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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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waren so oft gewaschen, dass sie hellgrau schimmerten. Darüber trug er ein gleichermaßen ausgewaschenes rotes T-Shirt. Auf der Nase saß eine Sonnenbrille mit goldenem Drahtgestell, deren rote Gläser sich bewegende Grafiken und Zeilen mit Text zeigten – Hoshe hatte so etwas seit seiner Jugend im ersten Leben nicht mehr gesehen, als derartige Augengläser für kurze Zeit in Mode gewesen waren. Doch die Brille vervollständigte das Bild des Mannes. Es war schwer, sich in ihm irgendetwas anderes als einen besessenen Programmierer vorzustellen.
    »Ich bin Hoshe. Ich suche Kareem.«
    »Noch nie gehört den Namen, Mann. Ich habe zu tun. Verzieh dich.«
    »Giscard hat mich geschickt. Giscard Lex. Er hat mir erzählt, Kareem würde hier wohnen. Ich muss mit ihm reden, es ist verdammt dringend.« Er zog ein dickes Bündel Oaktier-Dollars aus der Jacke. »Echt dringend, Mann.«
    Der junge Bursche leckte sich die Lippen und beäugte gierig das Geld. Paula hatte Recht gehabt mit ihrer Vermutung – es gab stets irgendwo ein schwaches Glied. Hoshe hatte sich nicht einmal anstrengen müssen, um es zu finden. Er hatte eine einfache Suche nach jedem registrierten Partner der Shansorel Partnership gestartet. Keiner von ihnen besaß ein Vorstrafenregister; also hatte er nach alten Kollegen und Freunden weitergesucht, die im Register vermerkt waren. Dabei war er auf Giscard Lex gestoßen, der zusammen mit Kareem das College besucht hatte und dessen akademische Karriere vorzeitig zu Ende gegangen war, als man ihn bei illegalen Experimenten mit NarcoWare ertappt hatte. Einige Wochen einer oberflächlichen Observation hatten bestätigt, dass die beiden Männer noch immer Kontakt hatten.
    Eines Abends war Hoshe bei Giscard Lex aufgetaucht, und man hatte ihm alles Mögliche angeboten, angefangen bei dimensionsverändernder, sensorischer MorphWare bis hin zu zwei Mädchen, die ihm all seine Wünsche erfüllen würden. An diesem Punkt erwiderte Hoshe die Gefälligkeit, indem er Lex dem Desk Sergeant des zuständigen Reviers vorstellte. Giscard Lex war beinahe erleichtert, dass er nichts weiter tun musste, als eine Verbindung zwischen Hoshe und Kareem herzustellen.
    »Okay, Mann«, sagte Kareem. Er blickte in die Gasse hinaus, und die OCTattoo-Linien an seinen Ohren leuchteten grün, als er sich davon überzeugte, dass niemand draußen lauerte. »Dann kommen Sie mal rein.«
    Die Garage war voll mit Kisten. Eine Werkbank auf der Rückseite lag voller Werkzeuge, die offensichtlich gerade gereinigt wurden. Es waren altmodische Werkzeuge; Hoshe entdeckte nicht ein einziges motorgetriebenes Gerät darunter. Er nahm einen Schraubenzieher in die Hand und untersuchte ihn aufmerksam, während Kareem die Garagentür aktivierte. Das Plyplastik schloss sich mit einem leisen Schmatzen. »Sind Sie Antiquitätensammler oder was? Ich hatte ja keine Ahnung, dass heutzutage noch manuelle Schraubenzieher hergestellt werden.«
    »Nein, Mann.« Kareem grinste verschlagen. »Das ist meine Überlebensausrüstung. Wo ich hingehe, gibt es keine Elektrizität.«
    »Und wohin genau ist das?«
    »Silvergalde, Mann. Ich werde bei den Elfen leben, ich und mein Mädchen. Sie beschützen ihre Welt vor diesen Primes. Diese beschissene Regierung beschützt uns nicht, Mann. Wir haben nicht mal einen Schutzschirm über Darklake City.«
    »Richtig.« Leute wie Kareem bekamen in der Berichterstattung der Medien mehr und mehr Raum. Aufgeregte Reporter hatten es zum ›Exodus‹ hochstilisiert, auch wenn die tatsächlichen Zahlen so klein waren, dass die planetaren Regierungen sie nicht einmal registrierten. Es waren nicht mehr als ein paar Tausend auf jeder Welt, und die meisten von ihnen Firstlifer. Doch zusammen waren es so viele, dass CST die Zahl seiner Zugverbindungen nach Silvergalde verdreifacht hatte. »Was ist mit der Navy?«, fragte Hoshe.
    »Ha! Was denn, eines oder alle beide Schiffe? Was sollen die denn nutzen, wenn über der Erde die Hölle aufreißt und zehntausend Fliegende Untertassen ihre Dämonen ausspeien, um uns zu massakrieren? Sie haben das riesige Wurmloch nicht ohne Grund Höllentor genannt, Mann! Johanssons Guardians haben Recht: Wir stecken tief in der Scheiße, Mann, und unsere korrupten Politiker helfen uns nicht ein Stück!«
    Zufall, sagte sich Hoshe streng, auch wenn es ein beunruhigender Gedanke war. »Okay, also verschwinden Sie heute Nacht, oder können Sie mir vielleicht vorher noch ein wenig helfen?«
    Kareem deutete mit der Hand auf die

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