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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Dois afrikanischem Erscheinungsbild stand. Oscar saß mit festgefrorenem Lächeln da, während der Vice President eine sehr gute Rede hielt, gespickt mit amüsanten Anekdoten und Witzen, welche die Reporter zum lauten Lachen anregten und den übrigen Gästen zumindest das ein oder andere anerkennende Lächeln entlockte. Er ließ Oscar jedenfalls dastehen wie einen Amateur, dessen Aufgabe das Aufwärmen des Publikums gewesen war und weiter nichts.
    Als endlich Emmanuelle an der Reihe war, erhob sie sich und bedankte sich bei Bicklu mit einem Kuss auf die Wange. Sie lächelte das große Publikum an, sagte, wie schön es wäre, wieder zurück zu sein, wie sehr sie von den Fortschritten beeindruckt wäre, welche die Navy gemacht hätte, und dass sie wieder in den Dienst zurückkehren wolle, sobald sie alt genug dazu sei – Applaus und vereinzelte anzügliche Pfiffe –, und ein großes Hallo an all ihre Freunde und Danke für die Unterstützung, die sie bewiesen hätten, während sie in der Wiederbelebung gewesen war.
    Sie bedachte Dudley Bose mit einem aufmunternden Nicken, als dieser zum Podium trat.
    »Ich habe heute Nachmittag viel darüber gehört, wie hingebungsvoll und freundlich alle an Bord der Second Chance gewesen sind«, begann Dudley. Automatisch hob er eine Hand, um an seinem Ohr zu spielen. »Welch ein großartiges Schiff, was für einen ausgezeichneten Job es auf dieser Mission geleistet hat. Das verwirrt mich sehr, wie ich gestehen muss. Weil ich nämlich absolut keine verdammte Ahnung habe, von welcher Second Chance alle ständig reden! Bestimmt nicht von dem Schiff, auf dem ich gefahren bin! Die Bastarde, mit denen ich unterwegs war, haben mich zurückgelassen! Allein! Unser großartiger so genannter Captain hat nicht einmal überprüft, ob wir noch am Leben sind, so verzweifelt war er darauf bedacht, den eigenen Arsch zu retten.« Sein Arm schoss hoch, und ein steifer Finger zeigte zur Decke hinauf. »Ich bin noch immer irgendwo dort draußen, wissen Sie? Irgendwo dort draußen. Ein Alien hat mich am Leben erhalten, oder Teile von mir. Warum also bin ich gleichzeitig hier? Was macht ihr mit mir, ihr Scheißkerle?« Er stapfte von der Bühne, und alle VIPs sahen sich betreten an.
    »Unternehmen Sie etwas!«, murmelte Antonia leise.
    »Warum denn ich?«, murmelte Oscar zurück. Jeder Reporter im Publikum blickte erwartungsvoll zu ihnen und übertrug die Bilder zugleich in die Unisphäre. Viele von ihnen grinsten – allerdings nicht aus Sympathie.
    »Du bis der MC.«
    »Ach, Scheiße.« Langsam ging Oscar zum Podium, bis er im Zentrum und im Rampenlicht stand. Er räusperte sich. Die Stille war vollkommen. »Also schön«, begann er. »Hören Sie, es tut mir Leid, wenn Dr. Bose so darüber denkt. Wären wir beim Watchtower geblieben, wir wären gestorben. So einfach ist das. Die Primes hatten nukleare Raketen auf uns abgefeuert. Unter solchen Umständen kann man nicht mehr philosophieren und in aller Ruhe Tee trinken.«
    In der vorderen Reihe der Zuhörer erhob sich Alessandra Barron. »Captain Monroe, die Second Chance verfügte über einen Hyperantrieb. Den hatten die Primes nicht. Warum haben Sie keinen Bogen geflogen und den Watchtower ein letztes Mal passiert, um zu sehen, was aus Ihren Schiffskameraden geworden ist?«
    »Unsere primäre Mission lautete, mit unseren Entdeckungen in das Commonwealth zurückzukehren. Jeder an Bord hat das gewusst, einschließlich Dr. Bose. Wir alle haben das Risiko akzeptiert.«
    »Aber haben Ihre Aktionen in diesem Fall das Risiko nicht noch vergrößert? Eine kurze Überprüfung hätte niemanden an Bord in Gefahr gebracht. Waren Ihnen Ihre Schiffskameraden gleichgültig?«
    »Sie haben Mist gebaut!«, schnappte Oscar wütend ob dieser Anschuldigung. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie es zur damaligen Zeit an Bord gewesen war, und jetzt stellte diese idiotische Primadonna aus sicherer Entfernung und in sicherem zeitlichem Abstand ihre Entscheidungen in Frage! »Zumindest Bose hat Mist gebaut. Er war nicht korrekt ausgebildet, um sich dem Erkundungsteam anzuschließen. Im Grunde genommen wollte von Anfang an niemand den alten Trottel dabei haben. Es war eine politische Entscheidung.«
    Das Schweigen auf diese Worte war noch tiefer. Und dann brach mit einem Mal die Hölle los, als alle tausend Reporter gleichzeitig ihre Fragen in die Runde riefen.
    Antonia legte schützend den Arm um Oscars Schulter. »Ich danke Ihnen für Ihre Zeit, Ladies und Gentlemen«,

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