Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Wartungskontrakt der Stufe Eins gewonnen. Sie hatten sogar eine akzeptable Kreditlinie eingerichtet, um der jungen Firma bei der Finanzierung ihres ersten Zuges zu helfen.
Adam und Kieran gaben sich überrascht, als Mr Hoytos Sekretärin eine Flasche Champagner hereinbrachte. Der Korken flog, nachdem Adam den Kontrakt autorisiert und die erste Zahlung von Foster Transport auf das Konto von Baraki veranlasst hatte. Alle tranken und stießen auf die Zukunft der Erztransporte an.
Baraki sollte die Ables ND 47 vollständig überholen, was planmäßig nicht länger als einen Monat in Anspruch nehmen würde, wie Mr Hoyto versprach. Anschließend würde die Zugmaschine in die Spritzkammer am anderen Ende der Werkhalle gerollt werden und nach der abschließenden Lackierung in den blauen und goldenen Farben von Foster Transport wie neu aussehen. Die nukleare Division der Company hatte bereits den Mikro-Meiler inspiziert und war zu dem Ergebnis gelangt, dass noch wenigstens weitere sieben Jahre Nutzungsdauer zu erwarten waren.
Adam lächelte grimmig, als er dies hörte. Er war jetzt nicht nur ein Bahnbetreiber, der die Gleise von CST benutzte, er hatte außerdem einen Kernreaktor erworben. Sein anderes Lieblings-Hassthema. Kernspaltung hätte schon im einundzwanzigsten Jahrhundert verboten werden sollen, nachdem die Fusionsanlagen endlich den Betrieb aufgenommen hatten, aber nein, der kapitalistische Markt wollte billigere Energie, ganz gleich, wie hoch die Kosten in Form von radioaktivem Abfall waren.
Er und Kieran nahmen die Einladung von Mr Hoyto an, den neuen Kauf zu inspizieren, bevor die Bots und Techniker mit dem Modernisierungsprojekt anfingen. Sie traten ins grelle gelbe Licht der heißen Beleuchtung hinaus, blinzelten in die Schweißflammen und rochen das Öl, das aus Hunderten mechanischer Systeme tropfte.
Kieran setzte seinen Schutzhelm auf. »Ist das sicher?«, fragte er. »Es kommt mir so ähnlich vor wie das, was wir mit den Alamo Avengers getan haben.«
»Es ist ganz und gar nicht ähnlich«, konterte Adam. Er stand am Fuß des vorderen Kühllufteinlassgrills der ND 47 und blickte nach oben. Die Zugmaschine war so hoch wie ein zweistöckiges Haus und genauso breit. Das ursprüngliche Chrom-Finish war beinahe unsichtbar unter einem blätternden Mantel von Rostflocken. »Das waren Waffensysteme. Wir sind ein Risiko eingegangen, indem wir sie zurück in operativen Standard versetzt haben, und die Navy Intelligence wird ohne Zweifel nach ähnlichen Szenarien Ausschau halten. Das hier ist ein vollkommen legitimes kommerzielles Projekt.«
»Also schön«, sagte Kieran. »Ich mache gute Fortschritte beim Erwerb der Art von Standard-Verteidigungssystemen, mit denen wir die Maschine ausrüsten wollen. Waffen zu kaufen ist heutzutage viel einfacher – jeder will persönlichen Schutz vor dem nächsten Angriff der Primes.«
»Ich weiß. Das ist auch der Grund, warum die Preise für militärische Hardware durch die Decke geschossen sind. Verdammte geldgierige Konzerne.«
Kieran schlug mit der Hand gegen eines der gigantischen Stahlräder der Maschine. »Ich bin nicht mal sicher, ob wir überhaupt einen Schutzschirm dafür brauchen. Wahrscheinlich würde eine taktische Atomwaffe sie höchstens ein wenig verlangsamen.«
»Glaub das nicht. Ein Treffer an der richtigen Stelle, und wir kommen ganz plötzlich und verdammt radioaktiv zum Halten. Wir müssen die Gleise vor uns schützen, und das bedeutet eine anständige Menge Feuerkraft. Und alles muss eingebaut und getestet werden, bevor wir auch nur darüber nachdenken können, durch das Boongate Wurmloch zu fahren.«
»Ich dachte, dass wir die Waffeneinbauten auf Wuyam erledigen lassen. Ich habe Kontakt mit einer Reihe von vielversprechenden Companys; außerdem gibt es eine Menge leerer Lagerhäuser um die CST Station herum, die wir dazu benutzen können. Ich werde versuchen, eines anzumieten.«
»Gut, einverstanden.« Adam ging an der ND 47 entlang. Die Lackierung in den alten Farben von E&W war zu einem hellen Gelb und Purpur verblasst, und die Löcher um die Auspuffanlagen herum waren mit schwarzem Ruß verschmiert, der sich in die Komposit-Oberfläche gefressen hatte. Auf halber Länge sah die Wartungsluke des Mikro-Meilers aus wie die runde Tür eines Banksafes.
»Glaubst du, dass wir rechtzeitig fertig werden?«
»Was ist rechtzeitig?«, fragte Adam überrascht angesichts der Unsicherheit in der Stimme des jüngeren Mannes. Die Guardians, die Johansson
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