Computernetzwerke
länderspezifische Institutionen übertragen worden.
Die zentrale Vergabestelle für IP-Adressen ist das Network Information Center (NIC) in den USA, das in die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) und später in die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) überführt wurde, die die oberste Adressenvergabestelle weltweit darstellt.
Es ist jedoch nicht möglich, bei der ICANN eine oder mehrere IP-Adressen direkt zu kaufen, denn im Grunde genommen sind schon alle 4,3 Milliarden IPv4-Adressen reserviert bzw. an länderspezifische Organisationen und Provider weitergegeben worden, die sie dann wieder weiterverteilen. Demnach kommt man nur in den Besitz von weltweit gültigen IP-Adressen, wenn diese bei einem Provider beantragt werden. In Deutschland ist für die Registrierung unterhalb der Top Level Domains mit der Endung ».de« die DENIC in Frankfürt zuständig. Zahlreiche Provider bieten einen entsprechenden Service für die Domain-Registrierung an, die als reservierte Adresse bei der DENIC oder für internationale Domains (.com, .org, .edu) bei der ICANN eingetragen und verwaltet wird, was kostenpflichtig ist. Für die Benutzung in einem internen Netz (zu Hause, Firma) kann man stattdessen auf interne IP-Adressen zurückgreifen, die nichts kosten. In Kapitel 6.10.3 wird hierauf noch näher eingegangen.
6.10.1 Die MAC-Adresse
Eine IP-Adresse wird stets auf einer MAC-Adresse abgebildet. Dies bedeutet, dass bei einem Datenaustausch in einem Netzwerk erst die zu einer bestimmten IP-Adresse gehörende MAC-Adresse gesucht wird, was durch das Address Resolution Protocol (ARP, siehe Kapitel 6.5) erfolgt, bevor die Übertragung beginnen kann.
Die Media Access Control Address (MAC) stellt eine nicht veränderbare Adresse dar, die beispielsweise bei einer Netzwerkkarte vom jeweiligen Hersteller im Netzwerkcontroller festgelegt ist.
Die MAC-Adressen, die auch als physische Adressen oder physikalische Adressen bezeichnet werden, werden zentral verwaltet und vergeben, sodass sie sich weltweit stets als einmalig darstellen (sollten). Sie bestehen aus zwölf hexadezimalen Ziffern zu sechs Blöcken.
Allerdings ist die MAC-Adresse nicht mehr wie in früheren Zeiten fest in den Chip einer Netzwerkkarte »gebrannt« - was laut den Herstellern viel zu teuer wäre -, sondern sie wird neben anderen Daten in einen Speicher (EEPROM) programmiert, was sich zwar relativ leicht manipulieren lässt, aber immerhin noch gewisse Bastlerkenntnisse erfordert. Noch einfacher kann eine MAC-Adresse von einem OnBoard-LAN-Adapter auf einem
Mainboard verändert werden, etwa bei bestimmten Boards mit SiS-Chipset. Hier ist die MAC-Adresse im BIOS-Chip gespeichert, was sich mit handelsüblicher BIOS-UpdateSoftware, die sogar der Hersteller zur Verfügung stellt, durchführen lässt. Demnach weist eine MAC-Adresse heutzutage nicht mehr die in früheren Zeiten übliche Einmaligkeit auf.
Abbildung 6.19: Die Anzeige der MAC-Adressen für den WLAN- und den LAN-Adapter
Unter Windows kann man sich die MAC-Adressen der eingebauten Netzwerkadapter und weitere nützliche Angaben zur Netzwerkkonfiguration mit ipconfig /all näher ansehen.
6.10.2 Aufbau und Einstellung der IP-Adresse
In Kapitel 6.4.1 sind die wichtigen Zusammenhänge für das neue IP-Adressenschema der Version 6 (IPv6) erläutert, das manuelle IP-Adressenfestlegungen in größerem Umfang meist unnötig macht. Am gebräuchlichsten ist nach wie vor IPv4, sodass in diesem Kapitel explizit auf die hier gültigen Adressenzuordnungen eingegangen wird, was als Grundlagenwissen zu verstehen ist.
Eine IPv4-Adresse besteht aus einem 32 Bit langen Feld, wobei jede Zahl kleiner als 256 ist und jeweils durch Punkte getrennt wird (D otted D ecimal N otation, DDN). Die IP-Adresse setzt sich aus zwei Teilen zusammen: der Netzwerk- und der Hostadresse, die mitunter auch als Rechneradresse bezeichnet wird. Eine IP-Adresse wird dabei stets in Dezimalzahlen zu vier Böcken, durch einen Punkt voneinander getrennt, angegeben. Ein Block wird auch als Oktett bezeichnet.
Die Netzwerkadresse bildet den vorderen (linken) Teil, während der hintere Teil (rechts) von der Hostadresse gebildet wird. Anhand der Netzwerkadresse wird das gesamte Netz bzw. ein Teilnetz (Subnet) angesprochen, nicht aber ein einzelner Host. Der zweite Teil ist die Hostadresse, die innerhalb der jeweiligen Institution (lokal) etwa für einen PC vergeben wird.
Durch diese Aufteilung ist es möglich, beispielsweise
Weitere Kostenlose Bücher