Computernetzwerke
EA = 1 (Extended Address Bit) gekennzeichnet. Anhand des C/R-Bits (Command/Response) wird signalisiert, ob es sich bei den folgenden Daten um Befehle oder um Antworten (Meldungen) handelt.
Im zweiten DLCI-Byte findet die Überwachung der Bandbreite statt. Ein überlasteter FR-Knoten sendet BECN = 1 (Backward Explicit Congestion Notification) entgegen der Senderichtung und in Richtung des Datenstromes FECN = 1 (Forward Explicit Congestion Notification), woraufhin die Sendestation die Übertragungsleistung reduzieren kann.
Mithilfe des Discard Eligible Bit (DE = 1) werden diejenigen Datenpakete gekennzeichnet, die bei einer Überlastsituation bevorzugt transportiert werden sollen.
Im vierten DLCI-Byte können optional Control-Informationen (Steuer-, Statusinformationen) übertragen werden, wobei das D/C-Bit kennzeichnet, ob es sich um Datenoder Control-Bytes handelt. Die Nutzdaten können maximal 8 kByte umfassen, und den Abschluss bilden die Prüfsumme sowie das Flag zur Kennzeichnung des Frame-Endes, wie es auch oben dem allgemeinen Aufbau eines Schicht 2-Frames (Abbildung 7.3) entnommen werden kann und generell bei den paketvermittelnden Telegrammen üblich ist.
Frame Relay multiplext die verschiedenen Datenpakete von Sende- und Empfangsstationen nach statistischen Kriterien und arbeitet verbindungsorientiert, d.h., für jede Datenübertragung wird ein virtueller Verbindungskanal angelegt. Mithilfe eines speziellen Parameters (CIR: Committed Information Rate) wird hier aber - im Gegensatz zum X.25-Transport - jedem Verbindungskanal eine Mindestübertragungsbandbreite eingeräumt, die jedoch, falls noch ungenutzte Bandbreite zur Verfügung steht, bis zu einer vereinbarten Rate (Access Rate) überschritten werden kann, um somit dynamische Anpassungen in Abhängigkeit von der jeweils anfallenden Datenmenge herstellen zu können.
7.6 Integrated Services Digital Network - ISDN
Das Integrated Services Digital Network ist das erste System, welches für die kombinierte Übertragung von Daten- und Sprachinformationen entwickelt worden ist. Die Paketvermittlung (X.25, Datex-P) ist dabei ein integraler Bestandteil des EURO-ISDN, der in Europa geltenden Implementierung des Digital Network.
ISDN basiert auf Benutzerkanälen (B) und davon getrennten Signalisierungskanälen (D), wobei je nach Bandbreitenbedarf zwei ISDN-Varianten möglich sind:
■ Basisanschluss: Zwei B-Kanäle mit je 64 kBit/s und einem D-Kanal mit 16 kBit/s
■ Primärmultiplexanschluss: 30 B-Kanäle mit je 64 kBit/s und einem D-Kanal mit 64 kBit/s
Der Primärmultiplexanschluss erlaubt eine maximale Datenübertragungsrate von 1920 kBit/s bei der Verwendung aller 30 B-Kanäle. Hierfür wird ATM als Übertragungsprotokoll eingesetzt, was auch als Broadband ISDN (B-ISDN) bezeichnet wird.
Bei der ISDN-Variante (Basisanschluss), wie sie beim Privatkunden installiert wird, sind hingegen nur 128 kBit/s möglich, wenn beide B-Kanäle zum Einsatz kommen, was unter Kanalbündelung firmiert und die doppelten Kosten zur Folge hat, als wenn nur ein Kanal verwendet würde.
Beiden Anschlussvarianten ist gemein, dass die Zuständigkeit der Telekom, von der Anwenderseite her gesehen, bei der Netzwerkabschlusseinheit beginnt. Die Amtsleitungen werden an den N etzwerk T erminator (NT) - gewissermaßen den ISDN-Hausanschlusskasten (im Keller) - geführt. Die Schnittstelle zum Netz der Telekom wird als UK 0 bezeichnet und unterliegt deren Monopol. Ohne einen Verstärker (Regenerator) lässt
Abbildung 7.4: Die typischen ISDN-Schnittstellen bei einem Basisanschluss
Die andere Seite des NT (oder des NTBA, N etzwerk -T erminator -B asis -A nschluss), und damit für den Benutzer wichtig, ist eine S0-Schnittstelle, die aus vier Leitungen besteht, von denen jeweils zwei für die Sende- und die Empfangsrichtung verwendet werden.
Für den Anschluss von Endgeräten sind prinzipiell mehrere Möglichkeiten gegeben: Entweder werden sie direkt mit dem S0-Bus verbunden, wobei maximal zwölf Dosen (Mehrgeräteanschluss) installiert und gleichzeitig acht Geräte betrieben werden können, oder es wird nur eine S0-Dose für den Anschluss einer Telekommunikationsanlage (TK) verwendet. Die weiteren Endgeräte werden dann mit der TK verbunden, was auch als Anlagenanschluss bezeichnet wird. Damit eventuell vorhandene Analoggeräte weiterhin verwendet werden können, gibt es die Terminal-Adapter (TA), sowohl als einzelne Geräte als auch als Bestandteil einer TK.
Für die gesamte
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