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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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loswerden, die sich von Minute zu Minute höher aufstaute, sodass es kaum auszuhalten war.
    Er zog die Badehose an, ging hinunter zum Strand, wo der Sand fest war, und fing an zu laufen.
    Als er wieder nach Hause kam, war es weit nach Mitternacht.
    Er war zwei Stunden ohne Pause gelaufen, jetzt taten ihm die Beine weh.
    Nach einer ausgiebigen Dusche sank er ins Bett, erschöpft vom Laufen und vom Glück.
    Ein solches Glück kann einem, wenn es richtig groß ist, genauso den Boden unter den Füßen wegziehen wie ein großer Schmerz.
    Er erwachte von einem Geräusch, als würde der Fensterladen des Schlafzimmers hin und her schlagen. Aber woher kam plötzlich dieser starke Wind?
    Er schlug die Augen auf, knipste das Licht an und sah, dass der Fensterladen geschlossen war.
    Was also war das für ein Krach? Dann hörte er die Klingel und heftiges Pochen gegen die Tür. Er sah auf die Uhr, es war zehn nach drei. Er stand auf und öffnete.
    Fazio hatte dieses Höllenspektakel veranstaltet.
    »Sie müssen entschuldigen, Dottore. Ich habe angerufen, aber es hat geläutet, ohne dass jemand ranging. Ihr Telefon ist wohl ausgesteckt.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Chaikri wurde tot aufgefunden.«
    Irgendwie hatte Montalbano mit so etwas gerechnet.
    »Sekunde, ich zieh mich an.«
    Er beeilte sich, und kaum fünf Minuten später saß er neben Fazio im Dienstwagen.
    »Wie ist er ums Leben gekommen?«
    »Ich weiß gar nichts, Dottore. Catarella hat mich angerufen. So wie er den Namen ausgesprochen hat, Crakki, hab ich erst mal zehn Minuten gebraucht, bis ich verstanden habe, dass er den Maghrebiner meint. Und weil das Anklingeln bei Ihnen nichts gebracht hat, bin ich direkt hierhergefahren, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.«
    »Weißt du wenigstens, wo wir hinmüssen?«
    »Klar. An den Kai. Zur Anlegestelle der Vanna. «
    Vor der Gangway der Yacht standen Leutnant Garrufo, ein Matrose von der Hafenmeisterei und Kapitän Sperlì. Sie begrüßten sich per Handschlag.
    »Was ist passiert?«, fragte Montalbano den Leutnant.
    »Vielleicht sollte besser der Käpt’n erzählen«, meinte er.
    »Ich war in meiner Kabine«, fing Sperlì an, »und wollte gerade schlafen gehen, als ich einen Schrei hörte.«
    »Wann war das?«
    »Um Viertel nach zwei, ich habe instinktiv auf die Uhr geschaut.«
    »Woher kam der Schrei?«
    »Das ist der Punkt. Ich hatte den Eindruck, als käme er aus der Mannschaftskajüte. Die liegt, sehen Sie, auf dieser Seite, zum Kai hin.«
    »Haben Sie nur diesen einen Schrei gehört, keine anderen Geräusche?«
    »Nur diesen einen. Es war ein halb erstickter Schrei, so als wäre er plötzlich unterbrochen worden.«
    »Und was haben Sie getan?«
    »Ich bin aus meiner Kabine raus und in die Mannschaftskajüte. Alvarez, Ricca und Digiulio haben tief geschlafen. Aber Chaikris Pritsche war leer.«
    »Und dann?«
    »Und dann habe ich mir gedacht, der Schrei käme vielleicht vom Kai. Ich bin mit einer Taschenlampe auf die Brücke gegangen. Aber soweit man es im Licht der Laternen erkennen konnte, war der Kai vollkommen leer. Ich habe mich gegen die Reling gelehnt, direkt oberhalb der Gangway, und dabei war meine Taschenlampe nach unten gerichtet. Und da habe ich ihn auf einmal entdeckt.«
    »Lassen Sie mich auch mal sehen.«
    »Sie können ihn von hier aus sehen, Sie brauchen gar nicht an Bord zu gehen.«
    Er trat an den Rand des Kais und leuchtete den schmalen Spalt zwischen der Kaimauer und der Flanke der Yacht aus. Montalbano und Fazio beugten sich hinunter, um besser zu sehen.
    Ein menschlicher Körper lag kopfüber im Wasser, bis zu den Hüften untergetaucht, nur das Becken und die Beine ragten eigenartig abgespreizt heraus.
    Montalbano hatte spontan eine Frage an den Kapitän.
    »Woran haben Sie denn erkannt, dass es Chaikri ist?«
    Sperlì zögerte keine Sekunde.
    »An der Farbe der Hose. Die hat er oft getragen.«
    Die Hose war von einem kräftigen, fast fluoreszierenden Gelb.
    »Haben Sie Signora Giovannini Bescheid gesagt?«
    Diesmal konnte der Kapitän ein winziges Zögern nicht verbergen.
    »N… nein.«
    »Ist sie nicht an Bord?«
    »Doch, aber … sie schläft. Ich möchte sie nicht stören. Wozu auch, was sollte das jetzt bringen?«
    »Und haben Sie es der Mannschaft schon gesagt?«
    »Ach, wissen Sie, die sollen erst mal ihren Rausch ausschlafen. Die haben wohl gestern Abend ganz schön gebechert und würden jetzt nur Chaos stiften.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Ich denke nicht, dass die uns viel

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