Computernetzwerke
bei anderen hingegen keine Verbindung zustande kommt. Typischerweise ist oftmals im Host-Teil der Subnet-Maske statt der Zahl 255 aus Versehen eine Null angegeben worden.
6.10.6 Supernetting und CIDR-Notation
Organisationen und Firmen bevorzugen eine IP-Adresse der Klasse B (vgl. Tabelle 6.7), die intern entsprechend auf maximal 16384 Netzadressen und 65534 Host-Adressen aufgeteilt werden kann. Weil es sich abzeichnete, dass diese Adressen zu schnell erschöpft sein würden und weil Adressen der Klasse C lediglich 254 Host-Adressen abbilden können, wurde die »klassenlose Adressierung« (Classless Addressing) eingeführt, was auch als Supernetting bezeichnet wird.
Statt einer einzigen IP-Adresse der Klasse B wird an die Firma oder Organisation ein Adressblock der Klasse C vergeben, der so groß sein muss, dass er die für die einzelnen Netzwerke benötigten Adressen bereitstellen kann, beispielsweise 256 davon. Dies hat dann zur Folge, dass statt einer Route nunmehr 256 Routen innerhalb eines Netzwerkes abgebildet werden müssen. Deshalb wurde das C lassless I nter D omain R outing (CIDR) eingeführt, das einen Block zusammenhängender Adressen der Klasse C zu einem einzelnen Eintrag zusammenfasst. Um etwa drei Netzwerkadressen wie 193.0.50.0, 193.0.51.0 und 193.0.52.0 darstellen zu können, ist eine Angabe wie 193.0.50.0, 3 notwendig, wobei die kleinste Adresse des Blocks, gefolgt von der Angabe der Anzahl, (3) angegeben wird.
<0' Schnittstellen i
ethü externa!, vpn-ipsec, vpn-...
ethl internal, firewall-internal
eth2 dmzlj firewall-drnzl
tunü vpn-openvpn
156.28.254.83/29 o 156.28.56.44/24
O
192.168.250.1/24 ^
Abbildung 6.22: Konfigurieren einer Firewall, bei der die Maske in der CIDR-Notation anzugeben ist.
Die CIDR-Notation ist nicht auf bestimmte Klassen oder Netzwerknummern beschränkt, sondern kann allgemein für IP-Adressen und die dazugehörigen Masken eingesetzt werden. Gleichwohl ist CIDR eben nicht nur eine spezielle Notation, sondern erfordert für seine Umsetzung wesentliche Änderungen an der IP-Software für Hosts und Router.
Voraussetzung für die Anwendung der CIDR-Notation ist nur, dass die Größe eines Adressblocks als Zweierpotenz darstellbar ist. Dabei wird die Maske in Form einer Längenangabe ausgewiesen - abgetrennt durch einen Slash »/« -, die die Anzahl der Bits angibt, die den binären Wert 1 aufweisen. Mitunter wird der CIDR-Wert auch mit der Bezeichnung Bitcount versehen. In der Tabelle 6.13 sind die CIDR-Werte mit den dazugehörigen Dezimalwerten dargestellt. Dabei entsprechen die traditionellen Klassen den Präfixen /8 (A), /16 (B) und /24 (C).
CIDR
Dezimal
CIDR
Dezimal
/1
128.0.0.0
/17
255.255.128.0
/2
192.0.0.0
/18
255.255.192.0
/3
224.0.0.0
/19
255.255.224.0
/4
240.0.0.0
/20
255.255.240.0
/5
248.0.0.0
/21
255.255.248.0
/6
252.0.0.0
/22
255.255.252.0
/7
254.0.0.0
/23
255.255.254.0
/8
255.0.0.0
/24
255.255.255.0
/9
255.128.0.0
/25
255.255.255.128
/10
255.192.0.0
/26
255.255.255.192
/11
255.224.0.0
/27
255.255.255.224
/12
255.240.0.0
/28
255.255.255.240
/13
255.248.0.0
/29
255.255.255.248
/14
255.252.0.0
/30
255.255.255.252
/15
255.254.0.0
/31
255.255.255.254
/16
255.255.0.0
/32
255.255.255.255
Tabelle 6.13: Die Darstellung der Masken in der CIDR-Notation
Unabhängig davon, ob eine Adresse der Klasse B oder ein Adressblock der Klasse C zur Verfügung steht, bestimmt letztendlich das jeweilige Netzwerkgerät (Client, Router, Firewall) oder auch das Betriebssystem (Windows, Linux), welche Darstellungsform der IP-Adressen und der Netzmasken möglich ist.
Exkurs
Durch die CIDR-Notation können für Netze innerhalb des gesamten Adressraumes flexible Größen festgelegt werden, sodass eine Ableitung der Netzgröße aus der IP-Adresse nicht mehr möglich ist.
6.10.7 Automatische Adressenzuweisung - DHCP
IP-Adressen können mithilfe des D ynamic H ost C onfiguration P rotocol (DHCP) automatisch - statt manuell - zugeteilt werden, wenn ein entsprechend konfigurierter Server im LAN zum Einsatz kommt. Statt eine TCP/IP-Adresse für einen Client explizit festzulegen, wird dann bei den Windows-Clients die Option IP-Adresse automatisch beziehen selektiert. Gedanken über die Subnet-Maske muss man sich dabei nicht machen, denn bei der Verwendung von DHCP ist dies nicht notwendig.
Abbildung 6.23: Die automatische IP-Adresseneinstellung ist bei Windows automatisch aktiviert, wobei sich verschiedene Mechanismen dahinter verbergen.
Es ist sinnvoll, einigen
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