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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
Vom Netzwerk:
getroffen werden, was sich auf eine Stadt (MAN), eine Region oder ein ganzes Land (WAN) oder auch als weltumspannend (GAN) darstellen kann. Diese drei Fernnetze setzen im Prinzip alle die gleichen Techniken und Verfahren ein, sodass WAN üblicherweise als Sammelbegriff für Fernnetze verwendet wird und als Unterscheidungsmerkmal zu den Local Area Networks (LAN) dient.
    7.1 WAN-Technologien im Überblick
    Die WAN-Technologien unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise und Anwendung maßgeblich von den LAN-Technologien. Sie reichen bis Anfang der Siebzigerjahre zurück und haben mit dem Advanced Research Projects Agency Network (ARPANET) die erste bekannte Realisierung ermöglicht.
    Vom Telefonieren her sind sogenannte Wählverbindungen, die zwischen zwei Teilnehmern aufgebaut werden, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt. Entsprechend der Anwendung - telefonieren - wird dabei eine Sprachverbindung hergestellt. Neben dem weltweit verfügbaren analogen Telefonnetz (Sprachnetz) wurden ab den Sechzigerjahren verschiedene Netze für die Datenübertragung realisiert, etwa das Fernschreibnetz oder das Teletexnetz, die ebenfalls mit 1:1-Verbindungen - zwischen zwei Teilnehmern - geschaltet wurden. Diese Standleitungen oder Festverbindungen sind im Grunde genommen nichts anderes als fest geschaltete Wählverbindungen.
    Ab dem Jahre 1976 wurden zunächst die verschiedenen Datennetze zu einem digitalen Fernmeldenetz zusammengefasst, und ab 1990 kam auch die Sprachübertragung hinzu, woraus das Integrated Services Digital Network - kurz ISDN - resultiert, welches verschiedene Dienste integriert, um Texte, Daten, Festbilder (Fax) und Sprache zu übertragen. ISDN ist, genauso wie das vorherige, rein analoge Netz, ein sogenanntes leitungs-vermittelndes Netz, womit ausgedrückt wird, dass zwischen zwei Teilnehmern quasi eine Leitung (Point-to-Point-Verbindung) geschaltet wird, die ihnen exklusiv zur Verfügung steht. Beim Anschluss über ein Modem oder per ADSL ist dies genauso der Fall, wo zwischen dem (ADSL-)Modem des Kunden und der Vermittlungsstelle (des Providers) eine Point-to-Point-Verbindung realisiert wird.
    Eine Weiterentwicklung der leitungsvermittelnden Netze sind die paketvermittelnden Netze, was erstmalig mit dem X.25-Standard für analoge Verbindungen umgesetzt wurde. Die Paketvermittlungstechnik beschreibt grundsätzlich die Kommunikation auf der OSI-Schicht 3 und den Aufbau von logischen Kanälen zwischen entfernten Systemen über mehrere Netzwerkknoten hinweg anhand von virtuellen Verbindungen. Hierfür ist der Standard X.25 von Bedeutung, der auf den Entwicklungen zum ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) beruht, das gemeinhin als Vorläufer des Internet betrachtet wird. X.25 wurde technologisch betrachtet von Frame Relay abgelöst, welches ebenfalls weltweit anwendbar ist (sofern die einzelnen Länder dies unterstützen), im Gegensatz zu X.25 beruht Frame Relay jedoch auf digitaler Verbindungstechnik.
    Im Backbone des WAN wird für den weltweiten Datentransport - beispielsweise für ISDN oder ATM - ein Multiplexverfahren verwendet, wofür zunächst PDH eingesetzt wurde und später ein Übergang zu SDH/SONET erfolgte, das auch heute noch zum Einsatz kommt. Das jeweilige Multiplexverfahren (siehe Kapitel 7.8) bildet einzelne Kanäle und transportiert die Daten in unterschiedlichen Rahmenstrukturen. Diese Verbindungstechnik gibt es weltweit, und sie transportiert die verschiedenen Pakete (ISDN, Frame Relay, ATM), wobei länderspezifische Implementierungen zu beachten und gegebenenfalls Paketumsetzungen notwendig sind. Dies wird von weltweit agierenden Firmen angeboten, die als Carrier bezeichnet werden. Beispielsweise ist ISDN in Deutschland und Westeuropa üblich, nicht jedoch in den USA, und in Entwicklungsländern existieren nicht überall digitale Verbindungen, sodass dann statt Frame Relay noch nach dem analogen X.25-Standard gearbeitet werden muss und entsprechende Umsetzungen notwendig werden.
    7.2 SDLC- und HDLC-Protokoll
    In den Siebzigerjahren hat die Firma IBM ein Protokoll mit der Bezeichnung Synchronous Data Link Control (SDLC) entwickelt, welches für den Datenaustausch in ihrer Netzwerkarchitektur mit der Bezeichnung System Network Architecture (SNA) eingesetzt wurde.
    SNA ist weitaus mehr als ein Protokoll oder eine Protokollfamilie, sondern ein Gesamtkonzept für Großrechner, bestehend aus logischen Strukturen, Formaten, Protokollen, Betriebssystemkomponenten und

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