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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Kapitän des Falken. Seit ein paar Monden war Conan sein zweiter Offizier.
    »Sammelt die Männer und folgt mir«, befahl Gonzago. Conan nickte und winkte die Piraten herbei, aber der Hexer legte seine Hand auf des Cimmeriers Arm und hielt ihn zurück.
    »Was ist los mit Euch?« fragte Conan barsch. Ihm gefielen des Stygiers dunkle verschlagene Züge, der geschorene Schädel und die stumpfen Augen nicht. Aber er hatte sich sowieso noch nie für Zauberer erwärmen können.
    »Tod«, flüsterte der Hexer. »Ich rieche den Tod im Wind ...«
    »Still, Narr! Oder wollt Ihr den Männern Angst machen?« knurrte Conan. Er wußte, wie abergläubisch die streitsüchtigen Barachanpiraten waren, und wieder wünschte er, Kapitän Gonzago hätte seinen Rat befolgt und den stygischen Hexer nicht für die Expedition angeheuert. Aber Gonzago war der Herr hier, nicht er, Conan.
    »Was zögert Ihr?« schnaubte Gonzago und schritt zu den beiden hinüber. »Wir haben nur noch eine knappe Stunde Tageslicht vor uns und müssen diesen verdammten Dschungel durchqueren, ehe wir den Turm erreichen. Jeder Augenblick zählt, also seht zu, daß die Männer aufbrechen.«
    Conan gab die geflüsterte Warnung an Gonzago weiter, und der Zingarier schaute Mena den Hexer an.
    »Könnt Ihr denn nicht genauere Angaben machen, Mann?« knirschte er. »Welche Art von Tod, wessen Tod und woher?«
    Mena schüttelte den Kopf. Seine stumpfen Augen wirkten gequält. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Aber ich bedaure es, daß ich mit Euch auf diese finstere Insel gekommen bin. Meister Siptah ist ein hoher Prinz unter den Magiern, und seine Zauber sind mächtiger als die, die ich beherrsche.«
    Gonzago fluchte. Conan faltete die Arme über seiner mächtigen Brust und schaute sich wachsam um. Aber alles am gelben Strand, auf dem blauen Meer und am rotgestreiften Himmel sah völlig normal und durchaus nicht bedrohlich aus. Nur der düstere Wald, unheilschwanger mit seinen dunklen Schatten, gab vielleicht Anlaß zu zögern. Doch seine Gefahr war lediglich die des Unerforschten, des Wilden, des Ungebändigten – glühende Raubtieraugen, die hungrigen Blickes aus dem Unterholz spähten, Schlangen, die über die toten Stämme blitzgefällter Bäume glitten, Treibsand und Dschungelfieber oder feindlich gesinnte Eingeborene und plötzliche Stürme.
    Doch nichts von diesen Gefahren war sonderlich furchterregend, denn sie gehörten zu den Alltäglichkeiten im Leben eines Korsaren. Bis jetzt hatte das Wetter durchgehalten, sie hatten noch keine Anzeichen menschlicher Behausungen entdeckt, und Conans Erfahrung sagte ihm, daß kleine Inseln gewöhnlich keine gefährlichen Raubtiere beherbergten.
    Aber der Hexer hatte den Tod im Wind gespürt. Und Zauberer fühlen Dinge, von denen andere nichts ahnen.
     
     
    2
     
    DAS ZAUBERJUWEL
     
    Ehe die Nacht ihren Schleier über das letzte Licht des Tages hüllte, drangen die Piraten tiefer ins Inselinnere. Zwei stapften mit blanken Klingen voraus durch den Dschungel, um einen Weg durch das Pflanzengewirr zu hauen und die größeren Bäume mit Brandzeichen zu markieren, damit sie zurückfänden. Als das erste Paar ermüdete, löste es ein anderes ab, und so gelangten die Piraten ziemlich schnell voran.
    Der Marsch erwies sich als weder sonderlich schwierig noch gefährlich, und nichts geschah, was Menas unheilvolle Prophezeiung erfüllte. Die Männer stießen auf keine furchterregenderen Kreaturen als eine Gruppe von Wildschweinen, ein paar krächzende Papageien, die ihr buntes Gefieder spreizten, und eine träge Schlange, die sich um eine Wurzel gerollt hatte, sich jedoch bei der geräuschvollen Annäherung der Seeräuber in Sicherheit brachte.
    So ungehindert kamen sie voran, daß Conan ein wachsendes Unbehagen empfand. Er spürte eine eisige Drohung in der Luft hängen, und wie Mena wünschte er, Gonzago hätte sich nicht zu diesem Raubzug entschlossen.
    Länger als die Erinnerung der Menschheit zurückreicht, stand dieser Turm, der nun über die hohen Bäume hinausragte, am Ostufer dieser kleinen namenlosen Insel, unweit der stygischen Küste, südlich von Khemi. In ihm, so munkelte man, hauste der stygische Zauberer Siptah ganz allein, wenn man von einigen unheimlichen Wesen aus anderen Ebenen und von uralten Welten absah, die er durch Beschwörungen zu sich gerufen und an sich gebunden hatte. Die Piraten von den Barachan-Inseln raunten, der Zauberer in seinem schlanken Turm verberge einen sagenhaften Schatz, den er im

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