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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ausgebleicht, dass es Risse bekommen hatte. Justine mochte es genauso sehr wie die anschmiegsame Weichheit, die vom Alter herrührte. Ein heruntergekommenes Möbelstück im makellosen Heim eines Trillionärs machte den Raum in ihren Augen ansprechender, ein kleines Stück Persönlichkeit.
    »Wie ist die Autopsie verlaufen?«, fragte Justine.
    »Alles ganz normal«, antwortete Paula. »Die Pathologen haben bestätigt, dass Kazimir McFoster keinerlei Memorycell Inserts besaß. Die übrigen Inserts waren alle recht gewöhnlich. Der Geheimdienst der Navy wird den Hersteller zurückverfolgen, und damit sollte es möglich sein, auf die Klinik zu schließen, die McFoster die Inserts implantiert hat. Ich schätze, die Operation wurde entweder bar bezahlt oder von einem Einmal-Konto überwiesen. Adam Elvin begeht keine groben Fehler, aber vielleicht haben sie ja Glück.«
    »Und das ist alles?« Justine wusste nicht recht, was sie erwartet hatte – irgendetwas, das Kazimir hervortreten ließ zumindest, irgendeinen Aspekt, der bewies, wie außergewöhnlich er gewesen war.
    »Im Prinzip ja. Die Todesursache war der Ionen-Puls. Er hat keine Rauschgifte genommen, obwohl Spuren starker Steroid- und Hormon-Infusionen im Laufe der beiden letzten Jahre nachweisbar sind; das ist verständlich für jemanden, der auf einer Welt mit geringerer Gravitation geboren und aufgewachsen ist. Sie sollten wissen, dass er keinerlei zelluläres Reprofiling hatte.« Justine sah den Chief Investigator stirnrunzelnd an.
    »Er war es tatsächlich«, erklärte Paula. »Man hat nicht versucht, Ihnen einen Doppelgänger unterzuschieben.«
    »Ah.« Das hätte sie dem Chief Investigator auch sagen können. Er war der echte Kazimir – kein Doppelgänger hätte sie auch nur für eine Sekunde zu täuschen vermocht. »Was ist mit seinem Hotelzimmer? Irgendwelche Spuren?«
    »Es sieht nicht danach aus, nein. Ich erhalte die Berichte direkt vom Geheimdienst der Navy, sobald sie in den Datenbanken sind. Falls sie natürlich irgendetwas nicht in die Datenbank füttern und es für sich behalten, haben wir ein Problem.«
    »Ist das wahrscheinlich?«
    »Es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, ja. Rechtlich gesehen müssen sie alles in ihren Datenbanken speichern, und die Senate Security hat Zugriff darauf, weil wir eine höhere Sicherheitsstufe besitzen. Allerdings wissen wir beide, dass die Navy inzwischen kompromittiert ist. Einer der Agenten des Starflyers könnte Informationen zurückhalten.«
    »Nehmen wir einfach an, dass dem nicht so ist. Was könnte das Hotelzimmer uns verraten?«
    »Nicht viel. Die Guardians sind genauso gründlich in ihren Unterkünften wie bei allem anderen auch. Der einzige Bericht, von dem ich mir wirklich etwas erwarte, sind McFosters Finanzaufzeichnungen. Sie sollten uns Hinweise auf seine letzten Bewegungen geben, bevor Sie die Navy über seine Mission informiert haben.«
    Erneut wurde Justine von Schuldgefühlen geschüttelt, und sie presste die Kiefer aufeinander. »Wann ist dieser Bericht fertig?«, fragte sie.
    »In ein paar Tagen. Das Navy-Geheimdienstbüro in Paris wird die Daten korrelieren. Danach werde ich sie untersuchen.«
    »Paris … Das ist Ihr altes Büro, nicht wahr?«
    »Ja, Senatorin.«
    »Glauben Sie, dass der Agent des Starflyer dort sitzt?«
    »Es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass einer seiner Agenten dort sitzt, ja. Ich hatte ihm bereits eine Reihe von Fallen gestellt, bevor ich entlassen worden bin.«
    »Und mir ist nichts Besseres eingefallen, als hinzugehen und der Navy von Kazimir zu erzählen«, sagte Justine verbittert.
    Paula Myo starrte mit regloser Miene auf den Zylinder mit dem Speicherkristall darin. »Ich werde den Starflyer bloßstellen, Senatorin. Das ist es, wofür die Guardians kämpfen, die Sache, für die Kazimir McFoster sein Leben gegeben hat.«
    »Ja.« Justine nickte.
    »Ich habe die Analyse des Speicherkristalls fertig gestellt«, verkündete die RI in diesem Moment. »Er enthält dreihundertzweiundsiebzig Dateien mit verschlüsseltem Inhalt. Es gibt eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen gegen unautorisierten Zugriff, doch sie lassen sich leicht umgehen.«
    »Gut«, sagte Justine. Angesichts der Kapazität des Arrays wäre sie sehr überrascht gewesen, falls es keinen Zugriff auf die im Kristall gespeicherten Daten hätte erlangen können. »Wie lange brauchst du, um die Daten zu entschlüsseln?«
    »Sie sind in eintausendzweihundertachtzigdimensionaler Geometrie

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