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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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der Geflügelte mit ausgestreckten Klauen auf ihn zukam, ließ Conan die plumpe Waffe auf des Gegners Schädel herabsausen. Die Wucht des Schlages warf das Ungeheuer zurück und ließ das Pult in ein Dutzend Trümmer bersten.
    Wimmernd stolperte die Fledermauskreatur hoch, während das Blut aus ihrem zerschmetterten Schädel rann, und kam erneut auf Conan zu. Der Cimmerier empfand einen Augenblick geradezu Bewunderung für dieses Geschöpf, das trotz der grauenvollen Wunden weiterkämpfte. Doch dann dachte er an seine eigene hoffnungslose Lage – ohne Waffe gegen ein Ungeheuer kämpfen zu müssen, das einfach nicht sterben wollte.
    Aber da kam ihm plötzlich eine Idee, und fast fluchte er über seine bisherige Dummheit. Er drehte sich um, packte den Kristall in den Mumienhänden und schleuderte ihn dem Geflügelten entgegen.
    Zwar hatte Conan richtig gezielt, aber die Kreatur duckte sich. Das Geschoß flog durch die rauchige Luft und schlug gegen die unterste Stufe der steinernen Wendeltreppe. Mit ohrenbetäubendem Klirren zerbrach der Kristall in tausend Scherben, und ein gelber Blitz zuckte hervor.
    Während Conan mit zusammengekniffenen Augen und waffenlosen Händen zusah, stürzte sein Gegner langgestreckt zu Boden. Eine kleine Staubwolke stieg auf, und ein beißender Geruch verbreitete sich im Raum. Als die Luft wieder klar war, wurde Conan Zeuge eines erstaunlichen Zerfalls. Die Haut des Ungeheuers verrunzelte und wurde zu Pulver. Es war, als beschleunigte sich der Zersetzungsprozeß vor seinen staunenden Augen um ein Tausendfaches. Er sah, wie die Membranen der Fledermausflügel verschwanden und die Knochen sich unter der ledrigen Substanz auflösten. In kurzer Zeit war von der Kreatur nichts übriggeblieben als die Umrisse seiner Form, von der kleine Staubhäufchen und -spuren zeugten. Und zwischen diesen Umrissen lagen ein Pfeil und Conans Dolch.
     
     
    10
     
    SIPTAHS SCHATZ
     
    Die Mittagssonne schien heiß auf den gelben Sand, als Conans zottlige Mähne über den Zinnen der Brustwehr auftauchte. Ein blutiger Verband war um seinen Kopf geschlungen und Linnenstreifen um die Wunden an seinen Armen und der Brust gewickelt.
    Er winkte den begeistert heraufbrüllenden Männern zu und ließ mit Hilfe von mehreren zusammengeknoteten Bettüchern eine kleine Truhe zu Boden. Dann schwang er sich über die Brustwehr und rutschte am gleichen behelfsmäßigen Seil vorsichtig hinab, um in der Asche des abgebrannten Feuers zu landen.
    »Bei allen Göttern und Teufeln, gibt es denn an diesem verfluchten Ort nichts zu trinken?« krächzte er.
    »Hier!« schrien gleich mehrere der Korsaren und streckten ihm ihre ledernen Weinbeutel entgegen. Conan nahm einen herzhaften Schluck, dann begrüßte er Borus, den ersten Offizier des Falken.
    »Während Ihr im Turm wart, holten die Burschen zu essen und zu trinken vom Schiff«, erklärte der Argossaner. »Nach allem, was sie berichteten, hielt ich es für das beste, sie zu begleiten. Was, bei allen neun Höllen, ist im Turm passiert, Conan?«
    »Ich erzähle es Euch, sobald ich diese Kratzer gesäubert und richtig verbunden habe«, brummte der Cimmerier.
    Eine Stunde später saß Conan auf einem Baumstumpf. Hungrig verschlang er gewaltige Brocken braunen Brotes und würzigen Käses und spülte mit rotem Wein nach.
    »Und so«, sagte er, »zerfiel das Ungeheuer schneller zu Staub, als ich es erzählen kann. Es muß ein uralter Leichnam gewesen sein, den Siptahs Zauber am Leben erhalten hatte. Der Hexer hatte ihm sicher Befehl gegeben, alle ungeladenen Besucher von der Insel zu vertreiben. Und Siptahs Zauberkräfte wirkten noch, lange nachdem er selbst längst tot war.«
    »Ist das der einzige Schatz im Turm?« fragte Abimael und deutete auf die Truhe.
    »Ja, von den Möbelstücken abgesehen. Ich schaute mich in den Alkoven um, wo er kochte und seine Zauber wirkte, wo er seine Vorräte aufbewahrte, ja selbst in seiner engen Bettkammer. Aber außer dem Inhalt der Truhe fand ich nichts, was ich noch hätte mitnehmen können. Doch jeder wird mit seinem Anteil zufrieden sein können und braucht nicht knausern, wenn er sich in Port Torage einen guten Tag oder vielmehr eine gute Nacht machen will.«
    »Gab es denn keine Geheimtüren?« erkundigte sich Fabio, nachdem das begeisterte Gelächter der anderen verstummt war.
    »Ich fand zumindest keine, und ich suchte überall danach. Es ist natürlich anzunehmen, daß Siptah mehr Gold zusammenscharrte, als sich in dieser kleinen Truhe

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