Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
war gebrochen und das Leder so alt und brüchig, dass es aussah, als würde es augenblicklich reißen, sobald jemand wagte, darauf Platz zu nehmen. Eine Badewanne nahm eine ganze Hälfte des Raums in Anspruch, und das heiße Wasser darin füllte die Luft mit Dampf. Orion steckte die Hand in das klare Wasser und lächelte glücklich, als er merkte, wie heiß es war.
    »Lasst euch Zeit zum Frischmachen«, sagte Sara zu ihnen. »Das Abendessen kommt frühestens in zwei Stunden auf den Tisch. Es ist Tradition bei uns, dass die Neuankömmlinge ihre Geschichte erzählen und uns die Neuigkeiten aus jener Gegend der Galaxis verkünden, aus der sie gekommen sind.«
    »Kein Problem«, sagte Ozzie.
    »Gut.« Ihr Gesichtsausdruck war besorgt. »Ihr werdet nicht versuchen loszurennen und einen Pfad zu finden, oder? Wir verlieren auf diese Weise eine Menge Leute. Wartet wenigstens, bis ihr wisst, wie das Leben hier in der Zitadelle so läuft.«
    »Sicher. Wir sind nicht dumm. Trotzdem werden wir weiterziehen, sobald wir können.«
    »Viel Glück.«

    Am Abend vor dem Start gab es ein Dutzend großer Dinners, Bälle, Galas und Empfänge, doch nur einer von ihnen zählte: der Empfang, den die Erste Sprecherin von Anshun gab und der von Vice President Elaine Doi, Nigel Sheldon zusammen mit drei Frauen aus seinem Harem, Rafael Columbia, Senator Thompson Burnelli, Brewster Kumar und einer ganzen Schar weiterer Persönlichkeiten aus den herrschenden politischen Kreisen des Commonwealth besucht wurde. Und dieser Empfang war leider auch der, den Captain Wilson Kime besuchen musste. Sein Wagen brachte ihn auf dem Weg zum Regency Palace der Regierung im Herzen von Treloar, dem offiziellen Wohnsitz der Ersten Sprecherin, durch nicht weniger als drei Sicherheitsüberprüfungen einschließlich eines Tiefenscans. Die Sonne versank eben hinter dem Horizont, als er und Anna vor dem gewaltigen Steinportikus ankamen und aus dem Wagen stiegen. Sie wurden von zwei menschlichen Dienern in Livreen voller goldener Stickereien begrüßt. Der ältere der beiden verneigte sich tief vor Wilson. »Willkommen, Captain. Die Erste Sprecherin empfängt ihre Gäste im Livingstone Room. Bitte, gehen Sie direkt dorthin.«
    »Danke sehr«, erwiderte Wilson genauso höflich. Er nahm Anna bei der Hand, und gemeinsam stiegen sie die breiten Stufen hinauf. Anna trug ein langes, formelles ozeanblaues Kleid mit unsymmetrischen Schlaufen aus Gold und eine Perlenkette, die mit ihren glitzernden OCTattoos zu verschmelzen schien. Ihre Haare waren als Vorbereitung für die Reise kurz geschnitten, doch es war ihrem Stylisten gelungen, ein paar provisorische Verlängerungen einzuflechten, die durchsetzt waren mit Strähnen aus Platin und phosphoreszierendem Titan. Wilson hatte Anna noch nie zuvor so elegant gesehen. Auf der Arbeit trug sie meistens Overalls oder einen Büroanzug, wohingegen sie in der Wohnung nur sehr wenig anhatte, wenn überhaupt. Der Anblick wurde von einem extrem subtilen Parfüm noch verstärkt und machte sie unglaublich begehrenswert. Am liebsten hätte Wilson ihr die Kleider vom Leib gerissen und sie auf den kalten Fliesen des Palastbodens geliebt. Ihre Haltung wurde nur ein klein wenig getrübt durch die Tatsache, dass sie den vorderen Saum ihres Kleides anheben und festhalten musste, bis sie oben auf der Treppe angekommen waren.
    »Dämliche klassische Architektur«, murmelte sie leise vor sich hin.
    Hinter ihnen, am Fuß der Treppe, hielt ein glänzend schwarzer Ferrari Rion. Der Motor gab ein Brummen kaum kontrollierbarer Kraft von sich. Eine Flügeltür klappte nach oben, und Oscar stieg aus.
    »Hätte ich mir eigentlich denken können«, sinnierte Wilson. Er war ein wenig neidisch auf den Wagen; es handelte sich um eine limitierte Auflage. Natürlich stand er inzwischen angesichts seines Alters und seines Status’ über derartigen Dingen. Trotzdem konnte er nicht umhin, sich zu fragen, wie sich der Ferrari im manuellen Betrieb anfühlte. Von einem rein technischen Gesichtspunkt aus betrachtet war es jedenfalls eine superbe Maschine.
    Oscar winkte fröhlich; dann kam er die Treppe heraufgerannt. Er küsste Anna auf die Wange. »Du siehst absolut umwerfend aus heute Abend, meine Liebe.«
    »Danke sehr«, antwortete Anna lächelnd. »Du aber auch.«
    Oscar trug einen sehr eleganten Smoking, eine blendend weiße Jacke mit schickem Schnitt sowie einer altmodischen dunkelroten Nelke im Knopfloch. Im Gegensatz dazu fühlte sich Wilson, als wäre er in

Weitere Kostenlose Bücher