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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geredet?«
    »Was auch immer von Dudley Bose übrig geblieben ist«, sagte Wilson grimmig. Verdammt, und ich habe immer schlecht von ihm gedacht. »Irgendwelche Hinweise auf Verfolger?«
    »Nichts, das uns durch den Hyperraum folgen würde, Captain«, meldete Tunde. »Die StAsaph und die Langharne sind vor uns und ziehen die Formation auseinander.«
    Wilson studierte die Displays rings um seine Liege und atmete tief durch, um seinen rasenden Puls zu beruhigen. Er beobachtete die beiden anderen Scoutschiffe, die sich in die Tiefen des interstellaren Raums zurückzogen und es jedem potentiellen Feind nahezu unmöglich machten, alle drei gleichzeitig zu jagen. Ein erbärmliches Manöver, wirklich erbärmlich. Wenn die Aliens überlichtschnelle Raumschiffe hätten, könnten sie jedem von uns Tausende hinterherschicken.
    »Wir waren sechs Minuten und fünfzehn Sekunden aus dem Hyperraum«, berichtete Anna, als die Brückenbesatzung sich nach und nach entspannte. »Unsere Missionszeit hier wird von Mal zu Mal kürzer, und wir haben noch immer keine Idee, wie diese Aliens aussehen.«
    Wilson gab seinem E-Butler eine Reihe von Instruktionen und klappte einen der Schirme rings um seine Liege zurück. Dann wandte er sich um und blickte zu Tunde Sutton. »Was haben unsere Sensoren aufgefangen?«
    »So gut wie nichts, Captain«, meldete der Physiker düster. »Wir waren nicht lange genug dort, um vernünftige Informationen zu sammeln.«
    »Was ist mit diesem riesigen Wurmloch?«
    »Ah, ja.« Tunde zögerte mit seiner Antwort. »Wissen Sie, wir haben nie versucht, etwas so Gewaltiges zu bauen. Und die Menge an Quantenaktivität, die wir entdecken konnten, deutet darauf hin, dass inzwischen eine beträchtliche Anzahl von Wurmlöchern innerhalb des Systems geöffnet wurde. Ausnahmslos alle waren signifikant kleiner als das über dem Gasriesen. Das bestätigt unsere vor der Abreise getätigten Vermutungen über die industriellen Fähigkeiten der Dysons. Vor anderthalb Jahren wussten sie nicht einmal, wie man einen Wurmlochgenerator baut.«
    »Wie groß genau war der Generator im Orbit um den Gasriesen?«
    Tunde vertiefte sich in den Aufzeichnungen des Hysradars und konzentrierte sich auf den äußeren Gasriesen mit seinen drei großen Monden, um anschließend die wenigen optischen Bilder zu überlagern, die sie aufgezeichnet hatten. Er fokussierte das Bild auf den dritten Mond, der in einer Entfernung von siebenhundertneunzigtausend Kilometern über den turbulenten äquatorialen Sturmwolken kreiste. Es war ein Gesteinsbrocken, dessen zerklüftete Oberfläche zur Hälfte mit einem im Mittel fünf Kilometer dicken Eispanzer umhüllt war. Hunderte von Kraftfeldkuppeln bedeckten fast ein Viertel der gesamten Oberfläche. Eine Wolke von fusionsgetriebenen Schiffen umkreiste ihn in einem leuchtenden Ring zweihundertfünfzig Kilometer über dem Äquator. Von dort erstreckte sich ein Strom aus Plasmagasen zum äußeren Lagrange-Punkt des Mondes in einer Entfernung von fünfzehntausend Kilometern. Die Aliens hatten das Wurmloch ins Zentrum des von sämtlichen Schwereeinflüssen freien Raums gebaut, wo es seine Position mit einem Minimum an Kurskorrekturen beibehielt. Es gab keine visuellen Daten; die Konstruktion selbst lag im Dunkeln, auch wenn sie im infraroten Bereich als leuchtend roter Funke erkennbar war. Das Hysradar hatte ein Toroid mit einer zentralen Öffnung von zweieinhalb Kilometern Durchmesser ausgemacht. Alle fünf oder sechs Minuten flog ein neues Schiff in das Wurmloch. Es waren ausnahmslos große Schiffe.
    »Ich will verdammt sein!«, murmelte Wilson. »Haben wir eine Möglichkeit festzustellen, wohin es führt?«
    »Nein, Sir«, antwortete Tunde. »Doch der Stärke der Quantenverzerrung nach zu urteilen, würde ich sagen, es reicht mehrere hundert Lichtjahre weit. Woher die Dysons diese Mengen an Energie nehmen, ist mir allerdings ein Rätsel. Wir konnten keinerlei korrespondierende Neutrinoemission feststellen, die auf Fusionsreaktoren schließen ließe.«
    »Sind sie bis in den Commonwealth vorgedrungen?«, fragte Wilson in scharfem Ton.
    »So weit wird es wohl nicht reichen. Vierhundert Lichtjahre vielleicht, vielleicht auch fünfhundert, mehr nicht.«
    Wilson wollte Erleichterung spüren. Sie hätte da sein müssen, angesichts der Erkenntnis, dass die Aliens die Heimat hinter ihm nicht erreicht hatten, doch das Gefühl wollte sich einfach nicht einstellen. Was sie beobachtet hatten, war einfach zu beunruhigend. Selbst

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