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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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seinen eigenen Smoking hineingezwängt, wie ein Highschool-Junge bei einem Abschlussball.
    »Gehen wir rein?«, fragte Oscar.
    Sie gingen durch die Türen in das über-klassische Interieur, das von goldgerahmten Porträts an den Wänden und aus Jade gehauenen Skulpturen der ersten Modernisten dominiert wurde. Die Erste Sprecherin, Gilda Prinzessin Marden, begrüßte Wilson mit dem festen, vertrauenerweckenden Händedruck des Politikers, und gab Anna einen Wangenkuss. Wilson sagte etwas Mitfühlendes über die Niederlage des planetaren Fußballteams. Die Erste Sprecherin dankte ihm überschwänglich und erging sich sogleich über das persönliche und sportliche Versagen des Stürmers.
    »Gut gemacht!«, murmelte Anna, als sie weitergingen. »Nur noch fünf Stunden weiteren Smalltalks, und wir haben es geschafft.«
    Die großen Gartentüren des Livingstone Room waren geöffnet worden, sodass die Gäste auf den großen Balkon draußen gehen konnten. Der strenge Garten des Palastes wurde von brennenden Fackeln erhellt, und von den Zweigen der Bäume hingen grüne und gelbe Starglobes wie Früchte. Mehr als einhundert Personen in schicken, farbenprächtigen Garderoben, wie geschaffen für den warmen Sommerabend, wandelten umher, während am Horizont die goldene Sonne versank. Einheimische Prominenz mischte sich mit Berühmtheiten aus der Unisphäre und reichen Grandes, während Reporter und Nachrichtenleute respektvoll Abstand hielten. Auf einer kleinen Bühne vor dem planetenförmigen Brunnen von Henry Wu spiele eine Live-Band.
    Wilson, Anna und Oscar nahmen sich Drinks von einem Kellner. Wilson sah mehrere andere Besatzungsmitglieder, ein jedes umringt von einem Kordon von Leuten. Sie waren wie er die Unglücklichen; die rangniedrigeren Mannschaftsmitglieder hatten die Wahl gehabt, wo sie ihren letzten Abend verbringen wollten. Wilson persönlich hätte ein weniger pompöses Fest vorgezogen.
    »Ich sehe, dass unser illustrer Navigator ebenfalls da ist«, bemerkte Anna leise neben ihm.
    Wilson und Oscar entdeckten Dudley Bose neben einem japanischen Ahorn. Er war etwa fünfzehn Jahre jünger von seiner partiellen Rejuvenation auf Augusta zurückgekehrt. Unglücklicherweise hatte sein Körper noch keine Zeit gefunden, sich daran anzupassen. Die Haut hing in Falten von seinem Hals; sein Haar war ein wirres Durcheinander von stumpfem Grau und glänzendem Schwarz, und über dem Kummerbund seines Smokings prangte ein kleiner Hängebauch. Er erzählte seinen gebannten Zuhörern aus Würdeträgern und Politikern irgendeine Geschichte, während seine Frau sich dicht neben ihm hielt und lachte, als hätte sie die Anekdote noch nie im Leben gehört.
    »Sagt mir doch bitte noch mal, warum er mit uns kommt«, murmelte Oscar.
    »Weil er der größten Experte im Commonwealth ist, was das Dyson-Paar angeht«, antwortete Anna pflichtbewusst.
    »Ah. Ich wusste, dass es einen Grund geben muss.«
    Wilson gab sich Mühe, nicht das Gesicht zu verziehen. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, er hätte der politischen Einflussnahme nicht nachgegeben. Bose hatte nicht einmal die Hälfte der Tests absolviert, durch die sich der Rest der Besatzung gekämpft hatte, ganz zu schweigen davon, dass er an irgendeinem nennenswerten Training teilgenommen hätte. Den Astronomen mit an Bord zu nehmen, forderte Schwierigkeiten geradezu heraus. Wenigstens hatte es ihm die Medien vom Hals geschafft.
    Wilson sah Nigel Sheldon, der sich mit Vice President Doi und anderen Mitgliedern des ExoProtectorate Council unterhielt, und ging in Richtung der kleinen Gruppe. Als er dort angekommen war, erkannte er, dass die kleine Frau unmittelbar neben Sheldon, der den Arm um ihre Schulter gelegt hatte, Tu Lee war, sein Hyperraum-Offizier. Ihre kleine, zierliche Gestalt steckte in einem knappen schwarzen Kleidchen, und mit dem kurzgeschorenen rabenschwarzen Haar sah sie aus wie ein sexy Kobold.
    »Captain!« Nigel grinste ihn zur Begrüßung an. »Elaine hast du ja schon kennen gelernt.«
    Wilson lächelte Elaine Doi höflich zu. Farndale Engineering unterstützte die Kampagne ihres Herausforderers, und Elaine Doi wusste dies.
    »Irgendwelche Probleme in letzter Minute?«, erkundigte sich Nigel.
    »Nein. Alles läuft bemerkenswert glatt.«
    »Wir haben beim letzten Testflug null Komma zwei fünf Lichtjahre pro Stunde erreicht«, sagte Tu Lee. »Das ist unsere Zielgeschwindigkeit; also sind wir bereit für den Abflug morgen.«
    »Hör sich das einer an!«, sagte Nigel und

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