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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hoch liegen die tatsächlichen Ausgaben über dem geplanten Budget und so weiter. Du weißt, was wir brauchen.«
    Mellanie erwiderte nichts darauf.
    Alessandra bedachte sie mit einem missbilligenden Blick. »Du wirst doch wohl nicht weich werden? Es gibt eine Milliarde anderer Mädchen, die nur darauf warten, deinen Platz einzunehmen.«
    »Ich weiß. Aber er ist ein Sheldon. Er wird mir nicht einfach so Zahlen nennen. Er ist nicht dumm.«
    »Selbstverständlich nicht. Er weiß, wer du bist und warum du mit ihm vögelst. Das ist der Punkt – er wird dir keine Zahlen nennen, aber er wird uns die Richtung zeigen, in der wir weitermachen müssen. Sie bekämpfen sich untereinander, Mellanie; es ist wie im Krieg. Sie kämpfen um die Vorherrschaft, und ihre Waffen heißen Information. Wenn einer seiner Rivalen Mist gebaut hat, wird er es dir erzählen, ganz sicher.«
    Mellanie musterte die Gruppe ein zweites Mal. Es war halb sieben, und sie hatte zu viele Cocktails getrunken und zu viele leere Unterhaltungen geführt, bei denen jeder Satz mit ›Darling‹ anfing und endete. Unter den Zeltdächern waren Lichter angegangen, und die Wege über den Rasen leuchteten phosphoreszierend blau wie Bäche. »Warum haben sie Zeltdächer aufgebaut?«, fragte sie. »Dieses Haus verfügt doch sicher über Schutzschirme. Wenn es regnet, werden sie einfach eingeschaltet.«
    »Ich bin sicher, dass du Recht hast«, sagte Alessandra in verärgertem Ton.
    »Wenn sie nicht nass werden können, warum haben sie dann die Zelte aufgebaut?«
    »Geh und frag Campbell. Die Sheldons sind allesamt Techno-Freaks, er wird es dir sicher erklären.«
    »Magst du überhaupt irgendjemanden?«
    »Ich mag dich.« Alessandra beugte sich vor und küsste Mellanie. Sie reagierte nur zögernd.
    »Sei nicht so zickig«, beschwerte sich Alessandra.
    Mellanie funkelte sie durch einen alkoholisierten Nebel hindurch an. Plötzlich blinzelte sie und spähte angestrengt durch die herabsinkende Dämmerung. »Das ist Myo!«
    »Was denn, Paula Myo?« Es gelang Alessandra nicht, ihr erwachendes Interesse zu verbergen.
    »Ja.«
    »Merkwürdig.« Sie blickte Mellanie unverwandt an. »Mit wem ist sie hier?«
    »Mit einem Niemand. Einem Sicherheitsmann.« Mellanie war insgeheim erfreut, dass sie die Antwort wusste.
    »Also hat sie mit den Burnellis zu tun.«
    »Lass mich dieser Sache nachgehen.«
    »Du musst aufhören, dieser Frau nachzuspüren. Du bist ja richtig besessen von ihr.«
    »Es ist eine gute Story, und das weißt du. Ich vögele, mit wem du möchtest, aber gib mir diese Story.«
    »Das ist meine Mellanie. Also schön, ich kann dich für ein, zwei Tage entbehren. Wenn du herausfindest, was sie für die Burnellis macht, bin ich beeindruckt. Wenn nicht, will ich dich innerhalb von achtundvierzig Stunden wieder auf Elan sehen.«
    »Danke.« Diesmal küsste Mellanie sie richtig.
    »Also schön«, sagte Alessandra und kicherte glücklich, als sie sich voneinander lösten. »Aber jetzt gehst du zu Campbell, klar?«
    Mellanie ließ ihr Cocktailglas in einen der Rosenbüsche fallen, schüttelte ihr zerzaustes Haar nach hinten und näherte sich ihrem Ziel.

    Die Verlobungsparty sah aus, als würde sie sich doch noch zu einem Erfolg entwickeln. Justine beobachtete die Gäste, als sie für das abendliche Büffet nach drinnen gingen. Eine Zwanzig-Mann-Band hatte sich auf dem Podium vor dem großen Springbrunnen versammelt und spielte Melodien aus den 1950ern. Justine hörte viel Lachen über den Lärm der Unterhaltungen hinweg. Schwere Blumendüfte hingen in der nächtlichen Luft. Die Sterne am Himmel leuchteten hell. Am Waldrand waren die Tolthorpe-Schauspieler und die Bühnentechniker mit den letzten Proben beschäftigt.
    Justines Stimmung hatte sich beträchtlich gehoben, nachdem ihr Vater und diese Myo verschwunden waren. Vermutlich hätte es sie nicht weiter überraschen dürfen, dass ihr Vater in seiner verzweifelten Suche nach dem Mörder bereit war, auch Verschwörungstheorien zu akzeptieren. Es war nur, dass er normalerweise der eiskalte Logiker war. Der Mord an Thompson musste ihn weit mehr erschüttert haben, als er nach außen hin zuzugeben bereit war.
    Am nächsten Morgen würde sie sich Zeit nehmen, um die ganze Situation abermals gründlich mit ihm durchzusprechen. Bis dahin jedoch war noch Zeit, in der man sich wunderbar vergnügen konnte. Es gab mehrere Männer auf der Gästeliste, mit denen sie nur zu gerne eine Nacht verbracht hätte. Als sie sich suchend

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