicht auf dem Schirm war abstoßend. Augen sollten keine Facetten haben, und eine Nase müßte mehr sein als nur senkrechte Schlitze. Wenn ein Mund nur ein Spalt mit kleinen, spitzen Zähnen war, sah das unschön aus, und ein Kopf sollte am Scheitel keine grätenartigen Stacheln haben. Die Ohren waren von Knochen umrahmte Löcher, das Kinn glich eher einem Horn. Auch die Stimme klang widerlich.
    »Eine Sache von größter Wichtigkeit«, sagte Helen Estaler als Ratsvorsitzende. Sie erklärte die Angelegenheit.
    »Es gab kein Schiff!«
    »Was?« rief Natalie scharf. »Wißt ihr das ganz bestimmt?«
    »Wäre ein Schiff da gewesen, hätten wir es zerstört. Unsere beschworene Pflicht als Beschützer eurer Welt hätte uns das zur Pflicht gemacht. Ihr habt nichts zu fürchten. Die Gefahr von außerhalb wird unter Kontrolle gehalten. Die Kosten sind jedoch sehr hoch. Ich werde diesen Kontakt gleich dazu benützen, euch zu warnen, daß die Lieferungen von Rohmaterial erhöht werden müssen. Die nächste Lieferung muß um ein Viertel höher sein.« Noch mehr Gehirne, die in Maschinen verwandelt werden sollten! Natalie fühlte, wie sich ihr Magen verkrampfte, wie Helen Estaler sich versteifte. Der Nord-Am-Quadrant mußte die Hälfte der Quote liefern...
    »Nein, nicht soviel!« rief die Frau.
    »Dann müssen wir unseren Schutz zurückziehen. Im dritten Dekant hat es große Verluste gegeben. Setzen sie sich fort, wird es unmöglich sein, die Verteidigung weiterzuführen. Nun, es liegt bei euch.«
    »Wir werden darüber nachdenken.« Helen schluckte heftig, denn das Ergebnis dieses Nachdenkens war jetzt schon klar. »Wißt ihr aber ganz bestimmt, daß kein Schiff aus dem Raum kam?«
    »Jedenfalls kein nicht autorisiertes Schiff.«
    »Moment!« rief Natalie und lief zum Schirm. »Noch eine Frage. Ist in der Konstellation Bootes ein Torus?«
    Der Fremde antwortete nicht sofort. »Es gibt Anzeichen für Raumstörungen in dieser Region. Aber sie sind nicht besorgniserregend.«
    »Könnt ihr diesen Torus schließen?« Wieder dieses Zögern. »Unsere Techniker haben die Sache in der Hand. Weitere Fragen sind nicht erlaubt. Vergeßt nicht die höhere Quote. Das ist alles.«
    Das war arroganter als üblich, eigentlich unverhüllte Arroganz. Natalie dachte darüber nach, als sie nach Hause fuhr.
    Teris Augen hatten ihr Rache versprochen, und die anderen hatten feindlich oder mitleidig gelächelt. Nur der späten Stunde war es zu verdanken, daß man nicht ihren sofortigen Rücktritt gefordert hatte. Und Helens Sympathie, die Teri nicht mochte.
    In einer Woche würde alles vorüber sein. Ihr Name wurde dann im Rat vergessen, ihr Ruf war vernichtet. Ihr Haus würde sie enteignen, so daß sie den Rest ihres Lebens mit einem winzigen Einkommen in einer Hütte verbringen mußte. Da wäre sie schon besser tot... Eine Handvoll Pillen, im warmen Wasser einschlafen und ertrinken; sterben wie Guirda Han es getan hatte, die ihren Ruf bis zuletzt behielt.
    Gereizt schüttelte sie den Kopf. Später vielleicht, denn jetzt hatte sie andere Dinge zu überlegen. Hatte der Zeglar gelogen?
    Scott hatte vom Torus gesprochen, und wenn sie sich mit geschlossenen Augen in ihrem Sessel zurücklehnte, sah sie deutlich sein Gesicht vor sich, die Härte, die um Mund und Kinn lag. Sie waren durch den Torus gekommen, und das glaubte sie, weil er genau beschrieben hatte, was dort war. Nein, das hatte Luden getan,

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