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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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genauer.«
    »Ich sagte schon, daß es zu dunkel war, Einzelheiten zu sehen. Ich kann nur sagen, daß es glühende Augen hatte – acht Augen, die wie funkelnde Juwelen blitzten.«
    »Vielleicht ein ganzes Rudel hungriger Wölfe?« meinte Conan.
    »Nein, es war ein einzelnes Tier. Aber es bewegte sich nicht wie normalerweise ein Tier seiner Größe. Es – ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll – es schien zu pirschen wie ein wandelnder Alptraum. Es kam näher, immer näher und ich wußte, daß es Euch gleich eingeholt haben würde ...«
    »Und?« fragte Conan aufgeregt. »Was dann?«
    »Dann erwachte ich. Das ist alles.«
    Kushad versuchte es ebenfalls, aber auch ihm vermochte seine Tochter nicht mehr zu sagen. »Junger Nial«, murmelte er nachdenklich, »mir kommt dieser Traum wie ein Symbol vor, doch wofür? Träume können auf verschiedene Weise gedeutet werden, und jede mag richtig sein. Vielleicht solltet Ihr besser unterirdische Gänge meiden, falls dieser Traum vor einer leiblichen Gefahr warnt. So, wenn Ihr Euch gestärkt habt, werden wir Eure geistigen Widerstandskräfte erneut auf die Probe stellen.«
     
    Mehrere Tage später lenkte Conan, in Kushads Kapuzenumhang vermummt, sein neues Pferd zum Eingangstor des Sehers. Der Hengst war von zottliger, untersetzter hyrkanischer Zucht, mit viel kürzeren Beinen als Egil. Zwar würden die schlankbeinigeren Pferde westlicher Abstammung schneller sein, dafür war dieser Hengst ausdauernder und anspruchsloser, er würde sich selbst mit dem kargsten Futter begnügen.
    Conan verabschiedete sich kurz aber herzlich von Kushad und seiner Tochter. Tahmina lächelte tapfer und wischte sich eine heimliche Träne von der Wange. Conan war froh fortzukommen. Das junge Ding, dem gerade der Busen zu knospen begann, hatte stets mit Schafsaugen an ihm gehangen. Und aus einer Bemerkung Kushads hatte er geschlossen, daß der Alte ihn als Schwiegersohn willkommen heißen würde, wenn Conan seine Sturm- und Drangzeit durchgestanden und sich auf die rechte Seite des Gesetzes geschlagen hatte und sich in Sultanapur niederließe, um zu warten, bis das Kind in heiratsfähigem Alter war.
    Aber Conan hatte nicht die Absicht, sich schon jetzt irgendwo niederzulassen und sich an eine Frau zu binden. Doch ließ sein Ehrgefühl auch nicht zu, Tahminas kindliche Verliebtheit auszunutzen. Darum schnallte er seine Ausrüstung mit einem heimlichen Seufzer der Erleichterung auf den Rücken Ymirs, wie er sein neues Pferd nannte, umarmte seinen Mentor und seine junge Gastgeberin, und ritt von hinnen.
     

4. Der Goldene Drache
    4
     
    DER GOLDENE DRACHE
     
     
    Mit dem wechselnden Gang des erfahrenen Reiters – Schritt, Trott, Kanter, Trott, Schritt immer und immer wieder – lenkte Conan sein Pferd westwärts. Jeden dritten Tag machte er lange genug Pause, um dem Tier Gelegenheit zu geben, in aller Ruhe zu weiden, denn er wußte, wenn er das nicht täte, würde er den Hengst zuschanden reiten, ehe er an seinem Ziel ankam.
    Er hatte inzwischen Westturan mit seinem Grasland erreicht, dem scharlachrote, goldene und blaue Büschel von Wildblumen hübsche Farbtupfer verliehen und wo zahllose Schmetterlinge in leuchtenden Farben flatterten. Meilenweit erstreckte das Land hier sich flach oder nur ganz leicht wellig, und menschliche Ansiedlungen waren keine zu sehen, nur da und dort einmal die Kate eines Schaf- oder Rinderhirten. Ein- oder zweimal täglich begegnete Conan einer Kamelkarawane mit klingelnden Glöckchen am Zaumzeug, und Wachen, deren Kettenrüstung klirrte, auf kräftigen Pferden. Hin und wieder kam auch ein einsamer Händler auf einem Esel des Wegs, mit einem oder mehreren weiteren Eseln als Packtiere an der Leine.
    Bald hatte er die Grenze erreicht und dort, das war Conan klar, würde er vorsichtig sein müssen, denn überall fanden sich da Wachhäuser und Patrouillen, die das Königreich gegen Einfälle von Nomaden und Gesetzlosen schützten, die durch das Niemandsland der Prärie im Westen streiften. Doch dieser Schutz, auch das wußte Conan, war alles andere denn vollkommen. Sein erster Auftrag, nachdem er zu einer regulären Truppe abgeordnet worden war, war gewesen, Eindringlinge in das spärlich besiedelte Westland zurückzujagen. Manchmal hatten die Soldaten die Plünderer gestellt und waren stolz mit deren abgetrennten Köpfen an ihren Lanzen zurückgeritten. Doch öfter schüttelten sie sie ab, und die Soldaten kamen mit schweißbedeckten Pferden, düsterem Gesicht und

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