Computernetzwerke
Veränderung des Ethernet-Datenframe, was im Kapitel 2.10 näher erläutert ist. Die maximale Segmentlänge beträgt auch hier maximal 100 m (wie bei Standard-Ethernet), was durch eine Reduzierung der Bit-Zeit auf 0,01 ps (statt 0,1 ps) erreicht wird. Die Paketlänge von 512 Byte ist dabei die gleiche geblieben wie bei Standard-Ethernet, was automatisch zu einer Länge der Kollisionsdomäne von ca. 200 m führt, denn das Signal muss für die Kollisionsverarbeitung das komplette Segment einmal hin- und wieder zurücklaufen können, wie es bei Standard-Ethernet erläutert ist.
Bei 10BaseT wurde auch erwähnt, dass bei einer 1:1-Verbindung, die im einfachsten Fall aus der Kopplung von lediglich zwei PCs per TP-Kabel besteht, und bei »richtigen« Netzwerken aus einer LAN-Kopplung mithilfe von Switches (statt Hubs) keine Kollisionen mehr auftreten können und gleichzeitiges Senden und Empfangen möglich ist, was gemeinhin als Vollduplex-Modus bezeichnet wird. Dies ist bei Fast-Ethernet genauso der Fall, und ganz generell gilt, dass das CSMA/CD-Verfahren im Vollduplex-Modus überhaupt nicht zur Anwendung kommt.
Abbildung 2.17: Je nach Hersteller der Netzwerkkarte finden sich unter den erweiterten Eigenschaften einige wichtige Optionen, wie beispielsweise die Einstellungsmöglichkeiten für den Duplex-Modus.
Somit hat man bei einer entsprechenden LAN-Topologie spätestens mit Fast-Ethernet und dem Einsatz von Switches das leistungshemmende Kollisionsverfahren überwunden. Für Standard-Ethernet (10 MBit/s) mit TP-Kabel gilt dies gleichermaßen, vorausgesetzt, die Netzwerkkarte unterstützt explizit die Vollduplex-Betriebsart, und es kommen entsprechende Switches zum Einsatz, wobei solche für Standard-Ethernet kaum mehr erhältlich sind, weil die Fast-Ethernet-Switches ihnen den Rang abgelaufen haben. Als Standard-Ethernet noch das Maß der Dinge war, wurden stattdessen zumeist Hubs eingesetzt, weil die Switching-Technologie quasi noch in den Kinderschuhen steckte, was bedeutet, dass hiermit eben keine Vollduplex-Betriebsart möglich ist und auf diesem Shared Medium daher CSMA/CD zum Einsatz kommen muss.
Von der Anwenderseite her fallen die Anpassungen auf 100BaseTX im Grunde genommen nicht weiter auf, denn jede heutzutage erhältliche TP-Netzwerkkarte unterstützt auch Fast-Ethernet, wobei ihr diese Funktionalität weder von den Anschlüssen her noch sonst irgendwie unmittelbar anzusehen ist. In den mobilen PCs (Notebook, Netbook) sind standardmäßig ebenfalls 100BaseTX-kompatible Adapterchips verbaut.
Abbildung 2.18: Fast-Ethernet-Netzwerkkarten sind sehr preisgünstig.
Entsprechendes gilt für die »schnellen« Hubs und Switches, die üblicherweise automatisch in der Lage sind, zwischen beiden Ethernet-Varianten (Standard und Fast) umschalten zu können, wenn die Clients dies erfordern sollten. Gerade diese Umschaltung, die in der Praxis eben nicht immer optimal und automatisch funktioniert und als Autonego-tiation bezeichnet wird, kann ein LAN bei nicht harmonierenden Einstellungen bei den Netzwerkkarten einerseits und den Kopplungseinheiten andererseits gehörig ausbremsen, was auch zum völligen Versagen eines Clients oder sogar des gesamten LAN führen kann.
Abbildung 2.19: Diese Leuchtdioden signalisieren bei einer Netzwerkkarte, ob Daten gesendet oder empfangen werden (ACT LED), was entweder mit 10 MBit/s (10 LNK LED) oder mit 100 MBit/s (100 LNK LED) erfolgt.
Sowohl bei den Netzwerkkarten als auch bei den Kopplungseinheiten gibt es üblicherweise Anzeigen in Form einzelner Leuchtdioden, die sowohl den jeweiligen Status des Netzwerkports als auch die momentane Betriebsart signalisieren, was sich insbesondere bei der Fehlersuche in einem LAN als sehr nützlich erweisen kann.
Abbildung 2.20: Eine Anschlussdose für TP-Kabel der Kategorie 5 und ein sogenanntes Patchpanel (oben) für die feste Netzkabelverlegung
Das Herstellen der Netzwerkverbindungen für Fast-Ethernet erfolgt genauso, wie es bei Standard-Ethernet mit Twisted Pair-Kabel der Fall ist. Da mit dem TP-Kabel der Kategorie 5 auch noch der Nachfolger Gigabit-Ethernet (1000 MBit/s) verwendbar ist, lohnt es sich, sich etwas mehr Gedanken über die Verkabelung zu machen, also auch entsprechende Anschlussdosen, Kabelkanäle und vielleicht Patchpanels einzusetzen und die Kabel nicht »lose« im Raum zu verlegen.
2.7.2 100BaseFX
Die entsprechende Fast-Ethernet-Variante für Lichtwellenleiter firmiert unter 100BaseFX. Hierfür gibt es einige Dinge
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