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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auch realistisch.«
    Neben ihnen hielt eine große dunkelgraue Limousine am Straßenrand. Die Hintertür wurde geöffnet. »Sie verschwenden Ihre Zeit, wenn Sie mir folgen«, sagte Paula Myo. Ihr Plyplastik-Schirm verwandelte sich fließend in einen dicken einfachen Stab. »Selbst wenn Sie auch nur einigermaßen gut wären, würden Sie nichts von Interesse dort finden, wo ich hingehe.«
    »Und wo würde ich etwas von Interesse finden?«
    »Ehrlich? Ich bin nicht sicher. Sie könnten es im Weltraum versuchen, im tiefen Weltraum, meine ich.« Sie stieg in die Limousine, und die Tür schloss sich.
    Mellanie stand zitternd im kalten Regen und blickte den Rücklichtern des luxuriösen Gefährts hinterher, das sich in den Pariser Straßenverkehr einfädelte. »Stimmt es, dass sie niemals lügt?«, fragte sie die SI.
    »Es stimmt, dass sie niemals eine direkte Lüge erzählt, auch wenn sie durchaus imstande ist, die Wahrheit zu modifizieren, wenn es ihren Ermittlungen dient.«
    Verdammt. Im tiefen Weltraum? Wer kennt sich schon im tiefen Weltraum aus?

    In der vergangenen Nacht hatte es eine ziemlich überschwängliche Feier beim High Angel gegeben. Die StAsaph war von einem weiteren Flug zurückgekehrt und hatte elf Sternensysteme abgesucht. Captain McClain Gilbert hatte berichtet, dass sie keinerlei Wurmloch-Aktivitäten der Primes entdeckt hätten. Dann war er zusammen mit Admiral Kime und Captain Oscar Monroe losgegangen, um dem Stapellauf der Dauntless beizuwohnen, die von ihrer Assemblierungsplattform aufschwebte. Das Schlachtschiff unterschied sich ganz beträchtlich von den früheren Typen wie der Second Chance und den Scouts. Es bestand aus einem einzelnen dreihundert Meter langen, tränenförmigen Rumpf mit acht stummelförmigen Radiatorfinnen am Heck, welche die Illusion von Aerodynamik noch verstärkten. Eine dreißig Mann starke Besatzung kontrollierte einen Mark IV Hyperantrieb mit einer Spitzengeschwindigkeit von einem Lichtjahr pro Stunde und einem siebenlagigen Schutzschirm, der durch ein molekülverstärkendes Rumpffeld unterstützt wurde. Die Bewaffnung bestand aus fünfzig Raketen mit je fünfzehn Mehrfachsprengköpfen. Die Untereinheiten beschleunigten mit zwanzig g und trugen Einhundert-Megatonnen-Ladungen mit Energiediversifizierungsfunktionen. Außerdem verfügte die Dauntless über fünfzig Strahlenwaffen. Als Energieversorgung für Hyperantrieb und Waffensysteme waren fünfzehn Niling D-Sinks hoher Kapazität eingebaut. Sie für die Flugbereitschaft aufzuladen, überstieg die Möglichkeiten der Generatoren von Kerensk, die bereits die gesamte Flotte von Scoutschiffen versorgten. CST führte über Mikrowellensender Energie von anderen Planeten heran, um die entstehende Flotte zu versorgen. Die Konstruktion neuer Generatoren entwickelte sich zu einem Boom-Geschäft, und die Aktien der Energieversorgungsunternehmen im Commonwealth erlebten eine Blütezeit.
    Die Dauntless hatte genau nach Plan abgelegt. Kleine blaue Ionenflammen entlang dem Rumpf schoben das Schiff von der offenen Plattform in die Höhe. Es schwenkte zum High Angel herum, und die Menschen in den Kristallkuppeln hatten einen wunderbaren Ausblick auf die neueste Errungenschaft der Navy, die langsam über Icalanise hinweg schwebte, bevor sie den Hyperantrieb aktivierte und in einem Schauer violetten Lichts verschwand.
    »Drei sind fertig, weitere zehn genehmigt«, hatte Wilson gesagt, als das große Schiff über Babuyan Atoll geschwebt war. »Die Defender ist als Nächstes an der Reihe. Sie gehört dir, wenn du möchtest«, sagte er zu Oscar.
    »Oh, gerne. Ja, sehr gerne sogar!«
    Mac hatte erfreut gelacht und seinem alten Freund gratuliert. Dann waren sie losgezogen in die Stadt – oder das, was auf Babuyan Atoll das Äquivalent davon war –, um auf das neue Kommando und die erfolgreiche Rückkehr anzustoßen.
    Oscar stöhnte elend, als der Express in das zitronengelbe Sonnenlicht schoss und sich unerträgliche Helligkeit in dem Erste-Klasse-Waggon ausbreitete. Er griff nach seiner Sonnenbrille.
    »Und wo sind Sie letzte Nacht gelandet?«, erkundigte sich Antonia Clarke vom Sitz gegenüber.
    »Ich habe nicht die geringste gottverdammte Ahnung«, brummte Oscar. »Eine Band hat gespielt, so viel weiß ich. Ich glaube, es war Jazz …?« Er nahm die Tasse mit schwarzem Kaffee zur Hand, die der Zugsteward ihm eben ausgeschenkt hatte, blickte auf den Inhalt und spürte, wie sich in seinem Magen merkwürdige Flüssigkeiten regten. Hastig

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