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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verlieren. Endlich einmal keine Programme, keine Chemikalien, die nachhalfen. Das hier war real.
    Als die Morgendämmerung ihr erstes bleiches Licht ins Zimmer sandte, lächelte sie ihn an, noch immer eng an ihn geschmiegt, der Schweiß vermischt, die Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt, und sie teilten eine vollkommene, heimliche Zufriedenheit.
    »Ich liebe dich«, sagte er ängstlich.
    »Ich liebe dich.«
    »Ich lass dich nie wieder gehen.«
    Justine lächelte voller Bewunderung angesichts der Überzeugung in seiner Stimme. »Was machst du hier auf der Erde?« Sie wollte hören, dass er einzig und allein aus einem Grund gekommen war, wegen ihr.
    »Es gab eine Chance, dass ich dich sehen würde. Wie konnte ich die verstreichen lassen?«
    »Mein wunderbarer Geliebter.« Sie legte einen Finger auf seinen Kehlkopf und zeichnete langsam eine Linie bis hinunter zu seinem Brustbein, während sie verspielt den Umrissen seiner harten Muskeln folgte. Sein Körper war einfach umwerfend. Wie lange mochte es gedauert haben, bis ein junger Mann in niedriger Schwerkraft so kräftig war, dass er gewöhnliche Gravitation ertragen konnte? Die Anstrengungen, die er unternommen hatte, diese Entschlossenheit. Sie war ziemlich froh, dass sie selbst ihre Aerobic-Kurse fortgeführt hatte und dank ihrer konsequenten Diät noch immer rank und schlank war.
    »Es wird schwierig werden, wegzukommen, um dich zu sehen, aber ich werde es trotzdem tun.«
    Ihr Finger unterbrach seine Bewegung, als er seinen Nabel erreicht hatte. Sie wusste bereits, bevor er weitersprach, dass es eine schlechte Neuigkeit werden würde. »Wegzukommen? Von wem?«
    »Den Guardians. Ich bin auf einer Mission hier.«
    »Gütiger Gott!« Justine stieß ihn von sich und schob sich dabei selbst so weit über die glatten Laken, bis sie auf Armeslänge voneinander entfernt waren, während sie ihn voller Bestürzung anstarrte. Auf seinem jugendlichen, sensiblen Gesicht zeigte sich bereits die erste Verwirrung.
    »Eine Mission!«, krächzte sie. »Du bist auf einer Mission für die Guardians hier?«
    »Ja.«
    »Oh, Kazimir! Nein, nein, das darfst du nicht. Nicht hier. Das hier ist nicht Far Away. Du musst aufhören damit.«
    »Ich kann nicht aufhören. Unsere Zeit ist gekommen. Die Rache unserer Welt am Starflyer steht bevor, und ich bin ein Teil davon Justine. Bradley Johansson hat mich auserwählt.«
    Sie hätte am liebsten das Gesicht in den Händen vergraben – oder ihm Vernunft eingeprügelt. »Kazimir, hör mir zu! Das hier ist die Erde! Wir haben jetzt eine Navy, und eine Abteilung hat nur den einen Zweck, Johansson aufzuhalten. Hunderte von Beamten arbeiten an dem Fall. Sie werden dich schnappen, Kazimir! Sie werden dich schnappen!«
    Sein kindliches Lächeln verriet ihr, dass er nicht begriff. »Sie werden mich nicht schnappen, keine Sorge. Wir sind absolut sicher.«
    »Kazimir, das ist kein Spiel!«
    »Ich bin derjenige, der das immer gewusst hat, und jetzt bist du ebenfalls ein Opfer des Starflyers geworden. Ich habe geweint, als ich erfuhr, dass eine seiner Kreaturen deinen Bruder ermordet hat. Wie grausam dieses Schicksal ist; von allen Menschen im Commonwealth hat der Starflyer ausgerechnet den einzigen verletzt, den ich aus ganzem Herzen liebe.«
    »Nein, nein, gütiger Gott, das kann doch nicht wahr sein! Das träume ich nur! Kazimir, bitte, es gibt keinen Starflyer ! Mein Bruder wurde von einem seiner politischen Rivalen ermordet. Es war eine hässliche, brutale, schockierende Geschichte, und so etwas hat es vorher noch nie in der Politik des Commonwealth gegeben, aber es ist ganz gewiss nicht die Schuld irgendeines Aliens, das im Verborgenen agiert.«
    »Politiker sind ebenfalls seine Kreaturen. Sie sind von allen Menschen am einfachsten zu korrumpieren.«
    »Hör doch, was du da sagst! Du wiederholst leere Schlagwörter, die du als Schüler gelernt hast! Johansson ist ein böser, alter Mann, der dich benutzt, genau wie all die anderen in den Clans von Far Away.«
    »Justine, es tut mir Leid, aber du bist diejenige, die die Wahrheit hinter alledem nicht erkennt.«
    »Ich kann nicht glauben, dass wir diesen Streit führen! Du musst aufhören, Kazimir; geh einfach weg. Ich kläre das mit den Gesetzen, die du gebrochen hast. Gott weiß, du wurdest von Geburt an indoktriniert. Niemand wird dir einen Vorwurf machen.«
    »Wie kannst du das von mir verlangen?«, fragte er schockiert und verletzt zugleich. »Ich hatte gehofft, du würdest uns helfen. Die

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