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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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hineinging?«
    »Nein. Ich habe ihn abgesetzt, und er blieb dort stehen und sah sich um.«
    »Um wie viel Uhr war das?«
    »Kurz nach halb eins.«
    »Gut. Fahren Sie jetzt genau dieselbe Strecke, die Sie an jenem Tag mit ihm gefahren sind, und setzen Sie mich vor dem Pesce d’oro ab. Oder vielmehr nein, wir fahren zum Taxistand zurück, ich nehme meinen eigenen Wagen und folge Ihnen.«
    Er bezahlte die Fahrt, parkte seinen Wagen und ging zu der Stelle, wo der Taxifahrer Lannec abgesetzt hatte. Montalbano war überzeugt, dass der Franzose mit all diesen Umwegen einen ganz bestimmten Zweck verfolgt hatte: Er hatte Verwirrung stiften wollen, damit man über sein wahres Ziel im Unklaren blieb.
    Vor dem Restaurant stand ein Kellner und warf Montalbano einladende Blicke zu. Er erlag der Versuchung und trat ein.
    Das Lokal war vollständig leer, womöglich war es noch zu früh. Er setzte sich an den erstbesten Tisch und schlug die Speisekarte auf.
    Sie enthielt vielversprechende Gerichte, aber das hieß noch lange nicht, dass die Küche etwas taugte.
    Der Kellner kam an seinen Tisch.
    »Möchten Sie bestellen?«
    »Ja. Aber vorher möchte ich Sie um eine Auskunft bitten.«
    Er zog den Pass aus der Tasche seines Sakkos. Der Kellner betrachtete das Foto lange, dann fragte er:
    »Und was wollen Sie wissen?«
    »Ob er vor ein paar Tagen hier gegessen hat.«
    »Nein, er ist nicht reingekommen. Aber ich habe ihn gesehen.«
    »Erzählen Sie mir alles ganz genau.«
    »Und warum bittschön?«
    Er hatte in den Dialekt gewechselt, und das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden.
    »Ich bin Montalbano. Polizeikomm…«
    »Heilige Maria, ja, stimmt! Jetzt erkenne ich Sie!«
    »Also, erzählen Sie.«
    »Ich stand wie vorhin vor dem Restaurant, als ein Taxi vorfuhr und dieser Herr ausstieg. Das Taxi fuhr weiter, und der Fahrgast blieb unschlüssig auf dem Gehsteig stehen. So als ob er den Weg nicht wüsste. Also ging ich auf ihn zu und fragte ihn, ob ich ihm behilflich sein kann. Und wissen Sie, was er mir geantwortet hat?«
    »Nein.«
    »Ganz genau. Er sagte nein. Nach einer Weile setzte er sich in Bewegung. Er bog rechts um die Ecke, und ich habe ihn nie wieder gesehen. Das ist alles. Was soll ich Ihnen bringen?«
    Montalbano verfluchte den Moment, da er sich entschlossen hatte, in diesem grauenerregenden Restaurant zu essen. Obendrein war es auch noch teuer. Der Koch war entweder ein von Drogen zerrütteter Junkie oder ein sadistisch veranlagter Verbrecher, der sich zum Massenmord durch Vergiftung berufen fühlte. Die Speisen waren entweder verkocht oder verbrannt, manche fade, andere versalzen. Jedenfalls hatte der Koch keinen blassen Schimmer vom Kochen.
    Ein Pärchen, Pechvögel wie er, die kurz nach ihm in diese Falle getappt waren, zeigte schon nach dem ersten Gang Anzeichen von Übelkeit. Die Frau rannte auf die Toilette, vielleicht um sich den Mund auszuspülen, und der Mann kippte eine ganze Flasche Wein hinunter, um den üblen Geschmack des Essens loszuwerden.
    Als der Commissario draußen war, wandte er sich nach rechts, genau wie Lannec, und ging dann immer geradeaus, bis er nach der Überquerung einer Straße den nördlichen Hafeneingang vor sich sah.
    Darauf steuerte er zu. Er passierte das Tor und stand auf einmal vor der Asso di cuori und der Vanna.
    Lannec und das Meer.
    Zweifellos war der Franzose mit jemandem im Hafen verabredet. Allerdings wusste er nicht, dass es eine tödliche Begegnung werden würde. Er hatte die lange Reise unternommen, um den letzten Termin seines Lebens wahrzunehmen.
    Und plötzlich kam Montalbano das Essen hoch, Magensäure schoss ihm in die Speiseröhre und verursachte einen stechenden Schmerz. Da half nur eins: Hinter einem Stapel Holzkisten steckte er sich zwei Finger in den Hals und übergab sich. Er verließ den Hafen, ging zu seinem Auto zurück und fuhr zu Enzos Trattoria. Dort spülte er sich auf der Toilette den Mund aus und setzte sich an einen Tisch.
    »Was soll ich Ihnen bringen?«, fragte Enzo.
    »Das Beste, was du hast.«
    »Ah Dottori! Ah Dottori Dottori! Der Signori e Dottori Latte hat schon viermal angerufen und jedes Mal nach Ihnen gefragt!«
    Die leidige Geschichte mit den zerstörten Akten.
    »Ich bin noch nicht wieder zurück. Ist Augello da?«
    »Er ist nicht persönlich selber am Platz.«
    »Und Fazio?«
    »Fazio schon.«
    »Dann schick ihn zu mir.«
    Fazios blaues Auge war nicht zu übersehen.
    »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Ein Fausthieb.«
    »Und wer

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