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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Monaten.«
    »Ich verstehe. Admiral, wie sieht es bei den Aufklärungsflügen aus?«
    »Es hängt natürlich alles von der Anzahl der uns zur Verfügung stehenden Schiffe ab. Sobald diese provisorische Operation, die im Augenblick läuft, abgeschlossen ist, werde ich die Schiffe zu Patrouillen in den näher gelegenen Sternensystemen entsenden. Wir haben weitere zwei Schiffe in der letzten Erprobungsphase, und die verbleibenden fünf werden innerhalb der nächsten vier Monate aus den Assemblierungsplattformen kommen. Damit verfüge ich über fünfzehn Schiffe, eine ausreichende Zahl, um die Grenzpatrouille durchzuführen. Die Fernaufklärung wird weitere zehn Schiffe erfordern, auch wenn ich lieber fünfzehn bis zwanzig dafür abstellen würde.«
    »Jedes Schiff kostet drei Milliarden irdische Dollar!«, sagte Patricia nervös.
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst – dabei sind die Unterhalts- und Wartungskosten noch nicht einmal mit eingerechnet. Die Regierung wusste von Anfang an, dass das Budget im Laufe der ersten drei bis fünf Jahre nach Gründung der Navy exponentiell ansteigen würde.«
    »Ich werde diese vorläufigen Zahlen President Doi vorlegen. Was ist mit den Schlachtschiffen?«
    »Die erste Serie von drei Schiffen kommt in vier Monaten aus den Assemblierungsplattformen. Im Anschluss daran werden wir alle drei Wochen ein weiteres Schiff fertig stellen. Wie viele wir letztendlich benötigen, hängt ganz vom Ausmaß der Bedrohung durch die Primes ab.«
    Alle wandten sich zu Dimitri Leopoldovich um. Seit der Rückkehr der Second Chance war er auf einer zunehmend regelmäßigen Basis von der Regierung des Commonwealth und dem Senat konsultiert worden. Die Erfahrung hatte ihm zu einem gewissen Maß an Selbstvertrauen verholfen und in die Lage versetzt, hochrangigen Beamten auf eine Weise die Stirn zu bieten, die man ihm im ersten Augenblick überhaupt nicht zugetraut hätte. »So ungefähr das Einzige, was wir im Moment mit Sicherheit über die Primes zu sagen vermögen, ist, dass sie gewiss nicht von menschlichen Motiven getrieben werden«, erklärte er in leicht akzentbehaftetem Englisch. »Selbst angesichts dieser riesigen Zivilisation, die allerdings in einem einzigen Sternensystem gefangen war, mussten sie einen gewaltigen Teil ihrer Ressourcen zur Konstruktion des gigantischen Wurmlochs aufwenden, das mein Team auf den Namen ›Höllentor‹ getauft hat.« Seine Lippen zuckten, als erwarte er einen Tadel. »Wir wissen nicht genau, warum sie ein so großes Wurmloch gebaut haben. Eine der offensichtlichsten Möglichkeiten ist, dass es ohne jegliche Rücksicht auf Ökonomie gebaut wurde, weil es um das Überleben der Spezies geht. Die Primes fürchten die Rückkehr der Barriere und versuchen sich schnellstmöglich über die Galaxis auszubreiten. Sie werden Generationenschiffe hindurchsenden, die genügend Maschinen und Individuen an Bord tragen, um eine Kolonie zu gründen. Wenn sie das andere Ende des Wurmlochs jede Woche in ein neues Sternensystem verlegen oder vielleicht sogar jeden Tag, dann haben sie sich schnell so weit verbreitet, dass es für die Erbauer der Barriere schwierig sein wird, sie wieder einzuschließen, wenn nicht gar unmöglich. Im Prinzip handelt es sich um eine Zeitraffer-Expansion unseres Commonwealth.«
    »Warten Sie …«, unterbrach ihn Patricia. »Wollen Sie damit etwa andeuten, dass die Primes keine Bedrohung für uns darstellen?«
    »Ganz im Gegenteil, Ma’am. Mein Team liefert lediglich die theoretischen Möglichkeiten, weiter nichts. Eine weitere Meinung lautet, dass sie wissen, wo sich die Erbauer der Barriere befinden, und dass sie den interstellaren Raum durchqueren wollen, um sie zu konfrontieren, und schließlich doch noch den Krieg führen, den zu verhindern die Barriere errichtet worden ist. Eine dritte Option wäre, dass das Wurmloch einzig und allein dem Zweck dient, das Commonwealth zu erreichen. Dies ist die einzige Option, die uns betrifft. Wir müssen an dieser Stelle betonen, dass wir keinen befriedigenden Beweggrund zu erkennen imstande sind, der sie zu dieser Handlungsweise treiben könnte; aber wir sind andererseits durch unsere menschliche Perspektive behindert. Wie schon die Silfen und der High Angel demonstriert haben, sind unsere Logik und unsere Verhaltensweisen nicht universal. Und die bloße Existenz des Höllentors zeigt, wie wahr das ist. Aus diesem Grund spielt es unserer Meinung nach keine Rolle, warum sie herkommen, nur, dass sie es tun.

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