Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
auch zwei, vielleicht?«
Da er wußte, daß Conan nicht bloß auf den Busch klopfte, nickte Khassek.
Conan drehte den Weinbecher. »Wahrhaftig ein wertvolles Amulett. Und Euer Khan gäbe dafür eines, das genauso kostbar ist?«
»Kostbar, für Euch. Hört zu, Conan aus Cimmerien. Dieses Amulett bedeutet dem Khan von Zamboula sehr viel. Das wißt Ihr vermutlich. Zamboula liegt zwischen diesem Land und Iranistan. Wart Ihr schon einmal dort?«
Conan schüttelte den Kopf. »Ich bin ein einfacher Bursche aus den Bergen.«
»Der, wenn ich mich nicht täusche, einen Kittel aus Khauran trägt.«
»Was Ihr nicht alles wißt, Khassek! Nein, ich war noch nie in Zamboula, und bis vor etwa einem Monat hatte ich auch nie von Iranistan gehört. Es liegt jenseits von Zamboula, sagt Ihr? Das ist sehr weit!«
»Als ob Euch das nicht bekannt wäre! Iranistan plant keinen Krieg gegen Zamboula, noch hat es feindselige Absichten gegenüber seinem Herrscher, der vom mächtigen Turan zum Statthalter ernannt wurde. Mit Erliks Auge als Besitz könnte mein Khan jedoch weit bessere Handelsverträge mit Zamboula schließen. Das ist unser Wunsch.«
»Möglich«, brummte Conan. »Da sich das Amulett in der Hand eines Zauberers befand und Ajhindar es bei ihm suchte, verfügt es vielleicht über magische Kräfte, mit deren Hilfe Euer Herrscher Zamboulas edelmütigen Khan aus der Ferne umstimmen oder gar töten kann.«
»Das kann er nicht – genausowenig wie Zamboulas Khan edelmütig ist. Doch selbst wenn ersteres der Fall wäre – berührt es Euch wirklich? Ich verspreche Euch eine hohe Belohnung, wenn Ihr mir helft, meinem Khan Erliks Auge zu verschaffen.«
»In zwei Monaten!«
»Ihr habt etwas Dringendes in Shadizar zu erledigen, Conan?«
»So ist es«, erwiderte der Cimmerier. Er zuckte die Achseln. »Das Wohlergehen des Statthalters von Zamboula interessiert mich genausowenig wie iranistanische Handelsabkommen – noch, wer ein bestimmtes Amulett besitzt. Ein Auge!« Er schüttelte den Kopf. »Erlik fehlt also ein Auge, hm?«
Khassek nickte. »Nehmen wir an, Ihr habt es oder wißt, wo es zu finden ist. Wenn wir damit nach Iranistan zurückkehrten, würden wir beide reich belohnt werden. Oder denkt Ihr an etwas anderes?«
»Iranistan ist weit«, brummte Conan, während er überlegte.
»Das ist wahr. Und ich bin nicht so lange gereist, um nun ohne Amulett zurückzukehren. Was hält Euch hier? Ich weiß, daß Ihr in Arenjun immer noch gesucht werdet.«
»Ich soll mit einem Mann reiten, der zwei kleine Gauner anheuerte, die mich niederschlagen und gefangennehmen sollten, nur um mit mir zu reden? Nein, nicht nur reden wolltet Ihr mit mir, sondern mich foltern, um etwas über dieses Auge zu erfahren. Ein Auge! «
»Ich leugne es nicht. Wie hätte ich denn wissen sollen, daß Ihr ein so einsichtiger Mann seid? Ich glaubte, Ihr hättet Ajhindar getötet!«
»Und das denkt Ihr jetzt nicht mehr?«
»Ich habe das Gefühl, daß Ihr mir die Wahrheit gesagt habt – in dieser Beziehung«, fügte der Iranistanier bedeutungsvoll hinzu.
Conan grinste. »Das habe ich auch. Und wenn Ihr zu der Überzeugung gekommen wärt, daß ich von diesem Ding überhaupt nichts weiß, hättet Ihr mich töten lassen.«
»Nein, das hätte ich nicht, das müßt Ihr mir glauben. Hätte ich jedoch andererseits erfahren, wo Ihr Erliks Auge versteckt habt, hätte ich es mir geholt und wäre damit umgehend nach Iranistan zurückgekehrt. Auch in dem Fall hätte ich keinen Grund gesehen, Euch zu töten – außer natürlich, Ihr hättet mich dazu gezwungen. Nein, Conan, das ist nicht unsere Art. Kommt mit mir, wie ich es vorschlug. Ich bin lediglich daran interessiert, meinem Auftraggeber das Amulett zu bringen.«
Obwohl sich das Amulett tatsächlich in seinem Besitz befand – er hatte es nicht ohne große Schwierigkeiten bekommen –, gab es noch vieles, was er darüber nicht wußte. Würde beispielsweise ein Mann seinen Herrscher als seinen Auftraggeber bezeichnen?
»Das Amulett bedeutet meinem Herrscher mehr als sein Leben, Conan«, sagte Khassek und schaute dem Cimmerier fest in die Augen. »Wenn ich wüßte, daß Ihr es ihm bringt, wäre ich zutiefst erfreut. Gewänne ich jedoch die Überzeugung, daß Ihr das nicht vorhabt, griffe ich zum Schwert.«
»Dann ist es wohl am besten, ich töte Euch hier und jetzt.«
»Mich im Augenblick umbringen zu wollen, wäre sehr unklug. Soeben betraten vier Mann der Stadtwache die Taverne. Es wäre bestimmt angebracht,
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