Computernetzwerke
Routing-Tabelle ausgegeben. Meist werden gleich mehrere Tabellen in Abhängigkeit von der Anzahl der vorhandenen Netzwerkadapter (LAN, WLAN) und der eingesetzten Protokolle (IPv4, IPv6) generiert.
Abbildung 6.12: Die Anzeige der Route-Optionen
Die manuelle Bearbeitung von Routing-Tabellen erscheint nicht praktikabel, sodass das dynamische Routing verwendet wird. Hierfür existieren zwei bekannte Protokolle, die dies durchführen, und zwar das Open Shortest Path First Protocol (OSPF) und das Routing Information Protocol (RIP), wovon es auch noch unterschiedliche Implementierungen gibt, da RIP schon eine etwas längere Geschichte hat und vom Vorläufer XNS - einer ursprünglichen Xerox-Realisierung - abstammt.
Bei der RIP-Version 1 werden alle 30 Sekunden per Broadcast die Tabellen zur Bekanntgabe der Wege in das Netz gesendet, was einen nicht unerheblichen Datenverkehr verursacht. Eine Reduzierung der Netzlast verspricht demgegenüber die RIP-Version 2, die dies per Multicasting vollzieht. Außerdem bietet RIP V2 den Vorteil, dass hier eine Authentifizierung möglich ist und Subnetze (anhand der Subnet-Maske) vollständig unterstützt werden. RIP V2 ist dennoch zu RIP Vi abwärtskompatibel, sodass die ältere Version eigentlich nicht mehr benötigt wird.
Als Router - als »Vermittler« zwischen Netzwerken - kann ein eigenständiges Gerät fungieren, was bei Windows auch als Gateway bezeichnet wird. Außerdem kann diese Aufgabe auch ein Server übernehmen. Er benötigt hierfür jedoch mindestens zwei Netzwerkkarten. Die eine wird beispielsweise mit dem LAN verbunden, und ihr wird eine TCP/ IP-Adresse zugeordnet, die in diesem LAN gültig ist. Die zweite Netzwerkkarte findet Anschluss in einem anderen LAN-Segment. Stattdessen kann auch ein xDSL-Adapter zum Internet hin zum Einsatz kommen, der dann als Router zwischen einem LAN und dem Internet fungiert.
Die Abbildung 6.13 zeigt das Prinzip einer Kopplung von zwei LANs über einen Router, der außerdem die Verbindung zum Internet herstellt und demnach (mindestens) drei Einträge in seiner Routing-Tabelle führt, um sowohl eine LAN-LAN- als auch eine LAN-WAN-Kopplung beider lokalen Netze zu ermöglichen.
LAN 1
Netzwerk: 150.60.28.0
Internet
IP: 100.0.0.0
LAN 2
Ne tzwerk: 168.30.70.0 IP: 168.30.70.15
IP: 150.60.28.10
IP: 150.60.28.11
IP: 100.0.0.56
Router
IP: 168.30.70.16
IP: 150.60.28.12
If
IP:
168.30.70.1
Routing Tabelle: 150.60.28.0 150.60.28.1 168.30.70.0 168.60.70.1 100.0.0.0 100.0.0.56
IP: 168.30.70.17
PC-Routing Tabelle: 150.60.28.0 150.60.28.12 Gateway: 150.60.28.1
PC-Routing Tabelle: 168.30.70.0 168.30.70.17 Gateway: 168.30.70.1
Abbildung 6.13: Eine beispielhafte LAN-LAN-WAN-Kopplung mit den passenden Routing-Tabellen
RIP ist ein sogenanntes Distance Vector Protocol, was bedeutet, dass RIP unter der Berücksichtigung der Hops (Weg von einem Netzwerkknoten zum anderen) versucht, möglichst kurze Wege (Routen) zu finden. Damit in den Routing-Tabellen immer die kürzesten Wege angegeben sind, findet ein ständiger Vergleich dahingehend statt, ob ein neuer Eintrag einen günstigeren Weg aufweist als der in der Routing-Tabelle vorhandene, und nur dann wird der Eintrag entsprechend aktualisiert.
Das Open Shortest Path First Protocol (OSPF) ist ebenfalls ein Protokoll (Link State Protocol) für das dynamische Routing. Es wird standardmäßig ab Windows 2000-Server mitgeliefert. OSPF arbeitet jedoch nicht mit dem Austausch von Routing-Tabellen, sondern die Daten werden in einer Verbindungsdatenbank (Link State Database) gesammelt und gespeichert. Ein spezieller Algorithmus berechnet daraus die kürzeste Route (Open Shortest Path First). Es ist im Gegensatz zu RIP auch für größere Netze geeignet, weil es Bereichsaufteilungen vornehmen kann und die hierfür erzeugten Bereichsverbindungsdatenbanken miteinander synchronisiert werden können.
Den Aufbau eines Headers für RIP V2 zeigt die Abbildung 6.14. Command definiert den RIP-Kommandotyp. Der Typ 1 entspricht einer Anfrage (Command Request) an alle RIP-Systeme, die daraufhin ihre Routing-Tabellen übermitteln sollen, und dementsprechend stellt Command Response (Typ 2) dann die Antwort auf diese Anfrage dar.
Abbildung 6.14: Der Aufbau des RIP V2-Headers
Version spezifiziert die jeweils zur Anwendung kommende RIP-Protokollversion. Pakete mit der Nummer Null werden stets ignoriert, die mit der Versionsnummer 1 stellen gültige Paket dar, und Version 2 bedeutet, dass die RIP-Nachricht
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