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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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anschließend. Begeisterter, leidenschaftlicher und einstimmiger Applaus brandete auf.
    Patricia Kantil wartete am Fuß der Treppe und klatsche ebenfalls mit einem begeisterten Lächeln im Gesicht. »Perfekt«, sagte sie, während sie sich Doi anschloss und neben ihr aus der Senators Hall marschierte. »Sie haben genau den richtigen Tonfall getroffen. Zuversichtlich ohne selbstgefällig zu sein, und was Sie gesagt haben, gibt den Menschen ein Gefühl von Sicherheit.«
    Doi lächelte besorgt. »Ich bin froh, dass wenigstens die Menschen da draußen dieses Gefühl haben.«
    Kaum waren sie durch die Tür, blieben die Beefeaters zurück, und Agenten in gewöhnlichen dunklen Anzügen übernahmen die Leibwache. Berater und Adjutanten nahmen ihre üblichen Positionen im Tross ein und folgten ihrer Chefin den breiten Korridor hinunter wie ein Kometenschweif. Sie alle wirkten nahezu unanständig zuversichtlich und applaudierten noch immer für ihre Rede. Nach elf Monaten einer, wie sich Elaine Doi selbst nüchtern eingestand, eher farblosen Amtszeit hatte ihre Präsidentschaft dort draußen auf dem Podium endlich einen höheren Sinn erhalten.
    Bis sie in ihren Büros im dritten Stock der Senate Hall angekommen waren, trafen die guten Nachrichten schnell und in Massen ein. Glückwunschbotschaften und Billigung fluteten durch die Unisphäre. Berater und Adjutanten eilten an ihre Schreibtische, um sie entgegen zu nehmen und zu bearbeiten.
    »Nette Rede, danke sehr«, sagte Elaine Doi zu David Kerte, als sie an seinem Schreibtisch vorüber kam. Der junge Mann blickte auf und lächelte dankbar. Vor der Wahl war er Patricias Erster Assistent gewesen, und inzwischen entwickelte er sich zu einem der besten Redenschreiber ihres gesamten Stabes.
    »War mir ein Vergnügen, Ma’am. Ich habe ein wenig bei Kennedys Mondrede abgeschrieben – ich dachte, die Parallelen wären angemessen.«
    »Waren sie, waren sie.« Elaine ging in die gläserne Lounge. Es war eine Kuppel, die aus der Seite des Gebäudes der Senate Hall ragte, von innen vollkommen transparent, von außen glänzend schwarz und undurchsichtig und durch Kraftfelder geschützt, falls irgendein Heckenschütze auf den Gedanken kommen sollte, die Stabilität zu testen. Sie warf sich auf eines der breiten Sofas und stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus.
    »Möchten Sie irgendetwas …?«, erkundigte sich Patricia und ging zu einem antiken Cocktailschrank.
    »Mögen ja – aber das geht jetzt nicht. Geben Sie mir einen Fruchtsaft. Es wird noch ein langer Tag werden.«
    Patricia öffnete die Tür und nahm eine Dose Orangen-Triffenberry-Saft aus dem Regal. Das Geflecht aus dünnen silbernen Linien um ihre Augen begann zu pulsieren, als sich ihre virtuelle Sicht plötzlich mit herunterscrollenden Daten füllte. Es gab gewisse Indikatoren, auf die sie sich blind verlassen konnte, und sie suchte mit ihrer gewöhnlichen Effizienz danach. »Der Hill-Collins-Unisphären-Poll findet eine zweiundsiebzigprozentige Zustimmung zu Ihrer Rede«, meldete sie, als die Resultate hereinkamen. Die Dose überzog sich mit Raureif, als sie an der Lasche zog. »Dreiundfünfzig Prozent sind immer noch besorgt wegen der Primes – vier Prozent weniger als gestern. Achtundachtzig Prozent sind mit der Gründung der Navy einverstanden. Die Aktienmärkte gehen hoch; die Analysten sagen einen steilen Anstieg der Regierungsausgaben zum Bau der Flotte voraus, was korrekt ist. Der Finanzsektor ist nervös wegen der Steuern, die auf alle zu kommen. Insgesamt ist die Stimmung positiv. Die zweite Amtsperiode haben Sie so gut wie in der Tasche.«
    »Keine Chance«, entgegnete Elaine und nahm die Dose von Patricia entgegen. »Bis dahin ist noch eine lange Zeit. Und was passiert, wenn die Primes das Commonwealth erobern?«
    Patricia schnaubte. »Hören Sie auf. Ich habe nachgeforscht. Die Bevölkerung drängt sich in Kriegszeiten um ihre Führer. Es ist eine historische Tatsache, und es ist die Zeit nach dem Krieg, um die Sie sich sorgen müssen. Churchill, Bush, Dolen, sie alle wurden erst nach ihren Siegen abgewählt.«
    »Ich war immer nervös bei dem Gedanken, die Raumfahrtagentur so öffentlich zu unterstützen, selbst wenn das der Preis für die Sponsorenschaft von Sheldon war. Aber bei Gott, heute hat es sich ausgezahlt!« Sie trank einen Schluck von ihrem Saft.
    »Bringen Sie nicht Gott ins Spiel«, entgegnete Patricia schnell. »Heutzutage sind viel zu viele unserer Wähler Atheisten.«
    Die Präsidentin

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