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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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immer noch nicht, ob irgendetwas davon mit dem Shotgun-Fall in Verbindung steht oder ob alles tatsächlich nur ein großer Zufall ist.«
    »Wenn sie verschwunden ist, gibt es wohl kaum eine harmlose Erklärung.«
    »Nein, darin stimme ich Ihnen zu. Doch wenn sie sich einfach nur mit den falschen Leuten eingelassen hat, dann kann ich sie aus meiner Akte löschen. Das hilft Ihnen nicht weiter, ich weiß, und ich bin nicht sicher, dass mir dieses Ergebnis gefallen würde.«
    Warren sah sie von der Seite her an. »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn sie irgendwie in diese Sache verwickelt ist – und fragen Sie mich nicht wie –, dann ist sie die erste heiße Spur zu den Guardians und dem Shotgun-Problem seit vielen Jahren.«
    »Ich verstehe, aber … sie ist eine Halgarth, und wir sind in fast allen Shotgun-Fällen das Opfer der Guardians. Wie kann die Jagd nach Isabella eine Spur zu den Guardians sein?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht handelt es sich um eine neue Art von Folgeoperation von Seiten der Guardians. Wir müssen eine Menge mehr in Erfahrung bringen, und die einzigen Leute, die unsere Lücken füllen können, sind die beiden anderen Mädchen.«
    Ein Boeing 22022 Überschall-VTOL erwartete sie auf dem Flugfeld der Stadt. Es war ein kurzer Flug zu dem stark bewaldeten Kolda Valley, wo Trishas Zweig der Familie eine Ferienlodge unterhielt. Sie landeten auf einer Wiese unterhalb des kunstvoll errichteten Holzgebäudes. Die Lodge war in den Wald hinein gebaut und benutzte sieben gigantische Morangu-Bäume als Hauptstützpfeiler. Es war, als hätte sich ein altes Segelschiff irgendwie zwischen die Bäume gebettet und als wäre es im Laufe der Jahrzehnte langsam gewachsen, mit zusätzlichen Zimmern und Plattformen, die angebaut worden waren. Das Dach bestand aus Reet, das zu einem staubigen Ocker getrocknet war. Ein kleiner Bach kam aus dem tiefen Wald und wand sich an der Seite der stützenden Stämme entlang. Er berührte den Rand der Wiese und füllte zahlreiche steinige Tümpel.
    Trisha erwartete sie neben einer Gruppe von Lazthorn-Büschen, die über dem größten Pool wuchsen. Sie trug ein Bikini-Oberteil und eine weiße kurze Baumwollhose. Neben dem Wasser war ein großes Handtuch ausgebreitet, wo sie in der Sonne gebadet hatte. Die Blasiertheit, die ihr Erbe war, hatte sie verlassen, erkannte Renne, als sie näher kam. Es waren nicht nur die billigen, bequemen Freizeitsachen, die sie trug; die junge Frau wirkte nachdenklicher und ernster, wohingegen sie zuvor schnippisch und selbstbewusst aufgetreten war. Ihre grünen Schmetterlingsflügel-OCTattoos hatten sich über die Wangen hinaus ausgebreitet, doch die Erweiterungen waren nicht so kunstvoll wie die ursprünglichen Sektionen.
    »Tut mir Leid, wenn ich Sie noch einmal belästigen muss«, sagte Renne. »Ich habe noch ein paar Fragen an Sie.«
    »Es ist mehr als das«, sagte Trisha gereizt. »Ich hatte heute eine ganze Wagenladung von Besuchern, und alle haben mir gesagt, dass ich mit Ihnen reden muss.« Sie schaute zum Haus.
    Renne erhaschte einen kurzen Blick auf einen jungen Mann im Eingang einer der Veranden entlang der Vorderseite. Hastig zog er sich durch die Tür ins dunkle Innere des Hauses zurück. »Das tut mir Leid«, sagte Renne. »Aber ich will die Leute fassen, die Ihnen das angetan haben.«
    »Isabella hat gesagt, es würde Ihnen nie gelingen. Sie sagte, wir wären nichts weiter als einer von vielen ungelösten Fällen dieser Art, den Ihr Büro nach einem Monat vergessen hätte.«
    »Das ist ein interessanter Kommentar. Normalerweise würde ich ihr zustimmen – unter uns gesagt natürlich.«
    Trisha zuckte lustlos mit den Schultern. »Ist irgendwas passiert?«
    »Ich bin nicht sicher. Erstens muss ich wissen, ob Ihnen noch etwas zu Howard Liang eingefallen ist, das von Bedeutung sein könnte, etwas, dass Sie vorher übersehen haben.«
    »Beispielsweise?«
    »Vielleicht etwas, das zum damaligen Zeitpunkt keinen Sinn ergeben hat. Vielleicht etwas, das er hätte wissen müssen, aber nicht gewusst hat. Irgendetwas aus der Geschichte, der Name einer Dynastie. Oder vielleicht sind Sie ja überraschend irgendjemandem begegnet, in dessen Gegenwart er sich unwohl gefühlt hat.«
    »Ich denke nicht, nein. Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern.«
    »Wie steht es mit irgendeinem Zwischenfall aus seiner Kindheit? Wenn er auf Far Away aufgewachsen ist, dann hatte er eine ganz andere Kindheit als gewöhnliche Kinder im Commonwealth. Vielleicht ist ihm

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