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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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fluchend trieb Conan die kopflose Meute um sich mit der flachen Klinge auseinander. Dann hob er Alaricus auf die Schulter und rannte weitausholenden Schrittes südwärts. Der dicke Publius lief schnaufend neben ihm her. Nicht weit hinter ihnen kletterte die aquilonische Reiterei aus dem Fluß, um die fliehenden Rebellen zu verfolgen und die Wagen zu umzingeln, die noch am Ufer standen.
    Den Lenkern der Wagen, die weiter vom Ufer entfernt waren, gelang es, ihre plumpen Gefährte zu wenden. Sie trieben die Ochsen zu schnellerem Lauf an, um die Sicherheit der Hügel zu erreichen. Die südwärts führende Straße war schwarz von Fliehenden, obgleich eine große Zahl quer über die Wiesen lief, um sich im Schutz der Wälder zu verstecken.
    Da der Tag noch jung und die aquilonischen Streitkräfte frisch waren, drohte Conans Division die Vernichtung durch die Hand der gut berittenen Verfolger. Doch hier kam es zu einem Einhalt – einem kurzen nur, doch er genügte für einen geringen Vorteil für die Flüchtlinge. Die Aquilonier, die die Versorgungswagen umringt hatten, machten sich nun, trotz ihrer Befehle brüllenden Offiziere daran, die Fuhrwerke zu plündern, statt die Rebellen zu verfolgen. Als Conan es bemerkte, keuchte er:
    »Publius, wo ist die Soldtruhe?«
    »Ich – weiß – nicht«, schnaufte der Kämmerer. »Sie war – in einem – der letzten Wagen – vielleicht konnte sie – noch in Sicherheit gebracht – werden. Ich – kann nicht mehr – Conan. Lauft – ohne mich – weiter!«
    »Reißt Euch zusammen, Publius!« knurrte der Cimmerier. »Ich brauche einen Mann, der mit Geld und Zahlen umzugehen weiß. Ah, mein Mehlsack kommt zu sich.«
    Als Conan seine Last absetzte, öffnete Alaricus die Augen und stöhnte. Der Cimmerier, der ihn eilig nach Verletzungen untersuchte, fand keine. Offenbar war der Hauptmann durch einen Armbrustbolzen betäubt worden, der lediglich seinen Helm gestreift und eingebeult hatte. Conan half ihm auf die Beine.
    »Ich habe Euch getragen, Junge«, brummte er. »Jetzt ist es an der Zeit, daß Ihr mir helft, unseren fetten Freund zu schleppen.«
    Gleich darauf brachen die drei wieder in Richtung der Berge auf. Publius hatte je einen Arm um die Schultern der beiden Offiziere gelegt und stolperte zwischen ihnen dahin. Es begann wieder zu regnen, leicht anfangs, doch dann in Strömen.
     
    Das Geschick hatte es nicht gut gemeint mit Conan. Er saß fröstelnd in der Dunkelheit irgendwo in einer Mulde der Rabirianischen Berge. Die Schlacht war für ihn verloren, seine Männer verstreut – jene, die den Kampf und danach die blutige Rache des Königsgenerals und seiner Suchtrupps überlebt hatten. Es sah ganz so aus, als hätte sich ihre gute Sache in wenigen Stunden zerschlagen, als wäre sie im lehmigen, blutgefärbten Hochwasser des Alimanes versunken.
    Hier in dieser felsigen Mulde, zwischen Eichen und Tannen versteckt, warteten Conan, Publius und etwa hundert andere Rebellen das Ende der Dunkelheit und der hoffnungslosen Nacht ab. Die Flüchtlinge waren eine gemischte Meute: rebellische aquilonische Edle, tapfere Landleute, bewaffnete Gesetzlose, und Glücksritter. Manche waren verwundet, glücklicherweise wenige schwer, und viele Herzen pochten unruhig in ihrer Verzweiflung.
    Amulius Procas' Legionen durchsuchten die Hügel, um alle Überlebenden niederzumetzeln, dessen war Conan sicher. Die siegreichen Aquilonier wollten ganz offenbar die Rebellion ein für allemal niederwerfen und alle Aufständischen, die sie erwischen konnten, in den Tod schicken. Unwillig mußte Conan dem königlichen General zugestehen, daß sein Plan sehr geschickt durchdacht war. Wäre er, Conan, an Procas' Stelle gewesen, hätte er wohl die gleiche Strategie verfolgt.
    In düsterem Schweigen machte Conan sich Sorgen um Prospero und Trocero. Prospero sollte die Überquerung an der Nogarafurt vortäuschen und so Procas' Haupttrupp auf sich lenken, damit Conan und Trocero nur mit kleinen Spähtrupps zu tun bekommen würden. Statt dessen war Procas' geballte Truppe aus ihren Verstecken aufgetaucht, als Conans Vorhut sich im Alimane hoffnungslos im Nachteil befand. Conan fragte sich, wie Procas so geschickt die Rebellenpläne durchschaut hatte.
    Vom Fluß und vom Regen durchweicht kauerten die Männer sich in der Dunkelheit um ihren Führer. Sie wagten es nicht, ein Feuer zu machen, denn sein Schein mochte die Suchtrupps herbeilocken und zu ihrer Vernichtung führen. Hustend und niesend hockten die Männer

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