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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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IRANISTAN
     
     
    Der Mann, der in einer Ecke der Wirtsstube saß, sah nicht schlecht aus. Schnurrbart und Spitzbart waren schwarz, die Augen ebenfalls. Er trug eine im Osten übliche Kopfbedeckung: ein grünes, um das Haar gewundenes Tuch, das bis zu den Schultern hing, nur das Gesicht freilassend. Ein geflochtenes gelb-schwarzes Stirnband hielt es zusammen. Sein langärmeliges Hemd war gelb und das lose fallende Beinkleid rot, genau wie die Schärpe um seine Mitte. Die weit auseinanderstehenden Augen blickten Conan aus einem länglichen Gesicht mit großer schmaler Nase und etwas vorstehendem Kinn entgegen.
    Der Cimmerier blieb an seinem Tisch stehen. Aus Yavuz' dunkelbraunem Umhang brachte er zwei Goldstücke und die drei Fuß lange Klinge aus dem Ilbargebirge zum Vorschein. Er legte alles auf die Holzplatte.
    »Diese Münzen nahm ich einem kleinen Gauner mit narbengespaltenem Bart ab. Für einen Mann, der mich zu Euch bringen könnte, würden sie nicht genügen.«
    Die Linke des anderen lag um einen roten Tonkrug und rührte sich nicht. Die Finger der Rechten blieben sichtbar auf der Tischplatte liegen. Er blickte zu dem sehr jungen Mann hinauf, der zu ihm herabschaute. Doch jung oder nicht, der Bursche war gefährlich, das konnte jeder sehen – jeder, der wußte, worauf er zu achten hatte.
    Er war außergewöhnlich groß und kräftig gebaut. Das dicke schwarze Haar bedeckte die Stirn und war über den Augen gerade geschnitten. Er trug einen kurzen Kittel aus gutem grünen Stoff und darunter anscheinend nichts, jedenfalls offenbarte der ungewöhnlich tiefe Ausschnitt viel von der mächtigen nackten Brust. Schwert und Dolch hingen in ihren Scheiden von einem abgegriffenen alten Ledergürtel, der tief über die schmalen Hüften geschnallt war. Ein Stammesamulett, ein armseliges Schmuckstück, ruhte an einem um den Hals geschlungenen Lederband auf der Brust. Es war ein grob geformtes, gebranntes rotbraunes Tonstück mit einem gelblichen Stein, zweifellos keinem Edelstein. Vermutlich hatte es etwas mit seiner Religion – welche sie auch immer war – zu tun, oder vielleicht war es ein Talisman gegen den bösen Blick oder Krankheiten. Sein einziger anderer Schmuck war ein schmaler Goldreif mit einem nicht sehr großen Smaragd am kleinen Finger seiner Linken. Wie ein Männerring sah er nicht aus.
    Eine fast spürbare Aura von ungezähmter Wildheit und steter Kampfbereitschaft ging von diesem jungen Burschen aus. Er öffnete erneut die Lippen.
    »Ich kannte einmal einen Iranistanier. Wir lernten uns im Haus eines bestimmten Mannes mit gewissen Kräften kennen. Nur ein Zufall führte uns zur gleichen Zeit in dessen Haus. Es war an einem späten Abend. Gemeinsam kämpften wir gegen die Wächter, die von – übernatürlicher Art waren. Und dann schlüpften plötzlich zwei Schlangen aus der Vertäfelung einer Tür. Beide bissen den Iranistanier. Er starb, ohne daß ich ihm helfen konnte.«
    Über den Tisch gebeugt schlüpfte Conan aus Yavuz' Umhang und beobachtete den anderen. Er ließ ihm Zeit, sich zu überlegen, ob er, Conan, wirklich wußte, wer er war, und ob er sich zu erkennen geben sollte oder nicht. Als er sich entschieden hatte, sprach er offen, in der Annahme, daß jeder vom anderen wußte, wer er war und weshalb er sich hier befand. Gleichzeitig aber ließ er Vorsicht walten.
    »Hieß dieser Iranistanier Yusuphar?«
    »Ihr seid also an einem Gespräch interessiert? Auch wenn ich nicht wie ein Paket verschnürt bin?«
    »Vielleicht.«
    »Dann wartet, bis ich dem Wirt diesen Umhang gegeben habe. Er gehört Yavuz, der mit dem Leben davonkam.«
    Der Iranistanier runzelte flüchtig die Stirn. »Was ist mit dem anderen ...«
    »Er versuchte, mich von hinten niederzuschlagen. Ich duckte mich, wich zur Seite und schlug selbst zu. Er wich nicht aus. Hätte ich gewußt, daß er mir nicht nach dem Leben trachtete, sondern mich nur gefangennehmen wollte, hätte ich ihm die Kehle vermutlich nicht durchgeschnitten.«
    »Ist er tot?«
    »Allerdings.« Conan schritt durch die Tische zum Wirt.
    »Ein guter Freund lieh mir diesen Umhang«, erklärte er dem Mann, der ihn mit großen Augen ansah. »Er heißt Yavuz. Ihr erkennt ihn an der Narbe, die seinen Bart hier teilt.« Conan berührte sein eigenes, glattgeschabtes Gesicht am Kinn. »Ich versprach ihm, den Umhang an einem Haken nahe der Tür zurückzulassen.«
    »Er könnte leicht abhanden kommen, wenn Ihr das jetzt tätet. Ich kenne Yavuz. Gebt mir den Umhang. Ich werde

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