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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unwichtiges Gör der Dynastie. Wir haben Hunderte von ihnen, die wir im Auge behalten müssen. Es enttäuscht mich immer wieder, wie viele von ihnen innerhalb eines Jahres, nachdem sie Solidade verlassen haben, in der Rehab landen oder wegen der verschiedensten Fehlverhalten vor einen Richter gezerrt werden. Wir verbringen verdammt viel Zeit damit, unsere Nachkommen vor Betrügern zu schützen, die versuchen, ihre Treuhandfonds zu plündern. Wenn es nach mir ginge, würden sie ohne Ausnahme erst nach ihrem hundertsten Geburtstag Zugriff auf das Geld der Dynastie erhalten; aber ich bin da auch ein wenig altmodisch.«
    »Ich bin überrascht, dass ihre Eltern sich nicht gemeldet und Sie gebeten haben, nach ihr zu suchen.«
    Christabel blickte zu Warren, der diskret im Hintergrund wartete. »Sie haben dort angerufen, richtig?«
    »Ja, Ma’am.« Er wandte sich an Renne. »Nach Ihrer ersten Anfrage heute Morgen haben wir versucht, uns einen Überblick über Isabellas Situation zu verschaffen. Victor und Bernadette haben ihre Beziehung vor acht Jahren beendet. Standard-Trennungsklausel in ihrem Ehevertrag. Es gab damals keine Feindseligkeiten, und es gibt sie auch heute nicht. Isabella blieb bei Victor und seiner neuen Frau, bis sie siebzehn wurde; dann besuchte sie bis zu ihrem Examen ein Internat. Das ist weit verbreitet bei Kindern auf Solidade. Nach der Schule hat sie entweder mit Freundinnen auf verschiedenen Besitztümern der Dynastie gewohnt oder bei ihren jeweiligen Liebhabern. Sie hatte nicht viele Jobs. Es ist wirklich nicht ungewöhnlich für sie, monatelang keinen Kontakt zur Familie zu haben.«
    »Aber dass sie ihre Unisphären-Adresse gelöscht hat, ist nicht normal, oder?«
    »Nein«, bestätigte Warren. »Wir haben das eingehend überprüft. Sie hat am gleichen Tag, an dem sie die Adresse gelöscht hat, aufgehört, ihre Kreditkarten zu benutzen. Es sieht alles danach aus, als hätte sie absichtlich von der Bildfläche verschwinden wollen.«
    »Hat sie irgendjemandem erzählt, wohin sie wollte?«
    »Nicht, dass wir wüssten«, sagte Warren. »Wir haben allerdings noch keine offiziellen Nachforschungen angestellt.«
    »Ich wollte zuerst sehen, was Sie herausgefunden haben«, sagte Christabel.
    »Jetzt wissen Sie alles. Tut mir Leid, mehr haben wir nicht. Nur einen Verdacht.«
    »Das reicht mir. Wenn Sie keine Einwände haben, werden wir parallel zu Ihnen unsere eigenen Ermittlungen führen. Wir können uns besser auf direkte Spuren konzentrieren, doch der Haftbefehl ermöglicht eine sehr viel breitere Aufmerksamkeit. Irgendjemand müsste sie irgendwo entdecken.«
    »Ich habe absolut keine Einwände.«
    »Gut. Warren hier wird Ihr Verbindungsmann zu uns sein. Er wird Sie als Nächstes nach Solidade begleiten. Trisha erwartet Sie, und sie wird vollständig mit Ihnen kooperieren.«
    Renne hatte alle Mühe, ihre Überraschung angesichts des Nachdrucks in Christabels Stimme zu verbergen. Offensichtlich war Trisha von der Aussicht auf ein weiteres Verhör nicht allzu erbaut gewesen. »Ich danke Ihnen.«

    Die Reise nach Solidade unterschied sich im Grunde genommen nicht von irgendeiner anderen Reise durch das Commonwealth. Der einzige Unterschied war in der Rialto Station zu finden, wo die Halgarths eine eigene, spezielle Plattform mehrere Kilometer von den drei Hauptterminals entfernt unterhielten. Trotz der Autorisation durch die Chefin der Sicherheitskräfte der Familie und trotz der Tatsache, dass sie von Warren begleitet wurde, musste Renne sich mehreren gründlichen Sicherheitschecks unterziehen, bevor sie die Erlaubnis erhielt, die kleine Plattform zu betreten.
    Der Zug mit drei Waggons benötigte kaum fünf Minuten durch das Gateway nach Yarmuk, der kleinen Stadt, in der sämtliche Einrichtungen des Planeten untergebracht waren.
    »Haben Sie irgendetwas Verdächtiges in Isabellas Kreditkonto festgestellt?«, fragte Renne, als sie aus dem Zug stieg.
    »Nichts Ungewöhnliches, nein«, sagte Warren. »Wir haben nach Ticketrechnungen, Mietquittungen und großen Barabhebungen gesucht, doch wir haben nichts dergleichen gefunden.«
    »Haben Sie das Geldausgabemuster analysiert?«
    »Haben wir. Falls sie in den vergangenen Monaten heimlich Geld beiseite geschafft hat, dann ist uns das entgangen.«
    »Ah, nun ja, es war nur ein Gedanke. Ich brauche einen Ansatzpunkt, wie Isabella denkt, verstehen Sie? Bis jetzt habe ich nichts weiter als eine Reihe von Unstimmigkeiten, die in ihrem Verschwinden gipfeln. Ich weiß

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