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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Kosten gekommen? Red weiter.«
    »Na ja, auf dem Rückweg hat sie die Initiative ergriffen.«
    »Wie?«
    »Hör mal, die Details behalt ich lieber für mich.«
    »Nur den Auftakt. Was hat sie gesagt?«
    »Gesagt? Gesagt hat sie keinen Mucks!«
    »Was hat sie denn dann gemacht?«
    »Kaum waren wir fünf Minuten im Auto, hatte sie ihre Hand schon dort, wo du’s dir denken kannst.«
    Eine Romantikerin, wie sie im Buch steht, diese Signora Giovannini!
    »Und dann hat sie mich gefragt, wo ich sie denn hinbringen wolle. Ich hab geantwortet, dass wir ja zu mir nach Hause gehen könnten, aber sie meinte, in ihrer Kabine fände sie es angenehmer.«
    »Wie spät war das?«
    »Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, wird aber wohl nach Mitternacht gewesen sein. Wir sind an Bord gegangen, und kaum waren wir unter Deck, ist uns der Käpt’n entgegengekommen.«
    »Aber angeblich ist doch Sperlì der Liebhaber von der Giovannini! Ist er nicht wütend geworden? Hat er nicht getobt? Hat er nicht irgendwas gesagt?«
    »Absolut nicht. Er hat uns freundlich eine gute Nacht gewünscht und ist auf die Brücke gegangen.«
    »Dann lässt die Giovannini ihn also nur in ihr Bett, wenn sie gerade niemand anderen hat.«
    »Kann sein. Jedenfalls hat er keine Szene gemacht. In der Kabine hat Livia sich sofort nackt ausgezogen und …«
    »Tust du mir einen Gefallen, Mimì?«
    »Klar doch.«
    »Nenn sie bitte nicht Livia.«
    »Warum?«
    »Das ist mir unangenehm.«
    »Na gut. Also, sie kam gleich zur Sache und wollte gar nicht mehr aufhören. Das musst du mir glauben. Das ist keine Frau, sondern ein elektrischer Fleischwolf ohne Ausschaltknopf. Vielleicht hat der Käpt’n deswegen gegrinst, als er mich mit ihr gesehen hat. Ich hab ihm einen anstrengenden Einsatz erspart! So gegen halb drei haben wir dann zum Glück gehört, dass irgendetwas Schlimmes passiert war.«
    »Wie, zum Glück?«
    »Weil sie den Stecker gezogen hat, wenn auch nur kurz.«
    » Mors tua vita mea also. Dein Tod ist mein Leben.«
    »Tut mir leid, Salvo, aber genauso war’s.«
    »Habt ihr Schreie gehört?«
    »Was für Schreie? Es gab keinen Schrei.«
    »Was habt ihr denn gehört?«
    »Der Käpt’n hat telefoniert und in den Hörer geschrien, es sei ein Unglück passiert.«
    »Und dann?«
    »Dann ist Liv… die Giovannini aufgestanden, hat sich einen Morgenmantel übergeworfen und die Kabine verlassen. Als sie wiederkam, sagte sie, es sei nichts Schlimmes, einer von der Mannschaft sei betrunken ins Wasser gefallen, aber sie hätten ihn wieder rausgefischt.«
    »Aber du weißt, dass der Mann tot ist?«
    »Klar, später hab ich’s erfahren, aber sie hat es mir anders erzählt.«
    »Und warum?«
    »Wie, warum? Weil sie weiter den Stößel in den Mörser hauen wollte! Sie hatte bestimmt Angst, dass mir die Lust vergeht, wenn ich weiß, dass der nicht nur tot ist, sondern immer noch dort feststeckt, ein paar Meter von uns entfernt.«
    »Wann bist du denn von der Yacht runtergekommen?«
    »Um halb sieben, nachdem sie die Leiche weggebracht hatten. Ich bin nach Hause, hab ein bisschen geschlafen, und jetzt bin ich hier. Aber gleich hau ich mich noch mal aufs Ohr, denn heute Abend will Liv… die Giovannini in die zweite Runde gehen.«
    »Hast du es denn geschafft, mit ihr zu reden, vielleicht in einer kleinen Erholungspause?«
    »Ja. Sie wollte auf einmal wissen, wie viel ich verdiene. Da hab ich mir einen Betrag einfallen lassen, der etwas höher liegt als das, was uns der Staat rüberreicht.«
    »Hat sie was dazu gesagt?«
    »Nein. Sie wollte wissen, ob ich verheiratet bin und Kinder habe. Ich sagte nein. Zum Glück sind wir nicht zu mir nach Hause gegangen! Da hätte sie sofort Salvuzzos Spielsachen gesehen.«
    »Ganz normale Fragen, oder?«
    »Ja, aber ich hatte den Eindruck, dahinter steckt eine Absicht. Also hab ich ihr gesagt, ich sei unzufrieden mit meinem Job und wäre dankbar und glücklich, wenn ich was anderes machen könnte … Kurzum, ich habe Bereitschaft signalisiert. Mein Eindruck war, sie hatte irgendwelche Hintergedanken.«
    »Und … wie bist du klargekommen?«
    »Ich will ja nicht angeben, aber ich glaube, ich habe meinen Mann gestanden.«
    »Nein, nein, ich meine nicht dein Durchhaltevermögen, an dem ich nie gezweifelt habe, sondern die Tatsache, dass du die Kraftstoffprüfung zusammen mit Leutnant Belladonna nicht vornehmen konntest.«
    »Ach, das weißt du? Den Test haben wir trotzdem gemacht. Kurz und schmerzlos, wir hatten nicht viel Zeit.«
    Wenn

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