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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gleichen Fragen auf den Lippen: Warum hast du sie zurückgelassen? Warum hast du sie nicht wieder an Bord genommen? Warum hast du nicht gewartet?
    »Ich empfinde persönlich das größte Bedauern darüber, dass unsere historische Reise mit dieser traurigsten aller möglichen Nachrichten enden musste«, sagte Wilson Kime. Seine tiefe, ernste Stimme klang so aufrichtig, dass Mark unverzüglich Mitleid mit ihm empfand und der schrecklichen Last der Verantwortung, die das Kommando über die Second Chance mit sich brachte. »Ich war gezwungen, diese Entscheidung zu treffen, die jeder Captain am meisten fürchtet: entweder das Leben jedes einzelnen an Bord zu riskieren oder unsere Freunde und Kameraden zurückzulassen. Diese Mission wurde mit der ausdrücklichen Verpflichtung gestartet, vitale Informationen über Dyson Alpha zurück in den Commonwealth zu bringen sowie über die erstaunliche Barriere, die diesen Stern umgab. Die Sicherheit des Schiffes und der Besatzung war für mich persönlich von alles überragender Bedeutung und sie zu garantieren meine oberste Pflicht; doch ich konnte nicht unsere erste Priorität außer Acht lassen. Wir befanden uns in einer Situation, die das Schiff in große Gefahr gebracht hat. Angesichts dieser Umstände blieb mir keine andere Wahl als die Flucht. Es ist eine Entscheidung, mit der ich jeden Tag für den Rest meines Lebens konfrontiert sein werde. Ich werde mich immer wieder fragen: Was, wenn wir einen Augenblick länger geblieben wären? Hätten wir dann wieder Kontakt bekommen? Doch diese wenigen Augenblicke hätten uns auch in allergrößte Gefahr bringen können. Möglicherweise wären wir dann nicht zurückgekehrt und hätten die Informationen nicht überbringen können, die wir gefunden haben. Wir hätten das Commonwealth nicht warnen können, dass die Barriere abgeschaltet worden ist und dass die Aliens aus dem System von Dyson Alpha alles andere als friedlich sind. Ich habe diese Informationen für wichtiger erachtet als das Leben unserer Kameraden. Ich weiß, dass ich gewünscht hätte, wäre ich an ihrer Stelle gewesen, draußen in der Alien-Station, dass meine Kameraden diese Informationen nach Hause gebracht hätten, ganz gleich, was es kosten möge. Wir alle sind in dem Wissen auf diese Reise gegangen, dass dort draußen Gefahren auf uns lauern. Aber niemand von uns hat damit gerechnet, dass diese Gefahren so groß sein könnten. Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben.«
    Mark ließ sich in seinen Sessel fallen und stieß den Atem aus. Angesichts dieser Umstände hätte er vermutlich ganz genauso gehandelt. Es war eine verdammt beängstigende Entscheidung, so viel stand fest. Und der Captain hielt die Aliens für gefährlich. Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut.
    Die Nachrichtenströme brachten Aufnahmen aus dem Watchtower. Mark folgte den Astronauten, während sie durch die dunklen Tunnels der Station glitten. Es schienen Meilen über Meilen zu sein, die sich ineinander verknotet und verschlungen durch den Felsen zogen. Die rauen Atemzüge der Mitglieder des Erkundungsteams hallten durch das kleine Büro, und Mark hatte das Gefühl, als wäre er selbst dort und strecke seine behandschuhten Hände am Rand des Bildes aus, als packe er selbst die Ränder des verwitterten Tunnels, um sich weiter und weiter voran zu ziehen. Dann überschlug er sich in Zeitlupe in eine leere Kammer hinein. Leitungsschächte an den Wänden waren aufgeplatzt und gaben den Blick frei auf faseroptische Leitungen, die wie schlanke Meerespflanzen in einer sanften Strömung umherschwebten. Er folgte den Leitungen zu einem Kasten mit Platinen, die in Würfel aus halb transparentem Plastik eingegossen waren. Erregte Stimmen wurden laut. Die Handschuhe packten einen der Würfel und versuchten, ihn zu lösen, doch er zerbröselte unter der Berührung. Eine zweite, ruhigere Stimme gab die Anweisung, den gesamten Kasten aus seiner Verankerung zu schneiden.
    Mark schüttelte sich. Er wollte Zentimeter für Zentimeter durch den Watchtower gehen und die dunklen Geheimnisse selbst erkunden. Irgendwann im Laufe dieser Woche würde er sich eine ganze Nacht lang Zeit nehmen und ein TSI der Erkundungsmission laufen lassen.
    Die Nachrichtensendung wechselte zu Senator Thompson Burnelli, der vor der imposanten Senatshalle von Washington auf der Erde stand. Ein weiter Halbkreis von Reportern hatte sich um ihn herum versammelt, während er von zwei Beratern flankiert wurde.
    »Wie Sie sich

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