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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
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Netzwerkeinrichtung automatisch erfolgen und per Knopfdruck an den Adaptern eine Verschlüsselung (AES-128) für die Strecke oder das Netzwerk aktiviert wird.
    Als typisches Einsatzgebiet wird oftmals ein häusliches Multimedianetzwerk für die Übertragung von Audio- und Videostreams genannt, für das keine extra Leitungen verlegt werden sollen. Das Verlängern eines DSL-Anschlusses - quasi hin zu mehreren Steckdosen - oder auch die Vernetzung von Überwachungskameras sind weitere gebräuchliche Anwendungen. Außerdem sind spezielle Adaptertypen erhältlich, um WLAN oder auch Satellitenfernsehen mithilfe passender Adapter zu übertragen.

    Abbildung 5.1: Das Internet wird hier mithilfe spezieller Adapter per Stromleitung mit LAN- und WLAN-Geräten verbunden.
    5.1 Power Line Communication - PLC
    Bereits vor über zehn Jahren haben einige Stromversorgungsunternehmen (EnBW, RWE) verschiedene Pilotprojekte für die Datenübertragung über Stromkabel realisiert. Dabei stellte sich heraus, dass dem Vorteil, dass keine neuen Kabel zu verlegen sind, weil entsprechende Leitungen ohnehin in jedes Haus laufen, einige gravierende Nachteile gegenüberstehen, sodass sich diese Technik keineswegs als kostengünstiger - gegenüber xDSL - darstellt. Mittlerweile haben die Stromversorger deshalb ihre Anstrengungen betreffs Digital Power Line (DPL) oder auch Power Line Communication (PLC) aufgegeben.
    Das Prinzip der Powerline-Kommunikation ist das Aufmodulieren des Datensignals auf einen Träger (15-500 kHz), der über das Stromnetz transportiert wird, wofür entsprechende Modems genutzt werden. Dabei ist das dynamische Verhalten des Stromnetzes in Hinsicht auf Schwankungen, Störungen und Übergänge (Umspannwerke, Transformatorstationen, Einspeisungen) jedoch recht unterschiedlich, sodass sich entsprechende Aussagen über die zu erwartende Qualität der Datenübertragung kaum treffen lassen.
    Das Stromnetz stellt im Grunde genommen ein sehr dynamisches Gebilde aus sehr vielen unterschiedlichen Teilstrecken dar, die in ihren Eigenschaften stark von den momentan aktiven Geräten und somit auch von der Tageszeit abhängig sind.
    Die Powerline-Modems müssen demnach eine Vielzahl von möglichen Beeinflussungsmechanismen auf die Datenübertragung einkalkulieren, was sie relativ teuer macht, und dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass die negativen Einflüsse nicht (unerwartet) derart ausufern, dass keine nutzbare Datenverbindung mehr zustande kommen kann. Dies ist für flächendeckende Internetanschlüsse nicht akzeptabel und letztlich auch ein wesentlicher Grund für das Scheitern der Powerline-Technik über die Stromnetze der Versorgungsunternehmen.
    5.2 HomePlug-Technik
    Trotz der nicht erfolgreichen Powerline-Aktivitäten diverser Stromversorgungs-unternehmen kann auf einem begrenzten Gebiet, wie innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses, die Datenübertragung über Stromkabel vorteilhaft genutzt werden, was bereits seit den 70er-Jahren von den Babyphones praktiziert wird.
    Um eine Abgrenzung zu Powerline herzustellen, werden diese lokalen Lösungen, die typischerweise im Frequenzbereich von 4-30 MHz arbeiten, auch unter HomePlug geführt. Hierfür wird OFDM (Kapitel 4.3.5) mit 84 Übertragungskanälen eingesetzt, wobei gestörte Kanäle für die Datenübertragung ausgeblendet werden.
    Als Zugriffsverfahren kommt CSMA/CA zum Einsatz, und je nach Gerätegeneration werden unterschiedliche Fehlerkorrektur- (FEC, CFP) und Modulationsverfahren (PBSK, QAM, vgl. Tabelle 4.4) verwendet. In Deutschland sind insbesondere Powerline-Lösungen der Firma Devolo gebräuchlich, deren Adapter unter der Bezeichnung dLAN (Direct Local Area Networks) firmieren.

    Abbildung 5.2: Die bekannten dLAN-Adapter-Sets der Firma Devolo
    Wie WLAN arbeitet auch Powerline bzw. HomePlug mit einem Shared Medium, d.h., dass sich die aktivierten Adapter die zur Verfügung stehende Bandbreite teilen müssen, wobei prinzipiell auch die üblichen Verbraucher wie Fön, Mixer oder Staubsauger hinzuzurechnen sind, die auf den Kabeln Störspektren erzeugen und somit das Medium belegen. Die genannten Haushaltsgeräte werden nur zeitweise verwendet, sodass sie die Datenübertragung zwar nicht dauerhaft negativ beeinflussen, gleichwohl für merkliche Einbrüche sorgen können. Außerdem kann in einem HomePlug-LAN immer nur ein Teilnehmer zurzeit senden, der dann nicht empfangsbereit ist; es ist demnach lediglich ein Halbdu-plex-Betrieb möglich.
    Im Gegensatz zu einer

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